NRW-Ministerin Ina Scharrenbach besuchte Modernisierungsprojekt der Mülheimer Wohnungsbau
NRW-Ministerin Ina Scharrenbach mit dem Mülheimer OB Ulrich Scholten, dem MWB-Vorstandschef Frank Esser, MWB-Aufsichtsratschef Theodor Damann, VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter und MWB-Vorstand Jürgen Steinmetz vor dem öffentlich geförderten Gebäude Lerchenstraße 1. Foto: Köhring/MWB
NRW-Ministerin Ina Scharrenbach mit dem Mülheimer OB Ulrich Scholten, dem MWB-Vorstandsvorsitzenden Frank Esser, MWB-Aufsichtsratschef Theodor Damann, VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter und MWB-Vorstand Jürgen Steinmetz vor dem öffentlich geförderten Gebäude Lerchenstraße 1. Foto: Köhring/MWB
Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, informierte sich kürzlich in Mülheim an der Ruhr über das Modernisierungsprojekt an der Lerchenstraße: Für gut 8,8 Mio. € ertüchtigt die Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) dort 105 ihrer Wohnungen in vier Gebäuden. Scharrenbach hatte sich nicht allein aufgrund des Projektumfangs zu einem Besuch entschlossen, sondern auch, weil die Maßnahme beispielhaft für die Überlegungen steht, mit denen heute viele Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften an ihre älteren Bestände herangehen.
Die Gerüste, die im Herbst noch an den Gebäuden zu sehen waren, sind jetzt zur Weihnachtszeit abgebaut worden. Foto: Köhring/MWB
Die Gerüste, die im Herbst noch an den Gebäuden zu sehen waren, sind jetzt zur Weihnachtszeit abgebaut worden. Foto: Köhring/MWB
„Wir werden in Nordrhein-Westfalen ein Klima für Neubau schaffen“, sagte Scharrenbach. Ziel sei es, die Attraktivität von Investitionen in bezahlbares Wohnen wieder zu erhöhen. „Förderprogramme müssen leichter abrufbar sein, und wir wollen – gerade auch bei energetischen Sanierungen – weniger Bürokratie, und stattdessen Regelungen, die praktikabel sind und schneller zu mehr Wohnqualität führen. Durch die Modernisierung ihres Bestands sorgt die Mülheimer Wohnungsbaugenossenschaft für bezahlbaren und gleichzeitig hochwertigen Wohnraum. Wohnungen sind gebaute Heimat. Die Förderung von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen ist dabei ein wichtiger Baustein.“
Die MWB-Wohngebäude an der Lerchenstraße wurden Anfang der 1970er Jahre erbaut und weisen viele der klassischen Merkmale ihrer Zeit auf: So waren die Wohnungen ursprünglich mit Nachtspeicherheizungen ausgestattet, die Außendämmung enthielt einen Asbestanteil und die Aufzüge fuhren lediglich Zwischengeschosse an.
Die Mülheimer Wohnungsbau eG modernisiert laufend ihre Bestände und folgt dabei einer langfristigen Planung. „Wir wollen mit unseren Modernisierungen stets zwei Ziele erreichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft, Frank Esser beim Rundgang mit Ministerin Scharrenbach über das Gelände. „Auf der einen Seite wollen wir den Wohnkomfort für unsere Genossenschaftsmitglieder verbessern. Auf der anderen Seite müssen bezahlbare Mieten weiterhin gewährleistet sein.“
Dafür hat MWB an der Lerchenstraße genau abgewogen, welche Verbesserungen den Bewohnern der Gebäude am meisten nützen. So wird die asbesthaltige Vorhangfassade entfernt und durch ein modernes Wärmedämmverbundsystem ersetzt, Nachtspeicherheizungen werden entfernt und die Gebäude erhalten einen Anschluss an das Nahwärmenetz des städtischen Energieversorgers medl GmbH. In den Gebäuden 3,5 und 13 werden die Aufzüge künftig zudem auch die vollen Geschosse anfahren und die Gebäudeeingänge werden neu, barrierefrei und ohne Angsträume gestaltet.
„In der Öffentlichkeit wird heute viel über Wohnungsneubau diskutiert, und das ist auch ohne Zweifel wichtig“, so Frank Essers Vorstandskollege Jürgen Steinmetz. „Klar muss aber auch sein, dass ein großer Teil der heutigen Wohnungsbestände in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren erbaut wurde. Wenn das Wohnungsangebot in Städten wie Mülheim an der Ruhr zeitgemäß bleiben soll, dann muss es die Möglichkeit geben, diese Bestände in einem sinnvollen Rahmen zu modernisieren.“ An der Lerchenstraße hat MWB dafür einen Mix aus Förderprogrammen des Landes und der NRW.Bank genutzt. „Die Förderangebote bieten uns einige Flexibilität“, so Frank Esser. Dennoch hätte die Unterstützung des Landes alleine nicht ausgereicht, um die Maßnahme kostenneutral zu verwirklichen. „Dafür sind die Baukosten durch allerlei gesetzliche Verschärfungen in den vergangenen Jahren einfach viel zu stark angestiegen.“
Die Wohnungsgenossenschaft ist heute auch als Bauträger und Immobilienverwaltung aktiv. So kann sie in anderen Unternehmensbereichen erwirtschaftete Mittel einsetzen, damit die derzeitige Kaltmiete an der Lerchenstraße in Höhe von 5,20 € je m² für alle Bestandsmieter bestehen bleibt. Wer neu einzieht, zahlt künftig eine Miete von rund 6,20 € je m².
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach sprach mit Bewohnern der 105 öffentlich geförderten Wohnungen und stellte interessierte Fragen zu den Details des Projekts. Alexander Rychter, Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen, sagte anlässlich des Projektbesuchs: „Rund 90 % aller Wohnungen der Mitgliedsunterunternehmen im VdW Rheinland Westfalen sind bereits modernisiert bzw. teilmodernisiert, allein im vergangenen Jahr hat die Wohnungswirtschaft im Westen 2,1 Mrd. € in Modernisierungsmaßnahmen investiert. Damit sind Unternehmen wie MWB beispielgebend, wenn es um die zeitgemäße und verantwortungsbewusste Entwicklung ihrer Bestände geht.“
Noch bis 2020 wird in den Häusern weiter gearbeitet werden. Bei der Gestaltung der Außenanlagen wird die Erreichbarkeit der Häuser ein wichtiges Ziel sein. MWB wird die Anwohner vor Ort im Rahmen moderierter Workshops einladen, ihre Vorstellungen zu nennen.