Bauindustrieverband: NRW gewinnt Wettbewerb um Industrie 4.0 nur mit breitem Energiemix

„Der Industriestandort Nordrhein-Westfalen benötigt eine 100 % verlässliche und im Standortwettbewerb bezahlbare Energieversorgung. Die Höhe der Strompreise und die Versorgungssicherheit für Industrie und Gewerbe sind heute ausschlaggebend für Investitionen. Wir brauchen einen intelligenten Energiemix. Dazu gehören auch in Zukunft Gas und Kohle“, so Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen.

Im Vorfeld der Landtagswahl 2017 ruft die Bauindustrie Nordrhein-Westfalen alle Parteien zu einem Bekenntnis zum Industriestandort und für einen breiten Energiemix unter Einbindung von Gas und Kohle auf. Wiemann: „Die Karten gehören jetzt auf den Tisch. Wer Industrieland bleiben und die Industrie 4.0 anführen will, muss die Energieversorgung für Industrie und Gewerbe sicherstellen und die Preise bezahlbar halten. Wenn Stahl-, Chemie- und Papierindustrie hier investieren sollen, brauchen wir verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen. Wind und Sonne allein können diese nicht gewährleisten!“

Langfristige Rahmenbedingungen müssen laut Bauindustrie Nordrhein-Westfalen auch in Zukunft die Nutzung fossiler Energieträger beinhalten. Liefern Kraftwerke nicht verlässlich Energie, wandern Unternehmen ab. Dies träfe nicht zuletzt die Bauwirtschaft im Land. Mit einem Auftragsvolumen von 4,8 Mrd. € in 2016 stellt der Wirtschaftsbau von privaten Auftraggebern die größte Bausparte im Land dar. Die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen ist somit direkt von Investitionsentscheidungen von Industrie und Gewerbe abhängig. „Für eine zukunftsweisende Energieversorgung benötigen wir alles zusammen: Sonne, Wind und Wasser ebenso wie Gas und Kohle. Dazu gehören große Speicher, um Wind- und Sonnenenergie endlich speichern zu können“, so Wiemann.

Die Bauwirtschaft ist darüber hinaus in verantwortlicher Position an der Energieversorgung beteiligt. Eine Vielzahl von Unternehmen hat sich auf den Energiesektor spezialisiert und errichtet Solar-, Windenergie- und Biogasanlagen. Zugleich agieren hoch spezialisierte Kraftwerksbauer am Markt. „Wer Großkraftwerke abschalten möchte, zerstört Spezialwissen und jahrzehntelange Erfahrung. Geschäftsmodelle werden torpediert und Arbeitsplätze gefährdet. Intelligente neue und flexible Kraftwerke zeigen stattdessen deutsche Ingenieurskunst par excellence“, so Wiemann. 

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