Abfallsammlung: „To go“-Entsorgung

Burger, Pizza & Co. haben das Müllaufkommen stark ansteigen lassen. Die Folge: Öffentliche Mülleimer quellen über, die Umgebung wird vermüllt und wirkt ungepflegt. Unterflur-Lösungen helfen, große Abfallmengen im öffentlichen Raum zu beseitigen – schnell, sauber, wirtschaftlich – und nahezu unsichtbar, weil unterirdisch.

Ob in Fußgängerzonen oder in der U-Bahn – Menschen mit Pappbechern in der Hand gehören heute längst zum Straßenbild. Allein 320.000 Coffee-to-go-Becher landen nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bundesweit jede Stunde im Müll, das sind 2,8 Mrd. Kaffeebecher im Jahr. Dazu kommen Fastfood-Verpackungen, Flaschen,  Pizzaschachteln, Plastikteller – die „To go“-Kultur hinterlässt ihre hässlichen Spuren vor allem in Fußgängerzonen und Kneipengassen, in Bahnhofsgegenden und rund um Fußballstadien. Aber auch Parks und Grünflächen sind schnell zugemüllt, besonders nach einem sommerlichen Wochenende. Kurz: Überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum schnell viel Müll produzieren, reichen die aufgestellten Mülleimer meist schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus. Das Umfeld wird nicht nur optisch durch Verunreinigen beeinträchtigt, sondern oft auch durch störende Gerüche.

Große Abfallmengen im öffentlichen Raum sind eine zunehmende logistische Herausforderung für die kommunalen Entsorger bzw. die Straßenreinigung. Während sich die Maße von öffentlichen Müllbehältern seit Jahrzehnten kaum verändert haben und meist ein Volumen von höchstens 60 l bieten, ist das Müllaufkommen in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Aufstellung größervolumiger Behälter nimmt jedoch wertvollen Platz weg und sieht meistens nicht schön aus. Bisher mussten solche Hot Spots deshalb häufiger geleert und gereinigt werden, was erhöhten Personal- und Kostenaufwand bedeutete. Die steigenden Entsorgungskosten zwingen Kommunen heute aber zur Suche nach Alternativlösungen.

Unterflur-Müllbehälter für den öffentlichen Raum

Was für Wohnanlagen und öffentliche Wert­­­­stoffsammelstellen gilt, ist auch im öffentlichen Raum eine probate Lösung: die Sammlung der Abfälle in großvolumigen unterirdischen Abfallsammelbehältern. Beim Unterflur-Sammelbehälterystem „City“ der H&G Entsorgungssysteme verschwindet der größte Teil des Abfallsystems unter der Erde. „City“ bietet mit seinem unterirdischen Sammelbehälter von 650 bis zu 1300 l Fassungsvermögen den bis zu 26-fachen Platz eines gängigen Hänge- oder Standmülleimers. Sichtbar ist nur eine schmale ästhetische Einwurfsäule, die sich harmonisch in jede Umgebung einfügt. Überquellende Mülleimer gehören so der Vergangenheit an, die Umgebung bleibt sauber.

Der Einbau eines solchen Sammelbehälters lässt sich relativ problemlos innerhalb weniger Stunden realisieren. Dazu wird der feuerverzinkte Stahlfundamentbehälter, auf den der Einfüllschacht fest montiert ist, einfach in den Boden eingelassen. Einfüllschächte können auf Wunsch an das individuelle, z.B. historische Stadtbild angepasst werden.

Die Leerung des Unterflursystems funktioniert problemlos und schnell im Ein-Mann-Betrieb: Über einen separaten Schacht, der eine Unterdruckbildung verhindert, kann der Müll von Kehrmaschinen einfach abgesaugt werden – mittels einer Absaugvorrichtung, die heute zur gängigen Ausstattung solcher Fahrzeuge gehört.

Dadurch reduzieren sich die Zahl der Entsorgungsfahrten und damit auch der Personalaufwand erheblich – das spart dem kommunalen Entsorger nicht nur Geld, sondern auch CO2-Emissionen. Aufgrund geringer Wartungs- und Reinigungsprozesse bei Unterflurlösungen ergeben sich weitere Einsparpotenziale.

Große Klappe, viel darunter

Doch gerade im Umfeld von Veranstaltungszentren wie Fussballstadien oder Rummelplätzen, aber auch an Rastplätzen und Parkanlagen etc. sind die anfallenden Müllmengen manchmal noch größer. Auch für solche Fälle bietet der Hersteller Städteplanern, Bauherren oder Kommunen eine erprobte Lösung.

Das Unterflur-Sammelbehältersystem „EUROPAplus“ kommt seit Jahren häufig bei der getrennten Sammlung verschiedener Müllfraktionen bei kommunalen Wertstoffsammelstellen oder im modernen Abfallmanagement von großen Wohnanlagen und Mehrfamilienhäusern zu Einsatz, denn störende Müllbehälter oder Wertstoff-Sammelstellen können so unter der Erde verschwinden. Es ist aber auch als moderne und ästhetische Möglichkeit der Abfallsammlung im öffentlichen Raum immer weiter verbreitet. 

