Die Zukunft der Medienversorgung
In Zeiten der Digitalisierung aller Lebensbereiche gehört ein schneller Internetanschluss für viele Menschen zur Grundversorgung. In Deutschland verläuft der flächendeckende Ausbau bei der Breitbandversorgung allerdings nur schleppend. Das könnte in Zukunft zu Problemen führen.
Mit 37,2 Breitbandanschlüssen pro 100 Einwohner liegt Deutschland laut aktuellen Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf dem achten Platz der Rangliste der OECD-Staaten. Die Bundesrepublik liegt damit in puncto Breitbandverfügbarkeit sogar noch vor Japan, Schweden oder den USA.
Doch der Schein trügt. Im Hinblick auf eine Glasfaserinfrastruktur, die als besonders zukunftsträchtig gilt und die eine Übertragungsgeschwindigkeit von mehreren Gigabyte pro Sekunde (Mbit/s) ermöglicht, ist Deutschland nicht nur in Europa eines der am schlechtesten versorgten Länder sondern auch im Vergleich mit anderen Industrienationen.
Lediglich 1,6 % der Breitbandanschlüsse in Deutschland werden laut einer aktuellen Statista-Statistik aus Glasfaserkabeln bereitgestellt. Zum Vergleich: in Hochtechnologie-Nationen wie Japan oder Südkorea liegt der Anteil bei über 70 % und auch die USA und viele europäische Nachbarn liegen vor Deutschland – der Schnitt aller OECD-Länder liegt bei 20,1 %.
Der flächendeckende Ausbau mit Glasfaserkabeln ist teuer. Laut Schätzungen des TÜV Rheinland würde er in Deutschland 93 Mrd. € kosten. Darum setzten viele Provider auf den Ausbau der bereits vorhandenen Kupferkabel-Infrastruktur. Zwar können auch so Datenübertragungsgeschwindigkeiten beim sogenannten Vectoring zwischen 50 und 100 Mbit/s erreicht werden, doch dafür sind gravierende Einschnitte in die Versorgungsfreiheit nötig.
Das ruft das Bundeskartellamt auf den Plan. Denn nur wenn ein Anbieter den gesamten Datenverkehr auf einem Kupferkabel kontrolliert, kann er die maximale Übertragungsgeschwindigkeit erreichen. Zwar bietet die Telekom ihren Konkurrenten auf dem Telekommunikationsmarkt an, die Leitungen zu den Kunden über das ehemalige Staatsunternehmen zu mieten. Aber dies würde eine Re-Monopolisierung bedeuten und würde den Wettbewerb weiter einschränken.
Trotzdem sind 18 Netzbetreiber mit ihrer Klage in erster Instanz am Verwaltungsgericht Köln gescheitert. Die Bundesregierung sitzt dabei zwischen zwei Stühlen. Zwar hat sie jüngst ein Gesetz verabschiedet, das den Ausbau der Versorgung mit schnellem Internet beschleunigen soll („DigiNetzG“) – das funktioniert am besten durch Wettbewerb – doch als Anteilseigner der Telekom ist sie auch daran interessiert, dass das Unternehmen sein Ziel durchsetzten kann, den Telekommunikationsmarkt zu dominieren.
Grundvoraussetzung für modernes Wohnen
Der schleppende Ausbau der Glasfaserinfrastruktur geht auf Kosten der Bevölkerung und beeinflusst damit auch die Wohnungswirtschaft. Denn modernes Wohnen ist ohne eine schnelle Internetverbindung heute nicht mehr möglich. So werden hohe Bandbreiten nötig sein, um moderne Smart Home Anwendungen parallel zu anderen breitbandigen Angeboten nutzen zu können.
Außerdem ist für viele Mieter zwischenzeitlich schnelles und zuverlässiges Surfen in den eigenen vier Wänden das A und O. Internetprobleme sind daher heutzutage ein großer Auslöser für die Unzufriedenheit von Mietern mit ihrem Vermieter, auch wenn dieser nur indirekten Einfluss auf eine entsprechende Versorgung hat. Um Flickenteppiche zu vermeiden und eine schnelle, effiziente und für alle Mieter nützliche Breitbandanbindung zu gewährleisten, sind Investitionen für eine einheitliche Infrastruktur in einem Gebäude sinnvoll und kein Stückwerk, das ggf. durch verschiedene Anbieter in den Gebäuden umgesetzt wird!
Auch der deutsche Kabelnetzmarkt wandelt sich stetig und ist gerade für Wohnungsunternehmen oft nicht leicht zu durchschauen. Wann es notwendig beziehungsweise sinnvoll sein kann, die Medienversorgung zu ändern, ist ohne ein gewisses Know-how schwer zu bewerten. Auch bei neuen Projekten ist die Wahl des richtigen Anbieters eine komplexe Angelegenheit.
Die Qual der Wahl
Anders als beispielsweise Südkorea unterstützt die Bundesrepublik den Ausbau der Internetversorgung nicht mit staatlichen Subventionen für Wohnungsunternehmen. Nur ganze Städte und Gemeinden profitieren von der staatlichen Breitbandförderung. Auch gibt es keine steuerlichen Vergünstigungen, um Eigentümern den Ausbau schneller Anschlüsse zu vereinfachen, wie es in einigen skandinavischen Ländern der Fall ist.
Der Netzausbau in Deutschland ist hauptsächlich Sache der Anbieter. Denen bleibt nur eine Möglichkeit, um die dafür notwendige Mittel zu verdienen: Sie müssen Kunden von sich und ihrem Internetangebot überzeugen und bieten für das jeweilige Wohnungsunternehmen die scheinbar perfekte Lösung an.
Dennoch sind diese Beratungen an den Betreiber gebunden und können deshalb niemals objektiv sein, da von den Vertragsabschlüssen stets profitable Ergebnisse erwartet werden. Um externe Beratungen erst gar nicht geschehen zu lassen, pochen die Netzbetreiber auf schnelle Neuabschlüsse beziehungsweise Vertragsverlängerungen – und genau das kann später teure Folgen haben.
Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten sich Wohnungsunternehmen daher für eine externe, anbieterunabhängige Beratung entscheiden. So können Experten den Wohnungsunternehmen helfen, mit der Branchenentwicklung Schritt zu halten und mit ihrem Know-how Unterstützung anbieten, um die angebotenen Bandbreiten und Preise kritisch zu hinterfragen und zu verstehen.
Grundlage für eine gute Beratung ist eine Analyse der gegenwärtigen Situation. Dazu gehören unter anderem eine Bestandsaufnahme der bestehenden Verträge und die Bewertung der aktuellen Versorgung. Erfahrene Anbieter wie DSC Dietmar Schickel Consulting in Berlin bieten nach der ausführlichen Analyse der Begebenheiten einen Workshop an, in dessen Rahmen die Wunschliste für die zukünftige Versorgung ausgearbeitet wird. Gemeinsam mit dem Wohnungsunternehmen macht sich ein unabhängiges Beratungsbüro ein Bild davon, was vor Ort wichtig ist.
Fazit
Die Medienversorgung in Deutschland befindet sich im Wandel. Neue Gesetze und unterschiedliche Technologien machen es Wohnungsunternehmen schwer, sich für einen geeigneten Anbieter zu entscheiden. Eine externe, anbieterunabhängige Beratung hilft den schnelllebigen Markt zu durchschauen und eine zukunftsorientierte Entscheidung zu treffen, von der Eigentümer und Mieter langfristig profitieren.
Modernes Wohnen ist ohne eine schnelle Internetverbindung heute nicht mehr möglich.