Regulierungswahn setzt sich fort – Finanztransaktionssteuer verabschiedet

„Die Immobilienwirtschaft wird weiter unter Druck gesetzt. Auf der einen Seite sollen Investitionen in den Neubau und in den Bestand erfolgen, auf der anderen Seite wird der Zugang zu Kapital Stück für Stück gekappt“, so Walter Rasch, Senator a.D. und Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de), zur im Europäischen Parlament verabschiedeten Stellungnahme über die Einrichtung einer Finanztransaktionssteuer.


Für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist das Thema Finanzierung von herausragender Bedeutung. Denn die hier getätigten Investitionen zeichnen sich strukturbedingt durch ein sehr hohes Volumen aus. Über die Finanztransaktionssteuer hinaus ist aber schon heute spürbar, dass die Regulierung des Finanzmarktes spürbar zu Lasten der Immobilienbranche geht. Beispielsweise über Basel III, denn trotz rekordverdächtiger Niedrigzinsen schrumpft derzeit das Kreditneugeschäft. Mit der Finanztransaktionssteuer wird nun zusätzlich der Zugang zur Bildung von Eigenkapital erschwert. Das verhindert Investitionen in den Wohnungsneubau.


„Zukünftig wird auf jedes Geschäft - ob Kauf oder Verkauf - an der Börse und möglicherweise auch außerbörslich eine Steuer erhoben, die an den Kunden weitergereicht wird und das Geschäft verteuert. Folglich könnte die Attraktivität der Immobilienanlagen sinken. Die Politik fordert dagegen bezahlbaren Wohnraum. Wie das geschehen soll, wenn die Immobilienwirtschaft - ob direkt und indirekt - ein Schwarm von Regulierungsvorhaben übergewälzt bekommt und das auch noch kostentechnisch umsetzen muss, ist mir unerklärlich“, folgert Rasch. Ein angemessenes Maß an Finanzmarktstabilisierung sei sicher notwendig, was aber auch im Gesamtkontext der volkswirtschaftlichen Entwicklung stehen müsse.


Die verabschiedete Stellungnahme sieht derzeit eine weitreichende Finanztransaktionssteuer, mit einer Besteuerung von 0,1% für den Handel mit Aktien und Anleihen und von 0,01% beim Derivatenhandel in 11 EU-Ländern vor. Für Deutschland würden so geschätzte Einnahmen von rund 17 bis 36 Mrd. € generiert werden.

Thematisch passende Artikel:

BFW: Erster bundesweiter Preis für Projektentwicklung in der Immobilienwirtschaft

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de) und die deutsche Delegation von FIABCI (international real estate federation) rufen gemeinsam den Prix d´Excellence...

mehr

BFW-Präsident Rasch im Amt bestätigt

Walter Rasch, seit 2004 Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de) ist auf der Jahreshauptversammlung im Rahmen des Deutschen Immobilien Kongresses...

mehr
Ausgabe 03/2012

Nachgefragt bei: Walter Rasch, BFW-Präsident

BBB: Im energetischen Bereich steigen die Anforderungen an die Unternehmen der Wohnungswirtschaft, die Förderungen sinken. Was muss die Bundesregierung tun und was unternimmt der BFW? WR: Also...

mehr

„Heimat 4.0 – Immobilienwirtschaft mit Zukunft“: BFW lädt zum Deutschen Immobilien Kongress

„Heimat 4.0 – Immobilienwirtschaft mit Zukunft": Unter diesem Motto lädt der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zum diesjährigen Deutschen Immobilien Kongress am 19....

mehr

Teile des SPD-Programms für bezahlbaren Wohnraum stößt auf Unverständnis in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft

„Differenziert nehmen wir die Lösungsvorschläge zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in dem SPD-Programm zur Bundestagswahl im September zur Kenntnis“, erklärt Walter Rasch, Vorsitzender der...

mehr