An Glasfaser führt kein Weg vorbei
Die Große Koalition hat einen Paradigmenwechsel beschlossen. Ab sofort wird nur noch Glasfaser gefördert. Das kann nicht ohne Auswirkungen auf die Gebäudeverkabelung in den Beständen der Wohnungsunternehmen bleiben. Neue Bedürfnisse und Erwartungshaltungen der Mieter, insbesondere auch an die Medienversorgung, forcieren den Umstieg auf Glasfasertechnologie.
Früher war die Medienversorgung überschaubar: Die Zeitung lag tagtäglich im Briefkasten, Radio wurde über die Zimmer- und Fernsehen über die Dachantenne per Koaxialkabel empfangen. Das ist heute – mit kürzeren Innovationszyklen neuer Technologien und deutlich höheren Ansprüchen der Gesellschaft – anders. Hunderte in- und ausländische TV-Programme sollen in optimaler Qualität – am besten in HDTV oder sogar Ultra HD - störungsfrei an Mieter, Wohnungseigentümer und Genossenschaftsmitglieder übertragen werden.
Dazu kommt die zunehmende Vernetzung des Alltags. Das bringt heute schon viele Hausverteilnetze auf Koaxialbasis an ihre Grenzen. Die hohe Auslastung verlangsamt die digitalen Datenströme und beeinträchtigt die Qualität der Anwendungen. Bei Fernsehen oder Radio bedeutet das eine schlechtere Empfangsqualität oder gar Signalausfälle.
Koaxial kommt an seine Grenzen
Der Bedarf an Bandbreite wird künftig stark ansteigen (siehe Abbildung 1). Das klassische Koaxialkabel wird trotz Nach- und Aufrüstung ca. 2025 an seine physikalische Leistungsgrenze stoßen. Auch mit neuen „Kompromierungsverfahren“ – die, wie die DOCSIS 3.1, Bandbreiten von bis zu einem Gigabit versprechen – ist es ein bisschen so wie mit den Abgastests bei den Diesel-PKWS: Unter Laborbedingungen ist Vieles möglich. Treiber der wachsenden Breitbandnachfrage sind:
– neue TV-Angebote: Ultra HD TV (8K), Smart TV, Streaming
– steigender Anforderungen an Sendervielfalt durch Migration/Flüchtlinge
– Smart Home/Smart Living
– Start der optionalen Installation von Smart Meter Gateways in 2019, danach sukzessiver Pflichteinbau
– Telemedizin
– Streaming/Video-on-Demand
– Homeoffice
– Gaming
Leistungsstark mit Glasfaser
Wie kann also sichergestellt werden, dass die Medienversorgung eines Mehrfamilienhauses nicht nur zum aktuellen Zeitpunkt gewährleistet ist, sondern – viel wichtiger - auch für die Zukunft? Bis 2025 wird die Bandbreitenverfügbarkeit der Koaxialkabelnetze erschöpft sein (siehe Abbildung 1). Gleichzeitig werden die Marktgängigkeit und der Wert von Wohnungsbeständen zunehmend auch an der Qualität ihrer digitalen Infrastruktur gemessen.
Als „State of the Art“-Technologie bietet Glasfaser ein Vielfaches an Leistungsfähigkeit gegenüber herkömmlichem Kupferkabel. Eine einzelne Glasfaser (Single-Mode) ist dünner als 1 mm und kann mittels Multiplexing WDM bzw. DWDM nach heutigem Standard bereits 1 Tbit/s übertragen. Eine solche Datenrate ist über ein Koaxialkabel unerreichbar. Die Baukosten für Glasfasernetze sind nicht teurer als Koaxialinfrastrukturen und bieten zusätzlich den Vorteil geringerer Betriebskosten. Im Gegensatz zu Koaxialkabeln ist das Thema Störstrahlung (Überlagerungen von Signalen) bei Glasfaser irrelevant, da Ab- und Einstrahlungen praktisch nicht existieren. Aufgrund von sehr geringen Dämpfungswerten bei Glasfaser, selbst bei großen Distanzen, können Signale ohne Zwischenverstärker oder andere aktive Technik in bester Empfangsqualität verteilt werden.
