Auszeichnung „Gewohnt gut“ erhält im Januar die Oranienburger WOBA
Die erste „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ Auszeichnung im Neuen Jahr geht an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft mbH Oranienburg, WOBA. Mit dem Projekt „Havelkarree“ wurden durch Sanierung insgesamt 344 Wohnungen in der Walther-Bothe-Straße, Albert-Buchmann-Straße, Augustin-Sandtner-Straße und der Emil-Polesky-Straße den aktuellen Wohnungsnachfragen und -bedürfnissen angepasst.
„Das Viertel war dicht davor, zum Problemgebiet zu werden. Es gab einen deutlichen Trend zur sozialen Entmischung, das wollten wir unbedingt verhindern“, erläutert der Geschäftsführer der WOBA, Bernd Jarczewski die Motivation zum Umbau. Dabei ist das größte Plattenbauviertel Oranienburgs mit seiner unmittelbaren Nähe zu städtischen Erholungszonen wie Havelpromenade und Schlosspark eigentlich beste Wohnlage.
Plattenbauten mit Potential
Die Gebäudekomplexe wiesen eine Vielzahl von baulichen Problemen auf, z.B. Verschattung von Wohnräumen durch Loggien und dichten Baumbestand in Innenhöfen, unzureichende Wärmedämmung oder fehlende Belichtung der Wohnräume im Bereich der Verbinder. Aber: Plattenbauten ermöglichen durch ihre modulare Bauweise nachhaltige Änderungen. „Durch die Nutzung von vorhandener Bausubstanz konnten wir deutlich Kosten und Ressourcen sparen“, so Jarczewski.
In vier Bauabschnitten wurden mittels Teilrückbau, Dachaufstockungen und Grundrissänderungen neue Wohnlösungen konzipiert. Aufzüge wurden nachgerüstet, Balkone neu gestaltet, ein Generationenspielplatz angelegt, sowie ein ehemaliger Jugendclub zur Senioren-Wohngemeinschaft umgebaut. „Die Auswahl des Materials haben wir auf den langen Lebenszyklus der Gebäude ausgerichtet, so fallen in den Folgejahre nur geringe Instanthaltungskosten an. Und selbstverständlich haben wir auch energieeffizient saniert“, erläutert Jarczewski.
Sozialer Entmischung entgegengewirkt
Durch die Grundrissänderungen ist eine Durchmischung des Wohnungsschlüssels erreicht worden. „So können wir passenden Wohnraum für verschiedene Ansprüche anbieten und haben tatsächlich eine sozial durchmischte Nachbarschaft erlangt. Mehr noch: Die Mieter hier identifizieren sich mit ‚ihrem‘ Havelkarree. Das ist eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit“, freut sich Jarczewski.
Fast 20 Millionen Euro investiert
Die Baukosten des Projektes belaufen sich auf insgesamt 19,9 Millionen Euro. Gut ein Viertel der Summe, 5,4 Millionen Euro, hat die WOBA davon aus eigenen Mitteln aufgebracht. Der Rest der Kosten wurde über Förderkredite des Landes Brandenburg, sowie Fördermittel des Bundes in Form von KfW-Programmen finanziert.
Das Qualitätssiegel
Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird monatlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger. Durch die Auszeichnung beispielhafter Projekte soll darauf aufmerksam gemacht werden: Für die Wohnungsunternehmen sind auch Stadterneuerung und Aufwertung zentrale Bestandteile des Stadtumbauprozesses. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, die neben dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. aus Vertretern der Arbeitsgemeinschaft „Innenstadtforum Brandenburg“, der Bundestransferstelle Stadtumbau Ost sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
(MIL) besteht.