BFW: Abschied vom Mieterland Deutschland
„Die Immobilien- und Wohnungswirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Investitionsanreize, um den Wohnungsmarkt durch Neubautätigkeit zu entspannen und mit Modernisierungen die Wohnverhältnisse in den Bauten der 60er und 70er Jahre entscheidend zu verbessern“, betont Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de).
Sollten die angekündigten Interventionen bei Wiedervermietung und Modernisierung tatsächlich in den Koalitionsvertrag mitaufgenommen werden, rechnet der BFW-Präsident mit einem massiven Einbruch im Mietwohnungsbau und einem Trend zur Umwandlung von Mietwohnungen in Wohneigentum: „Investoren werden sich aus dem Markt zurückziehen, wenn sich die Investitionen nicht mehr lohnen und das eingesetzte Kapital nicht rentiert. Im Mietwohnungsbereich erfolgt dieser Rückzug durch den Verzicht auf Modernisierungsmaßnahmen oder die Aufteilung in Wohneigentum. Die Wohnbedingungen von Mietern werden sich schleichend verschlechtern. Wer künftig sicher und gut wohnen will, wird kaufen müssen.“
Beispielhaft ist Spanien zu nennen: Dort galt in vielen Kommunen ein Mietpreisstopp bis in die 1980er Jahre. Nach dem Rückzug der Investoren, stieg die Wohneigentumsquote in Spanien auf heute über 80 Prozent immer weiter an. Das Wohnen zur Miete scheint dort keine wirkliche Alternative mehr zur Selbstnutzung der eigenen Immobilie zu sein.
Mit Blick auf das im Mai dieses Jahres propagierte Aktionsprogramm der SPD „Mieterland Deutschland“ äußert Rasch weiter: „Gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht. Dieser übertriebene Verbraucherschutz wird auf dem deutschen Wohnungsmarkt verheerende Folgen nach sich ziehen. Wenn die Zwischenergebnisse der Verhandlungspartner bei Modernisierungsumlage und Mietpreisbremse nicht entscheidend korrigiert werden, ist ein Abschied vom Mieterland Deutschland vorprogrammiert“, appelliert Rasch.