BID: Mietpreisbremse der SPD kann Mietern schaden

Die SPD wird heute bei ihrer Jahresauftaktklausur in Hannover ein Papier zum „Bezahlbaren Wohnen in der Sozialen Stadt“ beschließen. Das Papier enthält positive wie auch negative Impulse für den Wohnungsbau. Neben der Wiedereinführung des Heizkostenzuschusses für Wohngeldempfänger und der Förderung des genossenschaftlichen Neubaus wertet die BID Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (www.bid.info) insbesondere die angekündigte harte Mietpreisbremse sowie die Neuregelung der Maklergebühren jedoch deutlich negativ.


„Letztendlich können die vordergründig sozialen Absichten der SPD, insbesondere die drastische Mietpreisbremse, den Mietern enorm schaden“, warnt Walter Rasch, Vorsitzender der BID und Präsident des BFW. Der Gewinn aus den Mieten gehe zum größten Teil in die Pflege und Entwicklung der Bestandsgebäude ein, die dem Mieter zu Gute kämen. Hier müsse es daher auch einen angemessenen Spielraum geben, um Investitionen zu ermöglichen. Auch in Hinsicht auf die demografische Entwicklung müsse weiterhin in den Bestand investiert werden, dazu bedürfe es entsprechender Mittel.


„Von der Immobilien- und Wohnungswirtschaft wird verlangt, sämtliche Gebäude in Deutschland zu sanieren, um dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken, dies aber bitte zu erschwinglichen Preisen bei gleichzeitiger Schaffung von neuem Wohnraum in den Ballungsgebieten. Wie soll das bezahlt werden, wenn nicht auch über einen moderaten Anstieg der Mieten? Aktuell sind die gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung ausschließlich im hochpreisigen Segment für Bauträger noch rentabel. Werden die Mieten über die aktuell anstehende Verschärfung der schwarz-gelben Koalition zusätzlich gedeckelt, wird bald kaum jemand bereit sein, in die energetische Sanierung zu gehen“, erläutert Rasch. Auch über die von der SPD geplante Neuregelung der Maklergebühren sowie der Kappungsgrenzen werde am Ende keine einzige Wohnung mehr gebaut.


Trotz Neujahrselan und Wahlkampfabsichten dürften nun keine voreiligen Beschlüsse gefasst werden. „Wir brauchen jetzt ein für alle Seiten gut ausgearbeitetes Strategiepapier zum bezahlbaren Wohnen in Deutschland“, fordert der BID-Vorsitzende. „Statt Kosten von A nach B zu verschieben, müssen wir uns überlegen, wie das Wohnen in Deutschland für alle Menschen gleichermaßen bezahlbar bleibt“, so Rasch weiter.

Thematisch passende Artikel:

Immobilienbranche sieht sich in Kritik an Mietpreisbremse durch SPD-regierte Länder bestätigt

Anlässlich der öffentlich gewordenen Kritik auch SPD-geführter Bundesländer am Referentenentwurf des Mietrechtsnovellierungsgesetzes erklärt der designierte Vorsitzende der BID...

mehr

Teile des SPD-Programms für bezahlbaren Wohnraum stößt auf Unverständnis in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft

„Differenziert nehmen wir die Lösungsvorschläge zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in dem SPD-Programm zur Bundestagswahl im September zur Kenntnis“, erklärt Walter Rasch, Vorsitzender der...

mehr
Ausgabe 3/2013

„Heiter bis wolkig“

Liebe Leserinnen und Leser, das neue Mietrecht ist auf dem Weg. SPD, Grüne und Linke konnten es im Bundesrat nicht mehr stoppen. Die Opposition, der die Änderungen nicht weit genug gehen, hat erst...

mehr

BID: Mietpreisbremse schafft die Wohnungsnot von morgen

Dass jetzt auch die CDU die Mietpreisbremse als Lösung für mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland in ihr Wahlprogramm einarbeiten will, gefällt den Präsidenten der Mitgliedsverbände der BID...

mehr

BID warnt vor Änderungen im Mietrecht: „SPD setzt aufs falsche Pferd“

„Mit ihren Beschlüssen zur Änderung des Mietrechts setzt die SPD-Bundestagsfraktion aufs falsche Pferd“, kritisierte Andreas Ibel, Vorsitzender der BID (www.bid.info) und Präsident des BFW...

mehr