SAT-TV optimiert die Breitbandversorgung
Um die Leistungsfähigkeit von Hausnetzen (auch von aufgerüsteten Koaxialnetzen!) zu optimieren, ist es vorteilhaft, Anwendungen aus Frequenzbereichen auszulagern, die standardmäßig für mehr oder weniger schnelles Internet genutzt werden – beispielsweise Fernsehen oder Radio. SAT-TV bietet hier Möglichkeiten die beste TV-Versorgung mit schnellem Internet zu kombinieren. Ob Neubau oder Bestandsmodernisierung, SAT-TV optimiert die Nutzungsmöglichkeiten von Hochleistungs-Netzen und bietet gleichzeitig die größte deutsche und internationale Programmauswahl.
Mieterbefragungen zeigen, dass lineares Fernsehen immer noch der Dreh- und Angelpunkt der täglichen Mediennutzung ist, nicht zuletzt weil Sportereignisse wie olympische Spiele, Fußball-WM, Champions League, Bundesliga etc. nicht vollständig im Streaming verfügbar sind. Als Lösung bietet sich hier eine optische SAT-ZF-Verteilung (oder SAT-Zentral-Verteilung) an, die digitale Satellitentechnologie mit einer leistungsfähigen Glasfaserverkabelung im Hausnetz nahtlos integriert. Über einen Multischalter werden alle empfangbaren Frequenzen eines ASTRA-Satelliten und bis zu drei weitere Satellitenpositionen ohne Signal- und somit Qualitätsverlust im ganzen Gebäude verteilt. Für solch eine Glasfaserlösung kann die vorhandene Infrastruktur wie Leerrohre, Versorgungsschächte etc. genutzt werden. Ohne störende und teure Umbaumaßnahmen wird das Glasfaserkabel von der Antenne einfach direkt ins Haus oder bis zur Wohnung verlegt. Die Vorteile dieser Lösung sind:
– Empfang aller freien Programme von Astra 19,2 Grad Ost (über 300 deutsche TV- und über 100 Radiosender) inkl. aller Regionalprogramme, über 50 freie HD- und 4K/UHD-Programme
– acht Frequenzen pro Wohnungseinheit für mehrere TV-Geräte im Haushalt – ohne „Zwangsreceiver“
– beste Fremdsprachenversorgung (über 3.000 Programme von vier SAT-Positionen) für über 60 Nationalitäten
– alle Programme mit Twin-Empfang auf allen Anschlussdosen in der Wohnung - ohne Einschränkungen durch „Smartcards“
– beste Bild- und Tonqualität
– keine Latenz, also nahezu zeitgleiche Übertragung von Ereignis und TV-Bild (im Streaming bis zu 50 Sekunden Unterschied!)
Kostengünstig bei niedrigem Verwaltungsaufwand
Das SAT-TV-Signal ist grundsätzlich kostenlos. Die nach Betriebskostenverordnung auf die Miete oder das Hausgeld umlegbaren Gebühren für die TV-Grundversorgung bestehen bei einer SAT-Anlage nur aus den Refinanzierungsbeiträgen für die Netzinfrastruktur, also Netze, Leitungen, Betrieb und Entstörservice. Die 2017/18 heftig diskutierte Trennung der Gebühren für Signallieferung und Nutzung der Netze (analog der Stromlieferung) hätte für die Wohnungswirtschaft bei den klassischen Gestattungsverträgen der Kabelnetzbetreiber einen enormen Verwaltungsmehraufwand bedeutet. In diesem Fall hätte für die eigentlichen TV-Lizenzgebühren mit häufig einstelligen Eurobeträgen ein aufwändiges Einzelinkasso installiert werden müssen. Nur die Gebühren für die Nutzung der Netzinfrastruktur (Hausverteilnetze) hätten weiterhin über die Miete abgerechnet werden dürfen. Auch wenn das Thema durch intensive Lobbyarbeit abgewendet scheint, SAT-TV befreit Wohnungsunternehmen schon heute von diesem Damoklesschwert.
5G benötigt Glasfaser
Der zukünftige Mobilfunkstandard 5G mit Übertragungsraten bis in den Gigabit-Bereich hinein wird aktuell vorbereitet. Roll-Out ist nach Angaben der Bundesregierung für die Zeit ab 2020 geplant. Was bedeutet das für die kabelgebundene Infrastruktur, bei der alle Weichen nun auf einen flächendeckenden Glasfaserausbau gestellt sind? Wird Glasfaser unwichtig?
