Räume von Schimmel und Sporen befreien

Schimmel ist ein Reizwort in der Wohnungswirtschaft. Ein neues Verfahren zerstört den Pilz und bietet ­
Schutz gegen Neubefall.

Schimmel bedeutet für Eigentümer und Verwalter Wertminderungen und Mietausfälle, für Bewohner bzw. Mieter Gesundheitsgefährdung – und das in doppelter Hinsicht. Denn neben der Schimmelbelastung an sich ist auch die Bekämpfung oft gesundheitlich bedenklich. Die meisten herkömmlichen Methoden der Schimmelbekämpfung zeigen diesbezüglich Mängel beim Produkt oder bei der Anwendung. Dies kann zur nachhaltigen Belastung der Raumluft, zu gesundheitsschädigender Belastung bei der Anwendung oder zu wiederholtem Schimmelbefall führen.

Unprofessionell und problematisch ist die oberflächliche Entfernung des sichtbaren Schimmels, zum Beispiel mit Javelwasser oder das Überstreichen der betroffenen Stellen beziehungsweise Räume mit einer Fungizid-Farbe. Dabei wird nicht nur der potenziell gesundheitsgefährdende Schimmel durch einen potenziell gesundheitsgefährdenden Anstrich ersetzt. Herkömmliche Fungizid-Farben verlieren auch ihre Wirkung mit der Zeit und lassen die Fungizide in die Raumluft emittieren. Die Raumluft ist somit hohen Schadstoffbelastungen ausgesetzt.

Zu den oft giftigen oder zumindest aggressiven Mitteln zählen vor allem chlorhaltige Produkte oder solche, die Urotropin (Hexamethylentetramin, Methenamin) enthalten. Letzteres ist besonders für Allergiker höchst bedenklich. Bei dem häufig eingesetzten Wasserstoffperoxid handelt es sich um ein starkes Oxidationsmittel, das bei Hautkontakt reizend wirkt. Außerdem sind Verfärbungen an Wandfarbe und Kunststoffteilen möglich.

Physikalische Schimmelsanierung
durch Zellzerstörung

Als schonende und wirksame Alternative gibt es Neuentwicklungen, die den Schimmelpilz physikalisch vernichten. Ein Wirkstoff ist eine unter dem Namen „ValloFog“ erhältliche Polymerlösung, welche durch eine spezielle Feinstvernebelungstechnik angewandt wird. Die langkettigen Moleküle sind chemisch träge und docken an den negativ geladenen Zellwänden von Mikroorganismen an. Dort unterbinden sie die Ernährung des Zellkerns und dieser stirbt ab. Im Anschluss zerfällt das Molekül in leicht abbaubare Bestandteile. Da menschliche, tierische und pflanzliche Zellen anders aufgebaut sind und somit keine Bühne für besagtes Polymer bieten, besteht keine Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Auch auf anderen Gegenständen wie Möbeln oder Elektronikgeräten, ist keine schädigende Wirkung möglich.

Die Polymerlösung ist nicht toxisch, nicht reizend, nicht sensibilisierend sowie nicht entflammbar und nicht explosionsgefährlich. Sie wirkt gegen Bakterien, Pilze, Sporen und Viren und bildet keine Resistenzen. ValloFog oxidiert nicht, ist geruchsneutral bereits in geringen Konzentrationen wirksam. Der pHWert der Lösung liegt bei 6. Das Produkt zeigt breite In-vitro-Aktivität gegenüber Bakterien und Pilzen. Es wurde nach strengen OECD-Richtlinien geprüft und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Speziell ist die Anwendung: Neben einer gezielten Behandlung der betroffenen Flächen wird der ganze Raum durch eine sehr feine Kaltvernebelung von Schimmel und Schimmelsporen befreit. So erreicht der Wirkstoff jeden Winkel und desinfiziert selbst die Raumluft. Dieses Verfahren soll einen langfristigen Schutz gegen Neubefall garantieren und bietet eine Vielzahl von Vorteilen:

– Der betroffene Raum oder die betroffene Anlage ist bereits nach ein bis zwei Stunden wieder benutzbar.

– Es handelt sich um eine anwenderfreundliche Applikation, da Gegenstände in den Räumen verbleiben können.

– Das Verfahren hat eine nachhaltige Wirkung aufgrund seines Katalysatoreffekts.

– Die Polymerlösung wurde positiv auf ihr Allergiepotential getestet. Es werden somit keine Allergien ausgelöst.

– In den angewendeten Konzentrationen ist das Produkt gesundheitlich unbedenklich.

