Datenzentralisierung: Eine Sprache sprechen
Der Immobiliendienstleister Drees & Sommer greift Themen auf, die die Branche bewegen.
Wie digitalisiert ist das Immobilien-Management von Eigentümern, Investoren und auch öffentlicher Hand? Laut der Trendstudie „Real Estate Management“ von Drees & Sommer gibt es hier noch sehr viel Luft nach oben. So geben nur 9 % von 200 kürzlich befragter Immobilienverantwortlichen an, dass ihre Kernprozesse und Geschäftsmodelle nahezu vollständig digitalisiert sind.
Das mag unter anderem daran liegen, dass die Handhabung der digitalen Daten in den meisten Fällen noch nicht optimal ist. Denn derzeit müssen laut Studie drei von vier Real Estate-Verantwortlichen immobilienbezogene Informationen noch aus unterschiedlichsten Quellen manuell zusammenstellen. Bei nur 16 % sind die relevanten Daten in einem System zentralisiert und auf Knopfdruck verfügbar.
In der Zentralisierung von Informationen liegt die immense Herausforderung: Denn es ist nicht so, dass es zu wenig Daten gäbe. Auch in der Real Estate-Branche ist deren reines Volumen bereits gigantisch. Doch leider ist auch die Anzahl, in welch unterschiedlichen Datenformaten und -systemen sie vorliegen, enorm. Hier gilt es standardisierte und leistungsfähige Schnittstellen für die Real Estate-Branche zu entwickeln, die Daten idealerweise möglichst einfach aneinander anpassen, so dass sie eine Sprache sprechen bzw. daraus echte Informationen mit Mehrwert werden können.
Das zu erreichen, also hier gemeinsame Standards auf den Weg zu bringen, dazu bedarf es, dass die Akteure der Immobilienwirtschaft an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten. Dabei gilt es vor allem auch junge Unternehmen im Real Estate-Bereich, sogenannte PropTechs, einzubeziehen.
Datensilos für Eigentümer harmonisieren
Ein Tool zu entwickeln, mit dem es Real-Estate-Unternehmen benutzerfreundlich gelingt, verfügbare, aber nicht miteinander kompatible Gebäude,- Nutzer- sowie Kommunikations- und Prozessdaten sinnvoll miteinander zu verbinden und auszuwerten, darum geht es auch bei der Zusammenarbeit von InterfaceMA und Drees & Sommer. Die 25 Mitarbeiter der als PropTech im Jahr 2013 gegründeten InterfaceMA GmbH spezialisieren sich auf die Entwicklung von B2B-Software und -Dienstleistungen für die Immobilienbranche.Von den gemeinsamen Lösungen sollen künftig insbesondere Eigentümer, Investoren, Asset-, Facility- und Fonds-Manager profitieren. Sie erhalten nicht nur eine Datentransparenz über ihre Immobilien, sondern können ihre Prozesse einfacher automatisieren.
Als Basis trägt dazu die Software-Architektur von InterfaceMA bei: Dazu gehören Anwendungen für die mobile Datenerfassung sowie -verarbeitung, für das Prozessmanagement, für Data-Warehousing und für browserbasierte Geoinformationssysteme. Das Unternehmen entwickelt also eine Art Schnittstellen-Software, die auf Daten aus unterschiedlichsten Quellen und Einzeltools zugreifen kann. Sie bringt die Daten, die eigentlich durch ihre Silo-Datenhaltung nicht miteinander verbunden sind, in eine einheitliche auswertbare Landschaft.
Digitale Due Diligence bereits im Einsatz
Erfolgreiche Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit beider Unternehmen gibt es bereits: Was etwa die Technical Due Diligence, kurz TDD, angeht, ersetzen bei Drees & Sommer Smartphone oder Tablet nun Block, Stift, Pläne und Kamera. Mit der App Real Estate Booster können alle Daten einer TDD vor Ort digital erfasst und umgehend am Desktoparbeitsplatz weiterverarbeitet werden. Die Besonderheit: Inhalt, Aufbau und die automatisch generierten Exportdokumente lassen sich flexibel und unkompliziert anpassen - beispielsweise an unterschiedliche Immobilien-Assetklassen wie Hotels, Wohn- oder Büroimmobilien
Zwischenmenschlicher Austausch nötig
Kurzum: Für alle Branchen wird das Thema Datenzentralisierung noch mehr an Bedeutung gewinnen. Auch der Erfolg von Real Estate-Unternehmen hängt in Zukunft immer stärker davon ab, ob die Unternehmen aber die dafür notwendigen Daten in geeigneter Form miteinander verbinden können, und dadurch effizient agieren und Trends richtig vorhersagen. Sicher ist: Alleingänge werden einzelne Unternehmen dabei nicht weiterbringen. Daher ist künftig ein noch viel engerer Austausch zwischen allen Beteiligten – den etablierten Real-Estate-Unternehmen und den PropTechs – notwendig und wünschenswert. Darauf freuen wir uns.