BFW: Thüringens Bauträger schlagen Alarm

Thüringens Bauträgern, Investoren und Projektentwicklern reicht es: „Alles redet über den Wohnungsbau. Wir wären aber schon viel weiter, wenn Vieles reibungsloser ginge und wir uns auf die Absprachen und Zusagen der Ämter verlassen könnten“, so Sabine Anhöck, Arbeitskreisvorsitzende beim BFW Landesverband Mitteldeutschland (www.bfw-md.de) und geschäftsführende Gesellschafterin der Anhöck & Kellner Massivhaus GmbH Erfurt.


Deshalb hat sich jetzt der Arbeitskreis „Stadtgestalter Erfurt/Weimar“ aus vorerst zehn führenden Entscheidern der Thüringer Immobilienbranche gegründet.  Zusammen haben sie in den vergangenen 20 Jahren eine Dreiviertel Mrd. € in Erfurt und Umgebung investiert und Stadtentwicklung im Wohnungsbau wie in der Sanierung wesentlich mitbestimmt. Unter dem Dach des BFW Landesverband Mitteldeutschland treiben sie jetzt die gesellschaftliche Anerkennung der für die Stadtgestaltung so wichtigen Bauträger voran und treten mit der Stadtverwaltung in Kontakt, um z.B. Genehmigungsprozesse zu beschleunigen und effizienter zu machen. Ein erstes Treffen fand zur gestrigen Auftaktveranstaltung mit Baudezernent Uwe Spangenberg statt.


„Uns wird das Bauen zunehmend erschwert, weil die Ämter in den Stadtverwaltungen untereinander schlecht zusammenarbeiten und damit notwendige Projektumsetzungen im Wohnungsneubau und in der Bestandssanierung unnötig und damit verteuernd hinausgezögert werden“, kritisiert Sabine Anhöck. Die Investoren um die „Stadtgestalter Erfurt/Weimar“ fordern Berechenbarkeit und kürzere Bearbeitung von Bauanträgen. Nur so lasse sich der dringend benötigte Wohnungsbau schnell verwirklichen. 


Auch die Bezahlbarkeit des Wohnens steht im Focus der Diskussion. Denn die Ursache gestiegener Mieten ist nicht etwa die zu hohe Renditeerwartung der Investoren. Sondern wegen ständig sich verändernder Gesetze und überdimensionierter Standards verteuert sich das Bauen und Sanieren überdimensional. Aktuell werden Investitionen durch staatliche Restriktionen beispielsweise im Bereich Denkmalschutz und durch die neue Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV) behindert.


Dies wirkt sich negativ auf den angespannten Wohnungsmarkt aus. In diesem Zusammenhang fordern die „Stadtgestalter Erfurt/Weimar“ eine weitere Ausweisung von innerstädtischen Baulandflächen für Neubau, schnelleres und unbürokratisches Baurecht für Investoren und die Förderung innerstädtischen Wohnens als Maßnahmen gegen die wachsende Wohnungsnot und bezahlbaren Wohnraum.

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