– Die Lösung bildet keine Resistenten.

Die Applikation sollte stets durch geschulte Vernebelungstechniker erfolgen, die mit einer speziell entwickelten Vernebelungsmaschine einen so genannten trockenen Wirkstoffnebel (Kaltvernebelung) erzeugen. Durch die minimale Tröpfchengröße werden elektrische Geräte nicht belastet und können während des Prozesses im Raum bleiben. Die Anwendung selbst ist schnell ausgeführt, denn die Räume müssen nicht aus-, umgeräumt oder abgedeckt werden. Die Vernebelung in einem Raum mit einer Größe von 30 Quadratmeter dauert zirka 20 Minuten ohne entsprechende Vorarbeiten. Bei der ersten Behandlung werden kontaminierte Räume von Schimmel und Keimen befreit. Auch unangenehme Gerüche, wie zum Beispiel Brand-, Verwesungs und Modergeruch bis hin zur Buttersäure, können beseitigt werden.

Gesamtkonzept als Hand-In-Hand-Lösung

Danach erfolgt auf Wunsch der Einsatz der Maler. Fünf bis sieben Tage nach der ersten Behandlung wird eine weitere vorbeugende Vernebelung durchgeführt. Durch die Sprühmethode erreicht der feine Nebel jeden auch noch so versteckten Winkel. Die Vallovapor GmbH sowie einige lizensierte Partnerunternehmen bieten das gesamte Konzept sozusagen als Hand-In-Hand-Lösung an. Das bedeutet Schimmelentfernung und anschließende Renovierungsarbeiten erfolgen aus einer Hand, Einwirkfristen und eventuelle Besonderheiten werden stets berücksichtigt. Der zeitliche Ablauf ist optimiert und die Geduld der Mieter wird nicht unnötig auf die Probe gestellt.

Positive Erfahrung hat die Treureal Property Management GmbH in einem von ihr betreuten Wohnungsportfolio gemacht. Durch das Verfahren konnten nach Aussage von Verwaltungsleiter Uwe Hirsch „die ansonsten üblichen Rückfälle auf ein vernachlässigbares Minimum gesenkt werden. Dadurch wurde nicht nur die Mieterzufriedenheit erhöht, es gibt folgerichtig auch weniger Mietminderungen – ein wirtschaftlicher Vorteil. Und unsere Verwalter haben nicht nur weniger Umstände. Sie werden auch durch das Gesamtkonzept von der Schimmelentfernung über die Renovierungsarbeiten bis hin zur Mietersensibilisierung entlastet. Und für Härtefälle gibt es überdies noch die Möglichkeit einer profunden Ursachenanalyse via Daten-Loging. Da die Vallovapor GmbH auch die Terminabsprachen und Koordination mit den Mietern übernimmt, fühlen sich die Mieter unserer Beobachtung nach vertrauensvoll aufgehoben.“

Einsatzgebiete und Einzelfallanalysen

Die Vernebelung ist für die Instandhaltung von bewohnten Objekten geeignet. Darüber hinaus werden Mieter und Eigentümer im Rahmen des Instandhaltungskonzepts zu der speziellen Anwendung sowie über richtiges Lüftungs- und Heizverhalten aufgeklärt. Auf Wunsch des Hausverwalters oder Eigentümers kann in dem Instandhaltungskonzept außerdem ein Datenlogging beauftragt werden, das Aufzeichnungen über das Raumklima über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stellt, um weitere Schlüsse zu ziehen, passende Maßnahmen einzuleiten und gegebenenfalls den Mieter zu sensibilisieren.

Im Bereich der Leerwohnungen bildet die Vernebelung eine kostengünstige Alternative zur Komplettsanierung. Auch im fertiggestellten Neubau kann das System präventiv eingesetzt werden, um das Risiko der Schimmelbildung aufgrund der bestehenden Restfeuchte auszuschließen. Bestehen bauliche Mängel oder Schäden, die weder durch gewissenhaftes Lüftungs- und Heizverhalten noch durch gründliche Schimmelentfernung dauerhaft unschädlich gemacht werden können, kann das System in Kombination mit speziellen, ebenfalls physikalisch wirkenden Beschichtungen eingesetzt werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind RLT-Anlagen. Hier bildet die Polymerlösung ein effizientes Mittel zur Desinfektion und Reinigung von Lüftungs- und Klimaanlagen.

Das Produkt wurde nach
OECD-Richtlinien geprüft
und als gesundheitlich
unbedenklich eingestuft.

Die Kaltvernebelung vernichtet den Schimmelpilz physikalisch.

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