Alte Schönheit wachgeküsst
In Hamburg wurde jetzt ein Mehrfamilienhaus aus der Gründerzeit um zwei Etagen aufgestockt. Der Fassadengestaltung kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Als energieeffiziente Grundlage wurde zunächst ein Wärmedämm-Verbundsystem angebracht. In Anlehnung an die bestehende Stilfassade erhielt die Gebäudehülle anschließend einen neuen Anstrich.
Hier schlägt das Herz von St. Pauli. Nur einige Straßenzüge weiter dröhnen am Millerntor die Schlachtrufe aus den Kehlen der Fans. In anderer Richtung zieht die Reeperbahn Touristen aus allen Ecken der Welt an. Inmitten dieses Treibens ist die Annenstraße eine Wohlfühlinsel im hanseatischen Schick in Altona-Altstadt. Schmuckes Kopfsteinpflaster vor der Haustür. Im Umfeld viele stuckverzierte Fassaden im Stile der Gründerzeit. Eine italienische Trattoria direkt gegenüber und ein großer Spielplatz mit viel Grünbestand laden zum Verweilen ein. Der Straßenzug ist bei Wohnungssuchenden gefragt. Dieses Potenzial wollte die Eigentümerin des Eckhauses, die DIX Logistik GmbH, nutzen und hochwertigen Wohnraum schaffen.
Im Gegensatz zu den direkt anschließenden Wohngebäuden verfügte das Mehrparteienhaus bisher mit drei Vollgeschossen über eine Etage weniger. Zwei neue wurden auf das 1905 errichtete Haus aufgesetzt. Der Fassadengestaltung der neuen Etagen kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Ziel der Projektbeteiligten war es, eine optische Verbindung zum Altbestand herzustellen, sie aber gleichzeitig als Neubau wahrnehmbar zu machen. Bauingenieur Thorsten Karp ließ sich in der Planungsphase von Dirk Prilipp, Farbdesigner im Brillux Farbstudio Hamburg, inspirieren. Sein Farbkonzept mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und Farbtonvariationen überzeugte.
WDVS MW Top: energieeffiziente Grundlage für die Fassadengestaltung
Das Malerteam der DIX Logistik setzte die Fassadengestaltung um. Mit dem Aufbau des Brillux WDVS MW Top nahm die Ausbildung des ganzheitlichen Erscheinungsbilds über alte und neue Etagen hinweg ihren Ausgang. Die MW Top Dämmplatten 3857 mit WDVS Pulverkleber 3550 verklebt, statisch relevant mit den WDVS Senkdübeln STR U 2G 3811 und WDVS Dübeltellern 3711 montiert und erneut mit Pulverkleber sowie WDVS Glasseidengewebe 3797 armiert: Ab da schufen die Maler/-innen in den neuen Etagen zwei unterschiedliche Fassadenflächen. Diese stoßen kontrastierend sowohl in Farbton als auch Struktur aneinander und bilden dennoch eine stimmige Symbiose – auch mit den Stockwerken darunter.
Hanseatisch schnörkellos-glatte Kastenprofile wurden bereits während des WDVS-Aufbaus als Rahmen für mehrere Fenster eingearbeitet und mit Rausan KR Feinputz 3530 beschichtet. Als optische Annäherung an die Fensterfaschen der alten Etagen brachte das Malerteam zusätzlich schlanke Brettprofile an, die die Fenster umfassen. Die Elemente erhielten mit der Reinacrylat-Fassadenfarbe Evocryl 200 einen hoch wetterbeständigen Anstrich in zwei Arbeitsgängen. Außerhalb des Profilrahmens erstellten die Maler eine Kratzputzoptik analog zur alten Gebäudehülle in den unteren Geschossen. Dabei zogen sie den Silikat-Putz KR K2 3631 auf und schufen so einen planebenen, verkieselungsfähigen und mineralischen Untergrund mit hoher Diffusionsfähigkeit für die Schlussbeschichtung.
Besenstrichoptik mit Mineral-Leichtputz G 3679
Den strukturellen Kontrast dazu bildet eine Besenstrichoptik, die die Flächen zwischen den Fenstern als verbindende Gestaltung ausfüllt. Mit dem Mineral-Leichtputz G 3679 erstellten sie einen glatten Untergrund für den zweiten Arbeitsgang. Nach der Trocknung der ersten Schicht trugen sie den mineralischen Putz von Hand auf, durchkämmten ihn mit der Zahnkelle, glätteten ihn und modellierten anschließend das frische Material horizontal mit dezenten Linien mit der Putz-Strukturbürste 3121.
Bei der Schlussbeschichtung beider Oberflächen kam mit Extrasil 1911 eine einkomponentige Fassadenfarbe auf Silikatbasis zum Einsatz. Während das Malerteam die Besenstrich-Flächen in einem hellen Graubeigeton analog dem des Mineral-Leichtputzes beschichtete, verarbeitete es in der Fläche einen dunklen Grauton.
Ursprüngliche Stilfassade modernisiert
Im Zuge der Erweiterungsmaßnahme renovierte das Malerteam auch die alte Fassade. Von Dunkelgrau und Graubeige in den neuen Etagen geht es über einen flächigen hellen Grauton bis zum einem Mittelgrau auf den alten Bossenprofilen im Erdgeschoss. Der Sockel schafft den farblichen Rahmen im Zusammenspiel mit den dunkelgrauen Flächen der neuen Geschosse.
Obwohl sich der Aufbau durch seine markanten Grautöne absetzt, entfaltet die Fassade heute entsprechend dem Brillux Farbkonzept eine ganzheitliche Wirkung – und das auch in technischer Hinsicht. Alle Schlussbeschichtungen verfügen über den Protect-Zusatz, der lang anhaltend das Risiko eines Algen- und Pilzbefalls reduziert. Planer Thorsten Karp ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Dank der großartigen Zusammenarbeit und dem Einsatz von hochwertigen Fassadenprodukten hat die Realisierung unserer Pläne perfekt funktioniert: mehr Wohnraum mit einem ästhetisch erneuerten Bestandsbau in zentraler Lage Hamburgs.“
Bautafel
Objekt:
Altbau
Standort:
Annenstraße 1, 20359 Hamburg
Eigentümer/Bauherr:
DIX Logistik GmbH, Hamburg
Ausführender Malerbetrieb:
DIX Logistik GmbH
Planungsbüro:
Bauingenieur Thorsten Karp GmbH
Eingesetzte Brillux Produkte:
– Evocryl 200
– Extrasil 1911
– Haftgrund 3720
– Mineral-Leichtputz G 3679
– MW Top Dämmplatte 3857
– Rausan KR Feinputz 3530
– Silikat-Putz KR K2 3631
– Top-Elastik Fassadenfarbe 380
– WDVS Dübelteller 3711
– WDVS Glasseidengewebe 3797
– WDVS Pulverkleber 3550
– WDVS Senkdübel STR U 2G 3811