Dr. Klein Privatkunden AG: Deutschland braucht mehr Wohnraum

Nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen und mehr als 100 Tage nach der Bundestagswahl beginnen nun die Sondierungsgespräche zwischen CDU, CSU und SPD für eine Neuauflage der Großen Koalition. 15 Schwerpunkte sollen binnen vier Tagen besprochen werden – es wird sich zeigen ob die Parteienvertreter Wege für eine gemeinsame Regierung finden oder ob die Verhandlungen erneut scheitern. Michael Neumann, Vorstand der Dr. Klein Privatkunden AG, fordert eine künftige Regierung zum Handeln auf: Er benennt Maßnahmen im Themenfeld Wohnen, die in der nächsten Legislaturperiode Priorität haben müssen.

Mehr Angebot, weniger Bürokratie – Hürden für Eigenheim abbauen

Neben besonders strittigen Themen wie der Bürgerversicherung oder dem Familiennachzug, müssen sich die Politiker auch auf eine gemeinsame Linie beim Thema Wohnen einigen. „Ziel muss es sein, für mehr Angebot zu sorgen und Bürokratie abzubauen. Es kann nicht sein, dass in Deutschland die Hürden für ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung so hoch sind, dass viele daran scheitern“, erklärt Neumann. Sowohl CDU/CSU als auch die SPD versprechen in ihren Wahlprogrammen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Konkrete Maßnahmen stehen noch aus. Diese sind jedoch zwingend notwendig, wenn Deutschland nicht länger Schlusslicht in punkto Wohneigentumsquote im europäischen Vergleich bleiben will.

Hohe Nebenkosten: Freibeträge für Grunderwerbsteuer

Ein zentraler Punkt ist hierbei die Grunderwerbsteuer. Sie hat sich in den letzten Jahren in einigen Bundesländern fast verdoppelt. „Bei den derzeitigen Immobilienpreisen bedeutet das eine enorme Belastung für Käufer“, weiß Neumann. „Sie spielt daher eine immer wichtigere Rolle bei der Frage, wie wir angesichts von bis zu einer Million fehlender Wohneinheiten in Deutschland mehr Wohnraum schaffen wollen. Die Einrichtung von Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer oder die Schaffung einer Möglichkeit, sie über mehrere Jahre abzubezahlen, würde junge Familien in der Kaufphase finanziell entlasten.“

Mietpreisbremse – falsche Stellschraube: weniger Bürokratie

Uneinigkeit dürfte vor allem über die Zukunft der Mietpreisbremse herrschen. Während die SPD sie reformieren will und zuletzt sogar eine Verschärfung forderte, sehen CDU/CSU sie als falsche Stellschraube an. Auch für Neumann ist klar: „Die Mietpreisbremse setzt nicht an der Wurzel der Preissteigerungen an, denn die Ursache hierfür ist der eklatante Mangel an Wohnraum, besonders in den Ballungszentren. Sie kann sogar das Gegenteil bewirken und Investitionen in mehr Wohnraum hemmen – und so zu einer zusätzlichen Verteuerung der Immobilien führen. Wir fordern daher, keine Restriktionen einzuführen, sondern endlich für mehr Angebot zu sorgen. Hierzu kann der Gesetzgeber beitragen: Er muss bürokratische Hürden abbauen, um Baugenehmigungsverfahren zu beschleunigen, mehr Bauland auszuweisen und Nachverdichtung zu ermöglichen. Außerdem ließen sich Auflagen reduzieren, um kostengünstigeres Bauen zu fördern und somit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“

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