Fachforum: Neue Wohnkonzepte für den demographischen Wandel

Im Fachforum „VivaCity - Neue Wohnkonzepte für den demographischen Wandel“ diskutierten Experten vor einem Fachpublikum aus Visionären, Entscheidern und Gestaltern aus Politik und Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft das zukunftsweisende, innovative Wohn- und Lebenskonzept VivaCity. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 11. Demographie-Kongresses Best Age im Berliner dbb forum statt.


VivaCity begegnet dem demographischen Wandel durch intelligente Integration der verschiedenen Generationen in einem lebhaften Stadtquartier. Das VivaCity-Prinzip basiert auf den fünf Säulen Lage, Wohnform, Service, Community und Kooperation. Grün und citynah gelegen, integriert das Wohnkonzept Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Größen für alle Generationen, Kindergarten, Pflegeheim – auch mit Serviceapartments – ärztliche Nahversorgung, Tagespflege und Einrichtungen für den täglichen Bedarf.


Zum breiten Spektrum der Services gehören unterstützende Angebote (z. B. Haushaltshilfe), betreuende Leistungen im Pflegebereich oder begleitende Angebote in Bezug auf Kultur und sportliche Aktivitäten. Entsprechende bauliche Voraussetzungen, gestaltete Plätze, Innenhöfe und Gemeinschaftsflächen fördern das Wachsen gelebter und aktiver Nachbarschaften, die eines der Kennzeichen der VivaCity sind. Car-Sharing, Fahrdienste, Kooperationspartner aus Sport und Kultur sollen den Community-Gedanken von VivaCity unterstützen.


Darüber hinaus ist VivaCity ein intelligentes Werkzeug der Stadtentwicklung: B- und auch C-Lagen können durch eine Quartiersentwicklung nach dem VivaCity-Prinzip erschlossen und aufgewertet werden. Denn Einrichtungen des Altenwohnens können laut Baunutzungsverordnung auch in den gewerblichen Arealen von Mischgebieten angesiedelt werden. VivaCity-Quartiere in Mischgebieten können somit auch zur Entspannung des Wohnungsmarkts beitragen.


Dr. Martin Klaffke, Professor für Personalmanagement und Direktor des Hamburg Institute of Change Management, stellte in seiner Keynote fest:„Der demographische Wandel ist ein wichtiges Zukunftsthema und spielt auch beim Neubau von Wohnquartieren eine immer größere Rolle. Hier treffen Menschen mit ganz verschiedenen Sozialisationen, Verhaltensweisen und Erwartungen aufeinander: Ex-Hippies und karrierebewusste Privatiers oder Hipsters der Generation Z, deren Rushhour des Lebens gerade erst beginnt. Reibungspotenzial ist da vorprogrammiert. Strategisch und ganzheitlich angegangen, bergen die Herausforderungen des demografischen Wandels jedoch nicht nur Risiken. Wenn die Quartiersplanung den Gedanken einer Mehr-Generationen-Community verwirklicht, die den unterschiedlichen Lebensvorstellungen Raum lässt, kann das Zusammenleben zu einer Bereicherung für alle werden.“


Laurentius A. Hegeman, Geschäftsführer der Kondor Wessels Holding GmbH, berichtete: „Als Projektentwickler mit langjähriger und vielschichtiger Erfahrung im Wohnungsbau beobachten wir seit längerem, wie sich die Gesellschaft und damit auch die Anforderungen an Wohnraum verändern. Doch die Angebote wachsen nicht mit. Allein bis 2020 werden in Deutschland rund 2,5 Millionen zusätzliche altersgerechte Wohnungen gebraucht. Es ist höchste Zeit, sinnvoll zu reagieren. VivaCity ist unserer Meinung nach die richtige Antwort darauf.“


Dr. med. Dipl.-Psych. Matthias Faensen, Geschäftsführer der advita Pflegedienst GmbH, Betreiber des Hauses Matthiasgärten in Berlin-Friedrichshain, sagte: „Uns hat bei VivaCity vom ersten Moment an die Flexibilität überzeugt. Wir können in unseren advita-Häusern sich gegenseitig ergänzende Pflege- und Betreuungsangebote sinnvoll unter einem Dach zusammenfassen. In der Praxis bedeutet das, dass rund um die Uhr Mitarbeiter vor Ort sind, die dafür sorgen, dass sowohl fachpflegerische Betreuung als auch Hilfen im hauswirtschaftlichen Bereich jederzeit individuell abgerufen werden können. Tagespflege und Gemeinschaftsräume können das Angebot ergänzen. Für die Bewohner bedeutet das, dass sie jederzeit und rund um die Uhr auf diese Leistungen zugreifen können. Wer keine Hilfe braucht und lieber seine Ruhe haben will, macht einfach seine Wohnungstür hinter sich zu.“


Thomas Ahlgrimm, Vorstand GBSt Gemeinnützige Baugenossenschaft Steglitz eG, sagte: „Zu unseren obersten Zielen zählt es, Wohnkomfort bei akzeptablen Mieten anbieten zu können. Dabei geht es darum, nicht nur zu wohnen sondern auch zu leben, d. h. in einem abwechslungsreichen und vielseitigen Umfeld, in der Menschlichkeit groß geschrieben wird. Das Konzept VivaCity bringt all’ unsere Wünsche unter einen Hut und ermöglicht es wirklich, nachhaltig bezahlbaren und freundlichen Wohn- und Lebensraum zu schaffen.“


Ute Hübener, Bereichsleiterin Vertrieb und Marketing Adlershof Projekt GmbH: „Gerade auch für Technologie- und Wissenschaftszentren wie Adlershof sind durchmischte, offene Quartiersentwicklungen sehr wichtig. Denn nur, wenn in diesem Umfeld auch ausreichender und angemessener Wohn- und Lebensraum zur Verfügung steht, kann sich das Projekt insgesamt langfristig positiv entwickeln. Ein lebendiger Ort besteht immer aus Arbeit und Wohnen, an dem junge und alte Menschen leben. VivaCity Adlershof ist aus unserer Sicht ein zukunftsweisender Ansatz für nachhaltige Quartiersentwicklung.“


Marcus Becker, Geschäftsführer der Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH, sieht das Konzept auf einem guten Weg: „Mit VivaCity schaffen wir attraktive, altersfreundliche Wohnangebote für ein erfülltes Leben bis ins hohe Alter. Das Leben der Best Ager findet hier mitten in der Gesellschaft und nicht an ihren Rändern statt. Im Zuge der Realisierung steht für uns der partnerschaftliche Gedanke im Vordergrund. Wir legen größten Wert darauf, mit unseren Projektpartnern immer auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten. Gemeinsam mit ihnen entstehen so Quartiere, in denen die Ansprüche und Bedürfnisse derjenigen erfüllt werden, für die sie gebaut werden, diedie unterschiedlichen Bewohner.“

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