Täglich 450 Mal stolpern, rutschen, stürzen
Oft ist es nur eine Kleinigkeit, die Menschen aus dem Tritt bringt: das Klingeln des Smartphones oder der Zuruf einer Kollegin. Normale Handlungen wie Treppensteigen oder ein Ausweichen beim Gehen klappen nicht mehr, weil man abgelenkt ist oder aus dem Rhythmus kommt. In solchen Situationen ereignen sich häufig Arbeitsunfälle, die mit Stolpern, Rutschen oder Stürzen zu tun haben, warnen die Arbeitsschutzexperten von DEKRA (www.dekra.de).
Im Jahr 2022 kam es in Deutschland zu mehr als 165.000 solcher Unfälle – mehr als 450 pro Tag, so die Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Gefährlich wird es überall dort, wo es rutschig ist: Wasser, Regen, Schnee, Glatteis, Öl oder Fett auf dem Boden – hier kommt es mit Abstand am häufigsten zum typischen Unfall durch Ausgleiten, Ausrutschen oder Stolpern.
Vermeiden lassen sich solche Ereignisse oft durch mehr Aufmerksamkeit. Der Tipp der DEKRA Arbeitsschutzexperten: Halten Sie die Augen offen und beseitigen Sie umgehend Rutsch- oder Stolperfallen, die Ihnen auffallen! Der Arbeitgeber muss auf den Zustand der Böden achten. Sie müssen trocken, sauber und intakt sein. Dazu gehören rutschfeste Schuhe.
Ein gefährlicher Ort ist auch die Treppe, wo sich knapp jeder fünfte solcher Unfälle ereignet. Die Tipps hier: Stress vermeiden, sich nicht ablenken lassen und den Handlauf benutzen. Die erste und die letzte Stufe sind die gefährlichsten. Dort ändert sich der Gehrhythmus und man kommt am leichtesten aus dem Tritt.
Mehr als 4.400 Arbeitsunfälle ereigneten sich beim Benutzen einer Leiter, in Deutschland etwa zwölf pro Tag. Es gilt, bei Steighilfen und Leitern auf gute Standsicherheit zu achten. Auch eine weitere Person kann eventuell zur Absicherung helfen. Bürostühle sind als Steighilfe tabu.
Zu kritischen Situationen kommt es oft auch, wenn im Stress in kurzer Zeit viel passieren muss. Beim Transport von Gegenständen darf man sich nicht zur viel aufladen und muss sicherstellen, dass die Wege ausreichend beleuchtet sind. Eine wichtige Rolle nehmen Vorgesetzte und Kollegen ein: Sie können mit einem positiven Feedback zu einer besseren Sicherheitskultur beitragen, indem sie Personen loben, die es richtig machen.