Wohnformen und demografische Entwicklung: BFW zeigt Herausforderungen und Trends
Mehr als 60 Teilnehmer aus der Immobilienbranche haben sich auf dem Symposium „Zukunft Wohnen – Lebensqualität für alle“ in Bonn über die altersdemografische Entwicklung in Deutschland und die damit verbundenen Wohnformen ausgetauscht. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, dem BFW-Landesverband NRW und der KfW Bankengruppe organisiert und von Rolf Schettler, dem Vorsitzendem des Arbeitskreises „Wohnen im Alter“ des BFW-Landesverbandes NRW moderiert.
„Im Jahr 2030 wird etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Rentenalter sein. Das entspricht einem Mehrbedarf von bis zu drei Millionen altersgerechten Wohnungen“, skizzierte Bernhard Heiming, Vorsitzender des Arbeitskreises Seniorenimmobilien des BFW Bundesverbandes, die demografische Entwicklung. „Die Bereitstellung dieses Bedarfes ist in doppelter Hinsicht notwendig: Zum einen gilt es, möglichst vielen Menschen ein selbstbestimmtes Altern in Würde in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und einen Umzug in eine Pflegeeinrichtung zu vermeiden. Zum anderen sind altersgerechte Wohnungen und die Kombination mit speziellen Wohnkonzepten auch volkswirtschaftlich von erheblicher Bedeutung, da die Heimvermeidung erhebliche Kosteneinsparungen für Sozialkassen und öffentliche Haushalte mit sich bringt.“
„Die Immobilienbranche muss sich auf die individuellen Bedürfnisse und Markterwartungen dieser Zielgruppe einstellen“, forderte auch Dirk Salewski, BFW-Schatzmeister und Vorstand des Bundes- sowie des Landesverbandes NRW. Erforderlich sei dafür ein abgestimmtes Vorgehen der Politik in verschiedenen Bereichen. „Für die Stärkung des selbstständigen Wohnens brauchen wir niedrigschwellige ambulante Pflegeangebote im Quartier und die Weiterentwicklung von nutzerfreundlichen technischen Assistenzsystemen. Zudem müssen Bund und Länder ihre Förderprogramme für einen altersgerechten Wohnungs-Umbau ausweiten und Investitionsanreize für Investoren schaffen.“ Dabei bezog sich Salewski auf Empfehlungen der Kommission des siebten Altenberichts der Bundesregierung.
Auch die gesetzlichen Hürden müssen verringert werden, forderte Sonja Steffen, Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland: „Die Rechtsunsicherheit bei der Umsetzung der neuen Landesheimgesetze verzögert oft nicht nur den Neubau von stationären, sondern auch von vorstationären Wohnformen erheblich. Die Weiterentwicklung neuer Wohnformen hängt nicht zuletzt von der Größenordnung ab, ab der vorstationäre Wohnformen unter das Heimgesetz fallen." Ganz wesentlich für ein erfolgreiches Konzept ist laut Steffen auch die Vernetzung der Immobilienwirtschaft mit der Sozialwirtschaft: Die Organisation von Hilfe und Unterstützung im Alltag sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Wohnumfeld müssten bereits bei der Planung von altersgerechten Wohnkonzepten berücksichtigt werden.