Studentenstädte: In München sind kleine Wohnungen mit 700 € Miete am teuersten, in Chemnitz kosten diese nur 190 €

München ist teuerstes Pflaster für angehende Akademiker

Die Bafög-Wohnkostenpauschale von bis zu 250 € für Studierende reicht in Universitätsstädten wie München nicht für die Monatsmiete von rund 700 € im Median. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Mietpreis-Analyse von immowelt.de. Dafür wurden die Mieten in 67 ausgewählten deutschen Universitätsstädten zwischen 2016 und 2017 verglichen.

Gibt es jedoch Uni-Städte, in denen Wohnungen bis zu 40 m² für 250 € oder weniger zu finden sind? Für einige Hochschulstandorte lautet die Antwort ja – und zwar trotz des Immobilienbooms während der vergangenen Jahre. Vor allem in Ostdeutschland und Nordrhein-Westfalen sind die Preise niedrig.

Ganz anders verhalten sich die Kosten für Studenten, die im Süden Deutschlands leben und dort für ihre Zimmer oder Wohnungen viel mehr Miete als die Bafög-Wohnpauschale zahlen müssen. An der Spitze bei den teuersten Kleinwohnungen liegt die bereits genannte bayerische Landeshauptstadt München. Hier müssen im Schnitt bis zu 700 € Miete bezahlt werden – 450 € mehr als die Wohnpauschale hoch ist.

Hauptgrund ist, dass die Hochschulen der Stadt immer neue Rekorde bei den Einschreibungen vermelden. Der Neubau von bezahlbaren Wohnungen kann mit diesen und anderen Zuzügen aber bei weitem nicht mithalten – Wohnraum ist also knapp und die Mieten steigen. Derzeit gibt es etwa 112.000 Studenten in der Isar-Metropole und ein Ende dieser steigenden Zahlen ist wohl nicht in Sicht. Dort ist auch die Steigerung der Mieten mit 17 % gegenüber dem Vorjahr am höchsten.

Hohe Mieten in Frankfurt und Ingolstadt

Mit einigem Abstand zu München landet Frankfurt am Main auf dem zweiten Platz der teuersten Studentenstädte. 470 € muss dort für eine kleine Wohnung an Miete bezahlt werden – 220 € mehr als die Wohnpauschale hoch ist. Laut Studentenwerk fehlt es an günstigen Wohnheimplätzen, Studenten müssen sich daher auf dem sowieso schon angespannten freien Wohnungsmarkt umsehen.

Ein Problem, das auch Ingolstadt zu schaffen macht. Der bayerische Universitätsstandort verzeichnet ebenfalls große Zuwächse bei den Studenten und benötigt dringend neuen Wohnraum. Der durchschnittliche Mietpreis liegt für Wohnungen bis 40 m² bei 450 €, was deutschlandweit Platz 3 bedeutet. In Ostdeutschland verzeichnet Potsdam mit 330 € die höchsten Mieten.

Am günstigsten sind kleine Studentenbuden mit 190 € in Chemnitz. Gegenüber dem Jahr 2016 haben sich diese Wohnungen nur um rund 10 € verteuert. Von der Wohnpauschale bleiben angehenden Akademikern somit etwa 60 € im Monat übrig. Hinter Chemnitz folgen Cottbus mit 200 € sowie Halle mit 210 €.

In Westdeutschland gibt es in Kaiserlautern mit 220 € die günstigsten Mieten. Allerdings geht der Trend in der pfälzischen Stadt nach oben. Zwischen 2016 und 2017 stiegen die Mieten für Wohnungen bis 40 m² um 16 %. Dennoch blieben Studenten in Kaiserslautern von der Bafög-Wohnpauschale noch 30 € pro Monat übrig.

Auffällig sind des Weiteren die sehr niedrigen Mieten in Nordrhein-Westfalen, die oft sogar im Vergleich zum Vorjahr stagnieren. Dies gilt für Dortmund mit 250 € sowie Duisburg mit 230 €. In Paderborn sind die Mietkosten für kleinere Wohnungen zwischen 2016 und 2017 sogar um 4 % von 280 auf 270 € zurückgegangen.

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