Immobilienwirtschaft im Dialog mit dem Bundesbauministerium
Unter der Leitung von Ministerin Barbara Hendricks trafen sich jetzt zum ersten Mal in der neuen Legislaturperiode Vertreter aus Politik und Verbänden zum „Immobilienwirtschaftlichen Dialog“ im Bundesbauministerium. „Wir begrüßen ausdrücklich die Pläne der Bundesbauministerin, ein Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen ins Leben zu rufen und bieten unsere Mitarbeit an“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Branchenverbandes GdW, der für die BID an dem Dialog teilnahm.
Die Herausforderungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sind laut Gedaschko vielfältig. „Der demografische Wandel, die Zuwanderung, aber auch die Energiewende und der Wohnungsneubau sind Bereiche, die einen intensiven Austausch und koordiniertes Handeln erfordern.“ Die BID begrüße die Absicht der Bundesbauministerin, sich für eine Verbesserung des Wohngeldes und die verbilligte Abgabe von Bundesliegenschaften einzusetzen. Diskutiert wurde auch die Tatsache, dass für den altersgerechten Umbau von Wohnungen und Verbesserungen des Wohngeldes bisher keine Mittel im neuen Bundeshaushalt bereitgestellt wurden. Ministerin Hendricks hoffe hier darauf, mit Unterstützung des Parlaments noch nachsteuern zu können.
Erstmals nahmen auch die Bundesländer – vertreten durch den Vorsitzenden der Bauministerkonferenz – an dem immobilienwirtschaftlichen Dialog teil. Die BID nutzte dies als Chance, den zweckgebundenen Einsatz der Mittel für den sozialen Wohnungsbau durch die Länder zu thematisieren.Eine deutliche Absage erteilte die BID erneut den Plänen der Bundesregierung für eine Mietpreisbremse und eine Einschränkung der Modernisierungsumlage. „Solche Regulierungen sichern nicht die Wohn- und Lebensqualität, sondern vermindern sie, da mittelfristig weniger Investitionen in den Neubau von Wohnungen und die Modernisierung laufen werden“, so Gedaschko. Hier müssen Politik und Immobilienwirtschaft dringend nach Lösungen suchen, um den bezahlbaren Wohnraum in Deutschland zu sichern.
Gedaschko betonte, dass die demografische Entwicklung wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken sollte. „Die Bevölkerungsentwicklung stellt die Wohnungsmärkte vor große und sehr unterschiedliche Herausforderungen, denen man nur mit einer ausgewogenen Stadtentwicklung begegnen kann. Dies darf nicht im Zuge der Diskussionen um die Mietpreisbremse in den Hintergrund treten.“ Hier müsse das Bauministerium eine Führungsposition übernehmen.
Einigkeit herrschte bei der Gesprächsrunde darüber, dass möglichst bald eine Baukostenkommission ins Leben gerufen werden muss. Die hohen Kosten für den Neubau von Wohnungen sind ein massives Hindernis für die Entstehung von bezahlbarem Wohnraum. Die BID appelliert an die Bundesregierung, das Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen zügig zu gründen und die Herausforderungen des Wohnungsmarktes gemeinsam mit der Wohnungs- und Immobilienbranche anzugehen.