Mehr Sonnenstrom für das Bundeskanzleramt
Drei Jahre in Folge wurden die Zubauziele für Photovoltaik deutlich verfehlt. Dass die Meldedaten der Bundesnetzagentur nun auf bessere Zeiten hindeuten, dazu trägt auch das Bundeskanzleramt sein Scherflein bei. Und zwar nicht über Gesetze – sondern ganz praktisch.
Denn die Photovoltaikanlage auf den Flachdächern des Gebäudekomplexes wurde im Zuge einer Sanierung grundlegend erneuert und vergrößert. „Durch die Verwendung moderner, leistungsstärkerer Module und durch Optimierungen im Aufbau haben wir die Leistung der Anlage deutlich gesteigert“, erzählt Stephan Riedel, Geschäftsführer der mit der Sanierung betrauten MR SunStrom GmbH. Der Dresdner Photovoltaik-Spezialist projektiert und errichtet bundesweit Solarstromanlagen, u.a. in enger Zusammenarbeit mit der Naturstrom AG (www.naturstrom.de). Der Öko-Energieversorger ist an SunStrom beteiligt und baut mit dem Dresdner Unternehmen ein Konzept für die Sanierung und den kostengünstigen Weiterbetrieb alter Photovoltaikanlagen auf.
Die Solaranlage auf den Flachdächern des Nord- und Südflügels ging bereits 2001 unter der Ägide der rot-grünen Bundesregierung in Betrieb. „Mit Blick auf die markante Gebäudearchitektur liegen die Module waagerecht“, erläutert Stephan Riedel. Im Zuge der umfassenden Erneuerung hat SunStrom die Leistung von 150 kWp auf 200 kWp erhöht. 756 Module kamen dabei zum Einsatz, die wie auch die Wechselrichter von einem deutschen Hersteller stammen. Die Anlage speist bereits seit Kurzem ein.
Jährlich soll sie über 180.000 kWh Strom produzieren – das entspricht ungefähr dem Jahresverbrauch von 60 Durchschnittshaushalten. Gegenüber der alten Anlage liefern die neuen Module somit auf gleicher Fläche ein Drittel mehr Ertrag. Sicherlich zur Freude des Kanzleramts, denn der Solarstrom wird ins Hausnetz eingespeist und deckt somit einen Teil des eigenen Strombedarfs. „Wie viel die Anlage aktuell erzeugt, visualisiert eine neue Großanzeige“, so Riedel. Somit sehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundeskanzleramts auf einen Blick, dass die Arbeit im Gebäudekomplex – zumindest zum Teil – durch Sonnenstrom ermöglicht wird.
„Die Erneuerung der Anlage auf dem Bundeskanzleramt ist Vorbote einer Entwicklung, die in wenigen Jahren das Tempo der Energiewende spürbar beeinflussen wird“, erklärt Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG. „Von Neujahr 2021 an wird jedes Jahr für viele tausende Solar- und Windenergieanlagen die EEG-Vergütung auslaufen. Deren Betreiber müssen rechtzeitig überlegen, ob sich der Weiterbetrieb oder eine Neuinvestition lohnt. Und vor allem, wie Sie den produzierten Strom selber nutzen oder vermarkten wollen.“
Mit der Beteiligung am Servicespezialisten SunStrom hat sich die Naturstrom AG daher frühzeitig als Ansprechpartner für Betreiber älterer Photovoltaik-Kraftwerke positioniert.