Mehr als nur Rasen – Stiftung Naturschutz und Märkische Scholle machen Innenhöfe zu urbanen Oasen
Berlin wächst. Damit die biologische Vielfalt trotz verstärkter Flächennutzung erhalten bleibt, sind neue Konzepte gefragt. Mit einem Pilotprojekt zeigen die Stiftung Naturschutz Berlin (www.stiftung-naturschutz.de) und die Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG, wie es möglich ist, Grünflächen innerhalb von Wohngebieten ökologisch aufzuwerten und sie gleichzeitig für bedrohte Arten sowie die Anwohner/innen attraktiver zu gestalten.
Das Projekt wird auf ausgewählten, großen Hofflächen im Scholle-Bestand in Berlin-Tempelhof (Albrechtstraße, Felixstraße in Nähe des Francke-Parks) realisiert. Die im Vorfeld hinsichtlich ihrer Artenvielfalt untersuchten und dokumentierten Flächen haben gezeigt, dass großes Potenzial für die Erhöhung der lokalen Biodiversität vorhanden ist. Beispielsweise ist es ein Ziel des Projekts, die Anzahl der Wildbienenarten zu verdoppeln.
Durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. der Einrichtung von Beeren-, Kräuter- und Schmetterlingshöfen, kann auch die Vielfalt der anderen Tier- und Pflanzenarten innerhalb weniger Jahre deutlich erhöht werden. Gleichzeitig profitieren die Bewohner/innen, die in die Planung und Umsetzung einbezogen werden, von mehr Natur in ihrem direkten Umfeld – der Außenraum gewinnt an Qualität, wird zum Naschgarten und zur Freiluftkantine.
Die praktischen Arbeiten zur ökologischen Umgestaltung beginnen im Frühjahr 2018. Nach dem Abschluss wird in regelmäßigen Abständen überprüft, ob der beabsichtigte Erfolg zur Erhöhung der Artenvielfalt eintritt oder gegebenenfalls nachgesteuert werden muss.
Holger Wonneberg, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Berlin, freut sich auf die Umgestaltung: „Wie unsere Untersuchungen gezeigt haben, können die Flächen eine neue Heimat für gefährdete Tiere und Pflanzen bieten. Dieses Potenzial möchten wir nutzen und zeigen, wie im Wohnumfeld vernünftiger Artenschutz betrieben werden kann, der allen nutzt. Wir hoffen, dass das Projekt viele Nachahmer findet, die dem guten Beispiel der Märkischen Scholle folgen.“
Jochen Icken, Vorstand der Märkischen Scholle Wohnungsunternehmen eG, ist vom Erfolg des Projekts überzeugt: „Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in unserer schönen Stadt. Wie Untersuchungen zeigen, halten sich Menschen auch lieber in artenreicher als in monotoner Umgebung auf. Somit werden die ökologisch aufgewerteten Höfe als Begegnungs- und Erholungsorte attraktiver für unsere Mieter. Eine echte Win-Win-Situation für Mensch und Natur.“