Hamburg-Standard für kostenreduziertes Bauen: „Die Grundlage, die wir jetzt brauchen, um den Wohnungsbau in Gang zu bringen“
10.02.2025Eine Verringerung der Wohnungsbaukosten um bis zu 2.000 Euro pro Quadratmeter: Das ist das Ziel des Hamburg-Standards, den Karen Pein, Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, am 10.02.2025 präsentierte. Der BFW Landesverband Nord (www.bfw-nord.de) begrüßt die vorgestellten Ideen, die auch von verschiedenen BFW-Mitgliedern miterarbeitet worden sind, und hofft auf eine schnelle Umsetzung.
Der Hamburg-Standard erlaubt erstens kostenreduzierende Baustandards, bei denen ausschließlich Komfortausstattungen weggelassen werden. Zweitens beinhaltet er Empfehlungen, um die Prozesse bei komplexen Wohnungsbauprojekten zu beschleunigen. So soll beispielsweise die Etablierung einer „Projektuhr“ dazu dienen, den Zeit- und Kostenstatus eines Projekts jederzeit anzuzeigen. Insgesamt soll bei allen Prozessbeteiligten eine Haltung entstehen, die kostenreduziertes Bauen nicht als Ausnahme, sondern als grundlegendes Prinzip ansieht.
„Frei finanzierter Wohnungsbau ist momentan wirtschaftlich nicht darstellbar. Deshalb bauen viele Unternehmen gar nicht mehr. Der Hamburg-Standard ist die Grundlage, die wir jetzt brauchen, um den Wohnungsbau endlich wieder in Gang zu bringen. Wir weisen schon seit Langem darauf hin, dass der Wohnungsbau vollkommen überreguliert ist und die Vorhaben nicht mit immer mehr Anforderungen überfrachtet werden dürfen. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen sind sinnvoll und fundiert. Nun kommt es darauf an, dass alle Beteiligten die für deren Umsetzung erforderliche Haltung verinnerlichen und den Hamburg-Standard mit Leben füllen. Unsere Mitgliedsunternehmen sind auf jeden Fall dabei“, sagt Kay Brahmst, der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord. Dieser vertritt die mittelständische private Wohnungswirtschaft in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
„Es ist beispielsweise ein sehr gutes Signal, dass die Hamburger Feuerwehr zukünftig auch die Anleiterbarkeit über dreiteilige Schiebeleitern als zweiten Rettungsweg akzeptieren will. Dadurch können wir in verschiedenen Projekten mit weniger oder technisch einfacheren Treppenhäusern planen, was die Kosten enorm verringert. Wir würden uns wünschen, dass das Bekenntnis zum kostenreduzierten Bauen über alle Themenfelder hinweg auch in die Verhandlungen über das neue Bündnis für das Wohnen einfließt“, so Kay Brahmst.