Wärmeschutz mit monolithischem Mauerwerk: 7. Auflage des Porenbeton-Handbuchs erschienen
17.01.2019
Geht es um Wärmeschutz, dann weist dieses Fachbuch planenden Architekten und Ingenieuren den Weg zu hoch wärmedämmendem Mauerwerk.
Foto: Bundesverband Porenbetonindustrie
Dass der Energieeinsparverordnung EnEV 2014 im Neubau bereits mit einer einschaligen Gebäudeaußenwand aus Porenbeton ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen entsprochen werden kann, ist in Fachkreisen anerkannt. Tragwerksplaner und Architekten, die mit einer monolithischen Außenwand aus diesem ebenso günstigen wie nachhaltigen Baustoff arbeiten wollen, finden im jüngst neu erschienenen Porenbeton-Handbuch Antworten auf alle Fragen der Planung und Ausführung. Zum Jahreswechsel erschien die 7. komplett überarbeitete Auflage dieses Fachbuchs. Es kann gegen eine Schutzgebühr von 20 € beim Bundesverband Porenbetonindustrie (www.bv-porenbeton.de) in Berlin bestellt werden.
Mit seinen wärmetechnischen Eigenschaften erweist sich Porenbeton als Baustoff, der auch den anspruchsvollen Klimaschutzzielen von morgen gewachsen ist. In den Rohdichteklassen 0,30, 0,35 und 0,40 weist der Massivbaustoff Porenbeton eine Wärmeleitfähigkeit ab 0,08 W/(m2·K) auf. Das bedeutet: Bereits eine monolithische, 36,5 cm breite Wandkonstruktion aus Porenbeton bietet den Wärmedurchgangskoeffizienten U = 0,21 W/(m2·K). Abhängig von der Wandbreite sind in monolithischer Bauweise Außenwände mit Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu U = 0,15 W/(m2·K) möglich.
Im Außenwandbereich können also die Anforderungen der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen erfüllt und sogar übertroffen werden. Der homogene Wandaufbau erleichtert zugleich die Ausführung einer nahezu wärmebrückenfreien Konstruktion. Und: Eine verputzte einschalige Wand aus Porenbeton gilt ohne Zusatzmaßnahmen als luftdicht im Sinne der Energieeinsparverordnung.
Daten und Bemessungswerte übersichtlich präsentiert
Kapitel 5 des neuen Porenbeton-Handbuchs enthält umfangreiches Tabellenwerk, z. B. zu den Wärmeleitfähigkeiten λ in W/(m2·K) verschiedener Produkte aus Porenbeton oder den Wärmedurchgangskoeffizienten U für Außenwände aus Porenbeton mit verschiedenen Wandaufbauten. Betrachtet werden einschaliges Mauerwerk (monolithisch), zweischaliges Mauerwerk mit Wärmedämmung bzw. Wärmedämmung und Luftschicht sowie einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem. Die Werte zeigen, dass Porenbeton aufgrund seiner Baustoffeigenschaften, insbesondere der geringen Wärmeleitfähigkeit bei hoher Festigkeit, eine weitgehend monolithische Bauweise mit Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu U = 0,15 W/(m2·K) ermöglicht. Durch zusätzliche Wärmedämmschichten kann der Wert weiter auf U = 0,12 W/(m2·K) gesenkt werden.
Aus DIN 4108 Beiblatt 2 und Wärmebrückenkatalogen kann entnommen werden, dass ψ-Werte für Porenbeton-Konstruktionen im Allgemeinen niedrig sind. Insofern führt ein genauer Nachweis mit längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψ und den entsprechenden Längen der jeweiligen Wärmebrücken beim Porenbeton-Bausystem zu äußerst niedrigen Wärmebrückenverlusten, die je nach Konstruktion nahe Null liegen können.
Gesetzliche Anforderungen im Überblick
Das neue Porenbeton-Handbuch informiert auch zu den generellen Zielen des Wärmeschutzes sowie zu den bauphysikalischen Grundlagen von Wärmeleitung, Wärmeübergang und Wärmespeicherung. Leser finden im 5. Kapitel zusammengefasst die geltenden Regeln zum Mindestwärmeschutz im Winter sowie Informationen zum sommerlichen Wärmeschutz, zur Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) und zum ErneuerbareEnergien Wärmegesetz (EEWärmeG). Vor allem planende Architekten und Ingenieure, aber auch Studierende profitieren von den wissenschaftlich fundierten Erläuterungen.
Anerkanntes Fachbuch seit 30 Jahren
Das Porenbeton-Handbuch steht seit fast 30 Jahren für aktuelle, geprüfte und verlässliche Informationen zu Baustoff und Verarbeitung. Als anerkanntes Fachbuch beschreibt es das gesammelte und bewährte Wissen um den massiven Baustoff, die Herstellung von Produkten aus Porenbeton und ihre Eigenschaften sowie die Bemessung von Mauerwerk aus Porenbeton, Grundlagen der Bauphysik, der Konstruktion und – nicht zuletzt – die sachgerechte Ausführung von Mauerwerk aus Porenbeton nach den geltenden technischen Regeln. Im Vordergrund stehen dabei unbewehrte Produkte und damit der Mauerwerksbau.
Das Porenbeton-Handbuch ist als Arbeitshilfe für planende Architekten und Ingenieure sowie für Studierende der Baufakultäten konzipiert. Auch Lehrenden, Auszubildenden, Bauausführenden und anderen am Bauprozess Beteiligten liefert es – gemeinsam mit der Website www.bv-porenbeton.de – fachlich fundierte, aktuelle Informationen. Es wird deutlich, dass der Baustoff Porenbeton mit vielfältigen Eigenschaften und Stärken ausgestattet ist, die es ermöglichen, unterschiedlichen Anforderungen im Wohn- und Wirtschaftsbau mit homogenen Bauteilen aus diesem massiven Baustoff gerecht zu werden. Bauen mit Porenbeton ist in hohem Maße ressourcenschonend, energiesparend, rationell, nachhaltig und sicher.
7. Auflage berücksichtigt neue Normen
Seit im Jahr 1991 die erste Ausgabe des Porenbeton-Handbuches – von Helmut Weber und Heinz Hullmann begründet – im Bauverlag erschien, wurden mehr als 228.000 Exemplare gedruckt und verbreitet. Im Dezember 2018 erschien die vom Bundesverband Porenbetonindustrie in Zusammenarbeit mit Martin Homann erarbeitete 7. Auflage. Neue europäische Baustoffnormen, neue Tabellenwerke zur Tragwerksbemessung auf Grundlage von Eurocodes, neue bauphysikalische Normen wie die DIN 4102 und DIN 4109, neue Ausführungsnormen wie die DIN 18533 und letztendlich die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 sowie deren Erweiterungen aus dem Jahr 2016 hatten eine komplette Neubearbeitung notwendig gemacht.