Bunter, heller, wertiger
Eine Hochhaussiedlung in einem multikulturellen Stadtviertel Düsseldorfs ist energetisch und optisch nachhaltig aufgewertet worden. Im Außenraum spielen integrierte Farb- und Lichtkonzepte die tragenden Rollen.
Elf Blocks mit bis zu zehn Geschossen, darin 1.400 Wohnungen, bewohnt von rund 5.000 Menschen: Schon allein die nüchternen Zahlen geben einen Eindruck von der Mammutaufgabe, die die Sanierung der Fürstenberger Siedlung an der Potsdamer Straße in Düsseldorf gestellt hat. Anfang 2015 hatten die Fürstenberger Siedlung 1-3 S.à r.l. die 11 Blöcke erworben.
Schon im April desselben Jahres starteten die Sanierungsmaßnahmen, die neben Bäder- und Aufzugsinstandsetzungen sowie neuen Fenstern auch energetische Optimierungen an Dach, Heizung und Fassade vorsahen. Bereits Ende 2016, nach deutlich weniger als zwei Jahren Bauzeit, war die Siedlung nicht mehr wiederzuerkennen. Besonders die äußerliche Verwandlung der düsteren, teils heruntergekommenen Fassaden überrascht positiv und gibt dem gesamten Viertel eine ganz neue heitere, offene Anmutung.
Quartiersaufwertung auch mit baulichen Mitteln
Die sanierten Mehrfamilien- und Hochhäuser gehören zum Wohngebiet im Stadtteil Reisholz, das Ende der 1960er-Jahre, Anfang der 1970er-Jahre südöstlich des Düsseldorfer Stadtzentrums entstanden ist. Über die Jahrzehnte hatte sich die Siedlung zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt. Hier leben Menschen unterschiedlichster Nationalitäten zusammen. Der Anteil von sozial Schwachen jeden Alters ist besonders hoch. In die Schlagzeilen kam Reisholz in den vergangenen Jahren außerdem durch Kriminalitätsdelikte wie mehrfache Brandstiftungen.
Der Kommune war die Verbesserung der Situation seit 2011 ein Anliegen. Mit einem „Integrierten Betriebs- und Sicherheitskonzept“ wurden Maßnahmen zum Brandschutz, zur öffentlichen Sicherheit, zur Verbesserung des Wohnumfeldes und der Wohnanlage sowie im Sozialen getroffen. Die Idee des Projektmanagements der In-West Partners GmbH, die Siedlung durch ein ansprechendes Fassadenfarbkonzept ebenso aufzuwerten wie durch ein Lichtkonzept, das die vielen dunklen Ecken des Quartiers mit seinem alten, reichen Baumbestand auflöst, unterstützte die Zielsetzung der Verwaltung auf städtebaulicher Ebene.
Einzelhauscharakter in satten, heiteren Farbtönen
Für die Farbgestaltung holte sich das Projektmanagement einen Partner ins Boot, der viel Erfahrung im Farbdesign großer Komplexe hat und darüber hinaus für die technische Machbarkeit der Entwürfe garantiert: Im Brillux Farbstudio Münster betreute Farbdesignerin Doris Weegen die optische Verwandlung der Siedlung. Deutlich farbiger sollte die gesamte Siedlung werden, dem Investor schwebte ein Town-House-Konzept vor, bei dem die Gebäude und Gebäudeteile einen Einzelhauscharakter bekommen. Für die Umsetzung hatte die Farbdesignerin freie Hand. Gemeinsam entschied man sich nach dem ersten Entwurf, statt auf gedeckte auf sehr satte Farbtöne zu setzen. „Bei reinen und starken Farben fürchtet man sich vor einer unangemessenen, oft auch zu spielerischen Wirkung. Doch im Falle dieser ausgedehnten Fassadenflächen in Reisholz bringt genau dieser Farbkanon die gewünschte Wirkung“, bemerkt Doris Weegen.
Schritt für Schritt entwickelte die Farbdesignerin während des gesamten Bauprozesses einen Gebäudeentwurf nach dem anderen. Jeder hat seine in sich schlüssigen harmonischen Farbkompositionen, die sich stimmig und doch akzentuiert vom Nachbargebäude absetzen. Sehr hohe Fassadenflächen wurden durch eine waagerechte Farbteilung angenehmer dimensioniert. Gezielt eingesetzte weitere Farbbetonungen verstärken diesen Effekt.
Mehr war auf den Flächen gar nicht nötig, denn auch die Balkonbrüstungen und die Eingangs- und Sockelbereiche bringen weitere frische Töne ins nun lebendige Fassadenspiel. Wer heute an den vollendeten Fassadengestaltungen entlanggeht, erlebt von Haus zu Haus eine fein rhythmisierte Farbgeschichte, die im Detail und großen Ganzen funktioniert. Das bleibt in Reisholz nicht unbemerkt – das Signal wird verstanden: „Als ich die Siedlung nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes besucht habe, sind einige der Mieter auf mich zugekommen und haben mir ihre Freude über die aufwertende Wirkung mitgeteilt“, berichtet Doris Weegen. Der positive farbige Effekt bleibt auch bei Nacht erhalten – dafür sorgt die neue Beleuchtung, die die Gebäude sogar aus den Bäumen heraus anstrahlt.
Wirtschaftlich umgesetzt mit Systemmaterialien und zielgerichtetem Service
Dutzende nuancierte Farbtöne kamen bei dem Projekt zum Einsatz. Deshalb fiel die Wahl auf eine Brillux Fassadenfarbe, die maximale Farbtonvielfalt ermöglicht und sich zudem durch ihre hohe Wetterbeständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Verschmutzungen empfahl. Die Reinacrylat-Dispersion Evocryl 200 wurde in fertigen Abtönungen direkt auf die Großbaustelle geliefert – wie auch die weiteren Systemprodukte, vom Wärmedämm-Verbundsystem bis zum mineralischen Leichtputz.
Bis zu fünf Mal täglich schickte die nahe gelegene Brillux Niederlassung ihre LKWs zur Potsdamer Straße und sorgte so für eine leistungsfähige, bedarfsorientierte Lieferlogistik. Für die besonders wirtschaftliche Verarbeitung von Farbe und Putz stellte der Lieferant 40 Silos bereit, aus denen die Materialien im Spritzverfahren auf die Gebäudehülle gelangten.
Der zügige Projektfortschritt an den Fassaden wurde auch durch die persönliche Betreuung der Baustelle gewährleistet: Mehrmals wöchentlich standen die Technischen Berater von Brillux den Bauleitern vor Ort zur Klärung von Fragen zur Verfügung. Der durchgängige, ineinandergreifende Service – von der Farbgestaltung bis zur praktischen Unterstützung auf der Baustelle – trug seinen Teil zur fristgerechten Fertigstellung des gewaltigen Sanierungsvorhabens bei und hat das Projektmanagement offensichtlich überzeugt: Nach dem Düsseldorfer Projekt wendete sich der Bauherr direkt wieder an das Brillux Farbstudio, um Vorschläge für die Gestaltung eines weiteren großen Wohnkomplexes in Berlin einzuholen.
Der positive farbige Effekt bleibt auch bei Nacht erhalten – dafür sorgt die neue Beleuchtung, die die Gebäude sogar aus den Bäumen heraus anstrahlt.