100 Gigawatt-Marke überschritten: Solarenergie deckte 2024 rund 14 Prozent des Stromverbrauchs

Die Gesamtleistung aller in Deutschland installierten Solarstromanlagen hat zum Jahreswechsel die historische Marke von 100 Gigawatt (GW) überschritten. Dies geht aus jüngsten Hochrechnungen hervor, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar, www.solarwirtschaft.de) auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) vorgenommen hat. Der solare Kraftwerksbestand deckte 2024 rund 14 Prozent des Stromverbrauchs (2023: 12 Prozent).

Bei der Stromerzeugung aus Sonnenlicht seien 2024 etwa eine Million Photovoltaik-Systeme mit einer Spitzenleistung von rund 17 Gigawatt auf Dächern und Freiflächen neu in Betrieb genommen worden, berichtete der Verband weiter. Dies seien 10 Prozent mehr als im Vorjahr 2023 (15,4 GW).

Bis 2030 soll die installierte Photovoltaik-Leistung nach dem Willen des Gesetzgebers auf 215 GW ansteigen und sich damit mehr als verdoppeln. „Mit einem in den kommenden zwei Jahren anhaltenden Marktwachstum in etwa gleicher Größenordnung schwenken wir auf die Zielgerade ein. Die nächsten Meilensteine der Energiewende zu erreichen, ist allerdings kein Selbstläufer“, mahnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Voraussetzung für eine entsprechende Investitionsbereitschaft sei ein attraktiver und verlässlicher regulatorischer Rahmen. Hierfür seien weitere politische Anstrengungen erforderlich. „Der Bau von Solaranlagen und Speichern ist essenziell für die künftige Versorgung mit preiswertem Strom und die Dämpfung der Klimafolgekosten. Die nächste Bundesregierung sollte daher Marktbarrieren abbauen und einen attraktiven Investitionsrahmen sicherstellen“, so Körnig.

Beinahe zwei Drittel der Bürger:innen wünschen sich einen schnelleren Solartechnik-Ausbau, wie eine YouGov-Repräsentativbefragung im Auftrag des BSW-Solar ergab. Die Parteien sollten sich nach ihrer Meinung für den weiteren Ausbau von Solarenergie und Batteriespeichern engagieren, zum Beispiel durch den Abbau von Bürokratie oder mit geeigneten Förderinstrumenten. Besonders stark ist die Zustimmung dafür bei Wähler:innen von CDU/CSU (71 %), FDP (72 %), SPD (73 %) und Grünen (88 %). Welche politischen Maßnahmen dafür aus Sicht der Solarbranche beispielhaft erforderlich wären, hat der Bundesverband Solarwirtschaft in einem 10-Punkte-Papier zusammengefasst.

Wachstumstreiber waren 2024 vor allen Dingen ebenerdig errichtete Solarparks mit einem Vorjahresplus von rund 40 Prozent (6,3 GW). Bei Solarstromanlagen auf Firmendächern rechnet der Verband mit einem Wachstumsplus in Höhe von rund 25 Prozent unter Berücksichtigung von noch zu erwartenden Nachmeldungen (3,6 GW).

Einen anhaltenden Boom verzeichnete weiterhin die Nachfrage nach Steckersolargeräten, sogenannten „Balkonkraftwerken“. Ihre neu installierte Leistung hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt (+100 Prozent/0,4 GW). Nach mehreren Rekordjahren in Folge verlangsamte sich hingegen der Zuwachs von Solarstromanlagen auf Eigenheim-Dächern im abgelaufenen Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr sank deren neu errichtete Photovoltaik-Leistung nach Hochrechnung von BNetzA-Daten um rund 15 Prozent (Leistungsklasse unter 30 kWp: 6,7 GW). In Verbindung mit einem Preisverfall bei Solarmodulen machte dies vielen Solarunternehmen im abgelaufenen Jahr zu schaffen.

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