Gebäudetechnik

Luftaustausch mit System

Vier bis sechs Mal soll eine Wohnung pro Tag gelüftet werden. Das ist für Mieter und Eigentümer im Alltag nahezu unmöglich. Mit einem entsprechenden Lüftungssystem stellen Wohnungsunternehmen den Luftaustausch sicher.

Auf die Frage „Haben Sie Schimmel in Ihren Wohnräumen?“ antworteten 17 % der Deutschen mit „ja“. Somit wohnt jeder sechste Deutsche in einer Schimmelwohnung, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie von immowelt.de im Jahre 2012. Ein Schimmelbefall kann nur durch regelmäßiges Lüften der Innenräume verhindert werden – je nach Art und Höhe der vorhandenen Schadstoffbelastung sind hier laut Experten vier bis sechs Stoßlüftungen pro Tag erforderlich. Das heißt, alle Fenster, gerade die gegenüberliegenden, sollten jedes Mal für rund zehn Minuten geöffnet sein, um den Luftaustausch und Feuchtigkeitstransport zu erreichen. In der Realität ist das natürlich im berufstätigen Alltag für Mieter oder Wohnungseigentümer kaum umsetzbar. Das besagt auch ein Urteil des Amtsgerichts Hamburg, in dem es heißt: „Dem Mieter kann ein mehr als zweimaliges Lüften am Tag nicht zugemutet werden“. Die Bewohnung einer Schimmelwohnung aber auch nicht, denn das kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Laut Deutschem Allergie- und Asthmabund leiden zum Beispiel bereits etwa 6 % der Deutschen an Schimmelpilzallergien, denn Sporen und Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen können, über die Luft eingeatmet, allergische und reizende Reaktionen wie Asthma oder Atemwegsprobleme beim Menschen auslösen. In Innenräumen ist daher der Austrag von CO2 sowie flüchtiger Schadstoffe notwendig, um eine hohe Luftqualität zu erreichen und damit ein gesundes Raumklima zu schaffen.

Maßgeschneiderte Lüftungskonzepte

Damit sich Schimmel in Wohnräumen gar nicht erst bildet und eine Schadstoffabfuhr gewährleistet ist, hat der Gesetzgeber ein Regelwerk zur Lüftung von Räumen und Gebäuden verabschiedet: Laut DIN 1946-6 muss für jeden Neubau und bei umfassenden Sanierungen ein genormtes Lüftungskonzept erstellt werden, das auch bei Abwesenheit der Bewohner funktioniert. Vorgegeben ist ein Mindestluftwechsel, der anhand von vier Lüftungsstufen sichergestellt wird und den insbesondere maßgeschneiderte Lüftungskonzepte gewährleisten können. Stichwort ist hier die kontrollierte Wohnraumlüftung, wie sie die Kermi GmbH in ihrem Portfolio anbietet. Mit dem Kermi x-well System, der kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung für Neubau und Sanierung, zeigt der Heiztechnikspezialist, wie wichtig neben dem richtigen Wärmesystem auch der Aspekt Lüftung zur Erhaltung der Bausubstanz, der Gesundheit der Bewohner und zur Steigerung des Wohnkomforts ist. x-well harmoniert mit allen Komponenten aus dem Kermi Wärmesystem x-optimiert, das heißt mit Wärmeerzeugung, -speicherung, -übertragung und -regelung und erzielt damit ein maximales Ergebnis. Die zentralen Wohnraumlüftungssysteme des Unternehmens bestehen aus den Lüftungsgeräten x-well N170, N300 und N400. Die daraus erstellten Lüftungskonzepte erfüllen alle Anforderungen im Hinblick auf Hygiene, Energieeffizienz und Bautenschutz sowie thermisches Wohlbehagen und entsprechen damit in ihrer Betriebsweise vollständig der DIN 1946-6. Durch die Möglichkeit der Kombination mit geprüften Rauchschaltern erfüllen sie zudem die Anforderungen an den Brandschutz im Geschosswohnbau.

Ein wichtiger Aspekt, der für den Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüftung spricht, ist der Erhalt von Bestandsbauten. Die von der Energieeinsparverordnung (EnEV) zur Senkung des Energiebedarfs von neuen und renovierten Gebäuden geforderte Abdichtung von Gebäuden mit dem Ziel dauerhafter Luftundurchlässigkeit und daraus resultierender möglicher Schimmelbildung, u. a. durch falsches Lüftungsverhalten, hat auch Auswirkungen auf die Bausubstanz und kann zu massiven Gebäudeschäden führen. Mit dem Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüftung lässt sich solcher Schaden vorbeugen.

Saubere Luft für bessere

Wohngesundheit

Ein besonderes Augenmerk von x-well liegt auch auf dem Thema Wohngesundheit. Um jeglicher Bakterienbildung entgegen zu wirken, sind die Rohrinnenflächen der optionalen Luft/Erdwärme-Übertrager mit keimhemmenden Silberionen beschichtet. Ein wirkungsvoller Gerätefilter reinigt die angesaugte Außenluft vor Einbringen der Luft in die Wohnung von Staubpartikeln und Pollen – das erhöht die Raumluftqualität deutlich und schafft eine gesündere Atmosphäre. Das ist wichtig, da wir heutzutage über 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Es ist bekannt, dass viele gesundheitliche Störungen ihre Mitursache in einem ungünstigen Wohn- und Arbeitsumfeld haben oder durch diese Bereiche zumindest verstärkt werden und auch, dass wer sich regelmäßig und dauerhaft schlechter Luft aussetzt, gravierende Gesundheitsschäden riskiert. Optionale Filter in den Abluftventilen halten zudem das Kanalnetz sauber.

Eine besondere Bedeutung für die Qualität des Raumklimas haben Lufttemperatur und -feuchtigkeit. Ideal sind eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % sowie Temperaturen zwischen 19 und 22° C. Die Lüftungsgeräte von Kermi sind daher mit integrierten Feuchtesensoren und Feuchteregler ausgerüstet und sorgen damit für die passende Luftfeuchtigkeit und Temperatur – im Winter wird die Außenluft vorgewärmt und im Sommer wird die kühle Nachtluft genutzt, um die Raumtemperatur zu kühlen. Ebenso wichtig wie Temperatur und Feuchtigkeit ist aber auch ein ausreichender Sauerstoffanteil in der Atemluft. Gerade in Räumen, in denen sich zugleich mehrere Personen aufhalten, ist der Sauerstoff schnell verbraucht und das ausgeatmete CO2 belastet das Raumklima. Die Luft wird als „verbraucht“ und „stickig“ empfunden. Menschen reagieren darauf mit einem gesteigerten Müdigkeitsempfinden und deutlichem Leistungsabfall. Auch hier schafft Kermi mit seiner kontrollierten Wohnraumlüftung Abhilfe.

DIN 1946-6 fordert für Neubauten und bei umfassenden Sanierungen ein genormtes Lüftungskonzept.

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