Das Unterflur-Sammelbehältersystem, das speziell für Orte mit höherem Müllaufkommen wie großen Wohnanlagen konzipiert wurde, kann Sammelbehälter mit bis zu 5 m3, also 5000 l aufnehmen. Das ersetzt 20 Großmülltonen mit 240 l. Die Standard-Einwurfschächte für die unterschiedlichen Müllfraktionen sind besonders bedienungsfreundlich. Die Einwurfhöhe von 85 cm ist ideal für ältere Bewohner, Kinder oder Menschen mit Handicap. Das Design der Einfüllschächte mit seinen elegant abgerundeten Formen ist stimmig.

Vorkomprimierung im Pressschacht

Für besonders abfallintensive Fälle bietet H&G Entsorgungssysteme zudem eine innovative Vorkomprimierung und Verdichtung im neuentwickelten Pressschacht. Dieser sorgt für eine umfassende Vorkomprimierung und effektive Verdichtung der verschiedenen Abfallfraktionen bereits im Einwurfschacht, bevor der komprimierte Abfall in den Sammelbehälter gelangt. So passen noch höhere Abfallmengen in die Unterflurbehälter. Der Entsorgungsprozess kann noch effizienter gestaltet werden.

„Europaplus“ bietet beim Schachtkorpus ein einheitliches Grundmodell für die unterschiedlichen Abfallfraktionen und Aufnahmesysteme. Der Korpus ist aus pulverbeschichtetem Edelstahl und garantiert Langlebigkeit und gutes optisches Erscheinungsbild. Optional kann er mit einer Antigraffitibeschichtung ausgestattet werden.

Der Entleerungsvorgang kann über alle gängigen Aufnahmesysteme, wie beispielsweise 2- und 3-Hakentechnik oder dem Kinshofer Pilzsystem schnell, sicher und ohne zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand für die Entsorger im Einmann-Betrieb erfolgen. Während des Entsorgungsvorgangs wird der offene Fundamentbehälter automatisch durch eine hoch belastbare Sicherheits­plattform abgedeckt und geschlossen. 

Mit dem Unterflur-Sammelbehältersystem „Eu­­­ropaplus“ bleibt das Umfeld aufgeräumt und attraktiv, die Aufenthaltsqualität steigt. Der öffentliche Raum wird nicht durch schmutzige und unästhetische Sammelcontainer verunstaltet.

Entsorger entscheidet über Infrastruktur

So attraktiv und effektiv die beschriebenen Unterflursysteme für den öffentlichen Raum auch sind, letztlich muss die Entscheidung über deren Einsatz vom kommunalen Entsorger bzw. der Kommune getroffen werden. Denn diese müssen auch die entsprechende Infrastruktur in Form von geeigneten Fahrzeugen bereitstellen.

Doch es gibt starke Argumente für eine Umstellung auf Unterflur. Durch das große Fassungsvermögen der Behälter und die ggf. hohe Verdichtung der Fraktionen fallen weniger Entsorgungsfahrten an. Das erleichtert nicht nur die Entsorgungslogistik, sondern spart Personal- und Betriebskosten und reduziert die CO2-Emissionen.

Allein 320.000 Coffee-to-go-Becher landen nach Angaben der

Deutschen Umwelthilfe (DUH) bundesweit jede Stunde im Müll.

Die Aufstellung größervolumiger Behälter nimmt wertvollen Platz weg.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 05/2016 Stadt- & Quartiersentwicklung

Wertstoffe und Restmüll sammeln – unsichtbar

Das Aufkommen von Siedlungsabfällen, also Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, die über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelt werden, liegt in Deutschland laut der Abfallbilanz 2013...

mehr
Ausgabe 11/2011

Wirtschaftliche Abfall­sammlung in Wohnanlagen

Es ist oft kein weiter Weg, trotzdem oft ein beschwerlicher. Für Senioren oder Menschen mit einem Handicap ist die regelmäßige Müllentsorgung in Wohnanlagen oft mit Prob­lemen verbunden. Weitere...

mehr
Ausgabe 06/2015

Bioabfälle: Vom Erdboden verschluckt

Die getrennte Sammlung verschiedener Müllfraktionen hat sich im modernen Abfallmanagement mehr und mehr durchgesetzt. Mit einer Ausnahme: der Getrenntsammlung von Biomüll. Vielen Städten und...

mehr
Ausgabe 03/2009 Abfall

Unterirdisch

Die öffentliche Abfall- und Wertstoffentsorgung ist ein – wenn auch notwendiges – Übel. Für die Kommunen und öffentlichen Verwaltungen bedeutet sie nicht nur einen erheblichen Kostenfaktor,...

mehr
Ausgabe 7-8/2013 Unterirdische Container für Wohnanlagen

Bioabfälle sauber sammeln

Spätestens ab 2015 müssen Bioabfälle getrennt vom Restmüll gesammelt werden. Das schreibt das neue Abfallgesetz vor. In ländlichen Gebieten ist das schon länger gängige Praxis. In...

mehr