IBB erwartet für Berlin kräftiges Plus bei Baugenehmigungen bis 2017
In Berlin wurde in den ersten neun Monaten 2014 der Bau von insgesamt 14.466 Wohnungen genehmigt. Nach Angaben des es Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg waren das 5.500 bzw. 61,4% mehr als noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Im Gesamtjahr 2014 dürfte es zu einer Steigerung der Baugenehmigungen auf rund 20.000 Einheiten kommen“, sagt Rolf Friedhofen, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Berlin (IBB). „Darunter werden knapp 17.500 Genehmigungen für den Neubau von Wohnungen sein.“ Weitere 2.500 Wohnungsgenehmigungen werden für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden erteilt.
Nach Berechnungen der IBB-Volkswirte kann vor diesem Hintergrund für 2014 insgesamt mit knapp 8.200 Baufertigstellungen gerechnet werden. Das geht aus einer aktuellen Studie der IBB „Wohnungen – Von der Baugenehmigung zur Fertigstellung“ hervor. Für die Jahre 2015 und 2017 bestehen gute Chancen, dass die Baugenehmigungen auf bis zu 35.000 Wohnungen jährlich steigen. Damit würde die aktuelle Bauphase in Berlin sogar den „Aufbau-Ost“ der 90er Jahre übertreffen (1995: knapp 30.000 Baugenehmigungen – davon 70% in den ehemaligen Ost-Bezirken). Im Unterschied zu vielen anderen Städten hat Berlin derzeit noch reichlich Flächenpotenzial für den Wohnungsneubau. Von einer Übertreibung kann daher nicht gesprochen werden.
Den Ausschlag für diese Schätzung geben mehrere Faktoren: Zum einen wachsen Einwohner, Beschäftigungs- und Haushaltszahlen kontinuierlich. Der Nettozuwanderungssaldo Berlins beträgt derzeit ca. 40.000 Personen pro Jahr. Gleichzeitig verharrte die Neubautätigkeit im Wohnungsbau in den vergangenen Jahren auf relativ niedrigem Niveau. Hinzu kommt, dass die anhaltende Unsicherheit über die weitere finanzwirtschaftliche Entwicklung im Euroraum nach wie vor die Flucht in Sachwerte begünstigt und somit die Nachfrage nach Wohnungen als Kapitalanlage verstärkt.
Die Studie „Wohnungen – Von der Baugenehmigung zur Fertigstellung“ sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte gibt es unter www.ibb.de/volkswirtschaft