Daiwa House Modular Europe: Fünf Trends im modularen Bauen für 2025

Die Bauindustrie steht an einem Wendepunkt: Klimawandel, Ressourcenknappheit und rasante Urbanisierung erfordern ein radikales Umdenken. Innovative Baukonzepte wie modulares Bauen, Kreislaufwirtschaft und digitale Prozesse sollten die Branche revolutionieren und können gleichzeitig die Lösung sein für drängende Herausforderungen wie steigende Baukosten und Wohnraummangel in Städten.

Angesichts dieser Problematiken ist es dringend erforderlich, dass auch Bauherren und Investoren umdenken. Die Zukunft des Bauens liegt in der intelligenten Verknüpfung von Nachhaltigkeit, Technologie und sozialer Verantwortung. Daher steht die Branche in der Pflicht, Herausforderungen aktiv anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln und zuzulassen. Daiwa House Modular Europe (www.daiwahousemodular.eu/de) präsentiert fünf Trends, die das Bauwesen im Jahr 2025 maßgeblich prägen werden:

1. Nachhaltiges Bauen und ESG

Modulares Bauen, also ganze Räume und Raumteile in der Fabrik vorzufertigen, wird 2025 eine entscheidende Rolle im nachhaltigen Bauwesen spielen, da bei dem Ansatz Ressourcen effizient genutzt werden und Abfall reduziert wird. ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance), von Europa vorgegeben, werden zunehmend integraler Bestandteil der Bauplanung und Bauunternehmen sollten daher unter anderem verstärkt auf CO₂-Reduktion, umweltfreundliche Materialien und soziale Verantwortung setzen. Modulare Gebäude, deren Raumzellen in Fabriken unter kontrollierten Bedingungen gefertigt werden, minimieren Emissionen und ermöglichen eine präzisere Materialverwendung. Das adressiert sowohl die ökologischen, prozessoptimierten als auch die sozialen Anforderungen mit Blick auf die Fachkräfte.

2. Kosteneffizientes und preisreduziertes Bauen in Zeiten hoher Baukosten

In einem Umfeld mit zu hohen Baupreisen und teilweise Materialknappheit wird modulares Bauen als kosteneffiziente Alternative immer beliebter. Die Vorfertigung in Fabriken ermöglicht eine schnelle Montage auf der Baustelle, was die Bauzeiten verkürzt, Arbeitskosten senkt und auch bei der Gebäudefinanzierung Kosten reduziert.

3. Kreislaufwirtschaft im Bauwesen

Modulares Bauen ist die perfekte Bauweise für eine Kreislaufwirtschaft im Immobilienbereich, der für einen sehr großen Anteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Durch eine Wiederverwendung von ganzen Modulen nach Jahrzehnten Erstnutzung, ähnlich Lego-Bausteinen, wird viel CO2 bei einem Neubau der Zukunft eingespart. Die Entwicklung von Modulen, die am Ende ihrer Nutzungsdauer einfach demontiert, in der Fabrik refurbisht werden und in neuen Bauvorhaben wiederverwendet werden können, rückt verstärkt in den Fokus von Investoren, Banken und Bauherren. Baustoffe aus nachhaltigen und kreislauffähigen Materialien werden vermehrt eingesetzt. Durch die Erstellung in einem Fertigungsprozess werden schon jetzt Abfälle minimiert. „Design for Disassembly“ wird somit zum zentralen Prinzip bei der Planung modularer Bauprojekte. Der Ansatz liefert eine Basis, um schon jetzt an einen einfachen und zerstörungsfreien Rückbau in Jahrzehnten, egal ob nach 20, 40, 60 oder 80 Jahren, zu denken und ein Konzept dafür zu haben.

4. Urbanisierung und Schaffung von bezahlbarem Wohnraum

Angesichts der anhaltenden Urbanisierung und des wachsenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum wird modulares Bauen im Jahr 2025 als Schlüsseltechnologie angesehen, um schnelle und flexible Lösungen umzusetzen. Dank der präzisen und effizienten Produktionsprozesse beim modularen Bauen lassen sich Bauzeiten deutlich verkürzen, während die Flexibilität bei Ausstattung und äußerem Erscheinungsbild erhalten bleibt. So können Wohngebäude leicht an neue Anforderungen angepasst werden.

5. Technologische Innovationen im Bauwesen

Technologische Fortschritte wie der Einsatz von BIM (Building Information Modeling), künstlicher Intelligenz bei der frühen Projektentwicklung mit optimierten Flächenausnutzungen und robotergestützten Fertigungsverfahren verbessern die Effizienz und Präzision im modularen Bauwesen weiter. Automatisierung und digitale Werkzeuge ermöglichen eine stärkere Individualisierung modularer Bauprojekte und bieten Bauherren sowohl Design- als auch Kostenvorteile. Dabei kommt es insbesondere auf fortschrittliche Produktionsmethoden an, die die Bauzeiten verkürzen und zugleich durch präzise Vorfertigung die Qualitätsstandards und Nachhaltigkeitsziele der jeweiligen Projekte optimieren.

„Modulares Bauen kombiniert wirtschaftliche Effizienz mit ökologischer Verantwortung. Diese Bauweise bietet nicht nur Lösungen für aktuell drängende Herausforderungen, sondern setzt auch Maßstäbe für die Zukunft“, erklärt Andreas Göbel, Head of Acquisition bei Daiwa House Modular Europe.

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