Perfekter Empfang
Egal ob Telefon, Radio, Fernsehen oder Internet – eine zeitgemäße Medienversorgung ist in modernen Wohnanlagen heutzutage unerlässlich.
Aus diesem Grund setzt die Wohnungswirtschaft immer häufiger auf Kooperationen mit unabhängigen Dienstleistern, die in der Lage sind, individuelle Angebote zu schnüren. Zahlreiche Wohnungsbaugesellschaften, Verwalter und Eigentümer schließen inzwischen Gestattungsverträge ab, die es erlauben, Objekte durch Gemeinschaftssatellitenanlagen, Datennetze oder die Modernisierung von Hausverteilanlagen technisch für die Zukunft zu rüsten.
Ein einheitlicher Standard im ganzen Gebäude bringt schließlich mehrere Vorteile mit sich: Im Vergleich zu separaten Leitungsführungen ist eine wirtschaftlichere Wartung möglich, außerdem sind derartige Lösungen weniger störungsanfällig und um individuelle Dienstleistungen ergänzbar. „Da die Angebotsvielfalt und damit die Ansprüche der Verbraucher stets steigen, kann eine Modernisierung der Hausverteilanlage als Investition in die Zukunft betrachtet werden“, ist Thomas Hoffmann, Operativer Leiter des Multimedia-Dienstleisters Cable4 mit Hauptsitz in Karlsruhe, überzeugt. „Darüber hinaus müssen Endverbraucher nicht in kostspielige Eigeninstallationen investieren und sind unabhängig von Witterungseinflüssen“, so Hoffmann weiter.
Der Wunsch nach einem echten Mehrwert, der über den „normalen“ Kabelanschluss hinausgeht, wächst ständig, weshalb individuelle Beratung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Welche Lösungen tatsächlich umgesetzt werden können, hängt jedoch stark von den Gegebenheiten vor Ort ab, wie Hoffmann erläutert: „In manchen Fällen mag der Kabelanschluss eines großen Netzebene-3-Betreibers die sinnvollste Lösung sein, in anderen wiederum der Aufbau einer Satellitenanlage mit vielen ausländischen Programmen.“ Deshalb müsse auf Grundlage einer eingehenden Analyse das jeweils sinnvollste Leistungspaket zusammengestellt werden. Dabei kommen modernste Planungstools und Messgeräte zum Einsatz.
Glasfaser-Lösung ermöglicht den Empfang von rund 5000 Sendern
Ein Beispiel für eine derartige „maßgeschneiderte“ Medienversorgung liefert eine Wohnanlage im badischen Bretten, die im Zuge einer Fassadensanierung auch technisch auf den neuesten Stand gebracht wurde. Die Cable4 GmbH setzte dort in Zusammenarbeit mit der VersaKom Service GmbH aus Ulm für 88 Wohneinheiten eine moderne Satelliten-Glasfaserlösung um, die den Bewohnern den Empfang von rund 5000 deutschen und ausländischen Sendern in digitaler Bild- und Tonqualität ermöglicht.
Die Häuser der Straße „Im Brettspiel“ in Bretten stammen aus den 70er-Jahren. Vor allem eigenmächtig angebrachte Satellitenschüsseln an den Balkonen hatten die Außenwahrnehmung der Gebäude erheblich beeinträchtigt, weshalb Eigentümer und Verwalter ein neues Medienversorgungskonzept entwickeln ließen. Die Umrüstung auf eine Glasfaserlösung mit Multischaltern inklusive einer neuen Hausverkabelung dauerte rund zwei Wochen. Auf dem Dach wurden vier Satellitenspiegel installiert und auf vier Orbitalpositionen ausgerichtet. Die Satellitenspiegel wurden über dünne Glasfaserkabel mit einem Technikschaltschrank im Keller verbunden. Multischalter verteilen das TV-Signal über Koaxialkabel in die einzelnen Wohnungen.
Die Anlage selbst ist nach zehn Jahren abbezahlt und wird vom Dienstleister betrieben. Dies hat einen großen Vorteil für die Bewohner: In der Regel werden Wohnungs- und Verwaltungsunternehmen oder die Eigentümergemeinschaft zum Betreiber, wenn eine Anlage für mehrere Parteien errichtet wird. Dabei wird eine Gebühr der VG Media (Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen) fällig. Aufgrund des Betreibervertrags mit dem Karlsruher Medienversorger entfällt diese Pflicht.
„Wildwuchs“ von SAT-Anlagen ist Vergangenheit
Einen ähnlichen Weg haben die Muth & Krüger Immobilienverwaltung OHG und die Pro HV GmbH bei der Sanierung einer Wohnanlage in Sinsheim eingeschlagen: In drei durch ihre Keller miteinander verbundenen Häuser leben dort 77 Mieter in 30 Einheiten – viele davon sind Zuwanderer. Die Bewohner hatten in den vergangenen Jahren etliche Satellitenschüsseln an den Balkonen angebracht, um ausländische Fernsehsender nutzen zu können. Durch diesen „Wildwuchs“ war die Außenanmutung der Gebäude ähnlich wie in Bretten wenig repräsentativ. Die beiden verantwortlichen Hausverwaltungen hatten deshalb beschlossen, die Fassaden neu zu gestalten. Dafür mussten alle privaten SAT-Anlagen entfernt werden. Für Eigentümer und Verwalter war dies der geeignete Zeitpunkt, auch eine moderne Medienversorgung in den Häusern installieren zu lassen. Inzwischen trägt das Dach der Nachbargemeinschaft einen Empfangsmast und vier Satellitenschüsseln. „Der Multimedia-Dienstleister hat die Bewohner hervorragend beraten und im Prozess begleitet“, berichtet Uschi Fichtner, Projektleiterin der Muth & Krüger Immobilienverwaltung. „Wir als Hausverwaltung sind sehr zufrieden mit der neuen Medienversorgung.“
Modernes Netz für Fernsehen, Telefonie und Internet
Doch nicht nur verhältnismäßig kleine Projekte wie jenes in Sinsheim lassen sich beruhend auf individuellen Lösungen umsetzen: Das beweist ein Glasfasernetz für 1700 Wohnungen, das die Cable4 GmbH Anfang 2013 in der Brandenburger Kreisstadt Herzberg im Auftrag der Wohnungsbaugesellschaft Elsteraue mbH und der Wohnungsgenossenschaft Elsterstrand e.V. in Betrieb genommen hat. Im Juli 2012 war gemeinsam mit Bürgermeister Michael Oecknigk der symbolische Spatenstich gefeiert worden.
Seither wurden die alten Koaxialkabel ausgetauscht und modernste Glasfasertechnik verbaut. Jeder Haushalt erhielt eine Multimediadose. Nach Ansicht von Sabine Endemann, Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesellschaft Elsteraue, und Elvira Schönrock, Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft Elsterstrand, ist der Wohnkomplex mit dem modernen Netz für die Bereiche Fernsehen, Telefonie und Internet für die Anforderungen der Datenübertragung in den nächsten Jahrzehnten gewappnet.
Der Wunsch nach einem echten Mehrwert, der über den „normalen“ Kabelanschluss hinausgeht, wächst ständig, weshalb individuelle Beratung zunehmend an Bedeutung gewinnt.