Neue Initiative: Bezahlbarer Wohnraum für Alle!

Wer heute in Ballungszentren oder Universitätsstädten eine Wohnung sucht, der muss meist sehr tief in die Tasche greifen. So tief, dass einkommensschwache Haushalte, aber auch Durchschnittsverdiener sich das Leben in der City gar nicht mehr leisten können. Und die Zuwanderung verschärft die Suche nach bezahlbarem Wohnraum weiter.

In der Presse sorgt dieser traurige Wohnungswahnsinn immer wieder für Schlagzeilen. „Die scheinbar unmögliche Suche“, titelte etwa die Augsburger Allgemeine über den Münchner Wohnungsmarkt. „Die Preise sind gewaltig, die Angebote oft bescheiden. Und trotzdem stehen die Bewerber Schlange.“ 

Das Nachsehen haben meist die Geringverdiener wie RTL berichtete. Der Fernsehsender begleitete in Hamburg eine Studentin bei der Besichtigung einer 30 qm großen Kellerwohnung. Das freie Angebot lockte mehr als 100 Menschen. Die Stimmung war bei der jungen Frau entsprechend: genervt, frustriert und desillusioniert. 

Die Bundesregierung will diesen Wohnungsmangel beheben. Dafür hat Bundesbauministerin Barbara Hendricks bereits im Sommer 2014 ein „Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen, lange bevor die vielen Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Schließlich trifft die Wohnungsnot, die nicht überall herrscht, sondern sich in erster Linie auf Innenstädte und innenstadtnahe Quartiere konzentriert, seit Langem in Deutschland lebende Menschen. 

Deshalb war Hendricks auch gegen ein eigenes Wohnungsbauprogramm für Flüchtlinge. Im Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung darauf angesprochen, sagte sie: „Ja, ich bin gegen ein solches Programm. Das würde nur zu Ghettos führen und eine Neiddebatte auslösen.“ Vielmehr soll der Wohnungsbau, wenn es nach der Ministerin geht, ganz bewusst vor dem Hintergrund des Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum erfolgen.

Doch sind neue Wohnungen zu bezahlbaren Mieten überhaupt noch zu bauen? Und wie können wir diesen großen Bedarf schnell befriedigen ohne Bausünden für zukünftige Generationen zu hinterlassen?

Der Bauverlag als größte Anbieter von Fachinformationen für Architektur und Bau wird diese Mammutaufgabe, die alle Verantwortlichen aus Politik, Wohnungswirtschaft und Bauindustrie vor große Herausforderungen stellt, in den kommenden Monaten mit der neu gegründeten „Initiative bezahlbarer Wohnungsbau“ begleiten, die vom Deutschen Ar­­chitekturmuseum und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt wird.

Dabei bündeln wir titelübergreifend auf einer Internetseite (Hintergrund)-Informationen für alle, die am Bau beteiligt sind. Im BundesBauBlatt stellen wir außerdem regelmäßig Best-Practice-Beispiele für ansprechenden und bezahlbaren Wohnraum vor. Pfiffige Ideen für alle, die möglichst schnell viele gute Wohnungen zu günstigen Mieten für wenig Geld bauen wollen.

Los geht es in der Juni-Ausgabe, die am 31. Mai erscheint. Dann fällt der Startschuss für unsere „Initiative bezahlbarer Wohnungsbau“.

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