Nein. „Um die Anforderungen an Durchschnitts- und Spitzendatenraten bis in den Gigabit-Bereich für eine Vielzahl von Teilnehmern und Endgeräten sowie an geringe Latenzzeiten gewährleisten zu können, müssen die Basisstationen und Konzentrationspunkte vollständig mit Glasfaser erschlossen werden. Dies gilt sowohl für die Macrozellen (Zellradius bis zu 50 km) im ländlichen und suburbanen Raum als auch für die Metro-/Microzellen (Zellradius bis 2 km) in den Innenstädten“, heißt es in der Regierungs-Publikation „5G-Strategie für Deutschland“. Da insbesondere sehr hohe Trägerfrequenzen über 24 Gigahertz nur über eine sehr geringe Reichweite und Objektdurchdringung verfügen, muss ein sehr dichtes Netz von Sende- und Empfängermasten installiert werden mit Zellradien von 20 bis wenigen 100 Metern.
Eigene 5G-Infrastruktur in größeren Siedlungen
Lichtmasten, Ampeln und Masten mit Verkehrsschildern werden zu zentralen Trägern der 5G-Sende-Infrastruktur. Diese müssen vollständig an ein überörtliches Glasfasernetz der Netzebene 3 angeschlossen werden, um die hohen Übertragungsbandbreiten überhaupt transportieren zu können.
Da die Mieter auch mit 5G innerhalb ihrer Wohnungen mobil telefonieren wollen, muss eine entsprechende Sende-Infrastruktur auf dem Grund und Boden der Wohnungsunternehmen innerhalb ihrer Siedlungen verlegt werden, sobald diese eine bestimmte Größe erreichen bzw. sobald der Abstand zu den nächsten auf öffentlichem Grund stehenden 5G-Funkzellen zu groß wird. Das geht auch dort nur mit Glasfaser.
Smart Metering ohne Kabel?
Die Steuerung von Heizungen, Lüftungen, Jalousien, Klimaanlagen und der Eigenstromerzeugung etc. ist eine der explizit genannten Anwendungsfelder für die neue 5G-Mobilfunktechnologie. Experten sind sich überwiegend einig, dass der IP-angebundenen Sensorik die Zukunft gehört. Das bedeutet, dass jeder Sensor, jeder Motor und jeder Schalter eine eigene Internet-Adresse besitzt. Der Mobility Report des Mobilfunkausrüsters Ericsson vom Juni 2017 bemerkt dazu, dass 50 Prozent aller Internet-der-Dinge-Anwendungen 2020 nicht drahtlos angebunden sein werden.
Die Gründe liegen auf der Hand:
– 5G startet in den großen Metropolen. Schon die kleineren Großstädte und die Mittelstädte werden sich in der Fläche noch Jahre gedulden müssen.
– Kabelgebundene Sensorik und Netze lassen sich – sorgfältig konfiguriert – viel besser gegen erpresserische oder terroristische Hackerangriffe von außen abschirmen, als es Mobilfunknetze jemals können.
– Funk-Signale der Smart Meter, die über einen W-LAN-Sammler gebündelt werden, sollten über Glasfasern abgeleitet werden.
– Bereits bestehende Sternverkabelungen auf Glasfaserbasis innerhalb der Wohngebäude (Netzebene 4) stellen eine kostengünstige Infrastruktur dar und ersparen zum Beispiel spätere Wartungskosten durch den regelmäßigen Austausch der Batterien für die Funksender in den Sensoren.
Fazit
Wer also über Werterhalt und -steigerung von Wohnimmobilien spricht, wer die Vermietbarkeit seiner Wohnungen in der Zukunft sichern möchte, kommt am Thema Glasfaser nicht vorbei. Optisches Satelliten-Fernsehen ist in diesem System der ideale Partner.
Als „State of the Art“-Technologie bietet Glasfaser ein Vielfaches an Leistungsfähigkeit gegenüber herkömmlichem Kupferkabel.
Wer über Werterhalt und -steigerung von Wohnimmobilien spricht, wer die Vermietbarkeit seiner Wohnungen in der Zukunft sichern möchte, kommt am Thema Glasfaser nicht vorbei.