Stadt- & Quartiersentwicklung

Wertstoffe und Restmüll sammeln – unsichtbar

Unterflurpressstationen verdichten anfallende Wertstoffmengen und minimieren so deutlich deren Volumen. Unterirdisch gelagert stören sie auch nicht den optischen Eindruck des Umfeldes und nehmen keinen Platz weg. Oberirdisch sichtbar sind nur dezente Einwurfsäulen. Zum Entleeren werden die Container per Hublift an die Oberfläche gebracht.

Das Aufkommen von Siedlungsabfällen, also Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, die über die öffentliche Müllabfuhr eingesammelt werden, liegt in Deutschland laut der Abfallbilanz 2013 des Statistischen Bundesamtes bei knapp unter 50 Mio. t im Jahr. Das sind rund 191 kg Hausmüll pro Einwohner, dazu kommen noch Abfälle aus der Biotonne sowie Wertstoffe und andere getrennt gesammelte Fraktionen mit 262 kg pro Einwohner. Macht fast eine halbe Tonne Siedlungsmüll pro Einwohner im Jahr. Doch wohin mit dieser Müllflut?

Für Wohnanlagen, öffentliche Gebäude ebenso wie für Gewerbeimmobilien ist die Organisation der Abfallentsorgung heute von zentraler Bedeutung. Denn zum einen nimmt die Müllsammlung sowohl bei Neu- als auch bei Bestandsbauten wertvollen Platz weg, zum anderen beeinträchtigen Abfallsammelplätze das Wohn- und Arbeitsumfeld und den öffentlichen Raum durch ihre Optik, aber auch durch Störfaktoren wie Lärm und Gerüche. 

Weil Grund gerade in Ballungsräumen immer teurer wird und die Betriebsflächen viel zu schade sind, um darauf Müllcontainer unterzubringen, entschließen sich immer mehr Betreiber für unterirdische Lösungen. Statt einer Vielzahl von unansehnlichen Müllcontainern sind bei so genannten Unterflurlösungen nur die Einwurfsäulen der unterirdischen Sammelbehälter zu sehen. Zudem erlauben Unterflursysteme die effiziente Entsorgung von Abfall auf viel kleinerem Raum. 

Vor allem in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen sind solche unterirdischen Abfallsammelsysteme deshalb gefragt: sie sind attraktiv, platzsparend, barrierefrei erreichbar und gewährleisten ein sauberes Wohnumfeld. Die störenden Müllcontainer verschwinden unter der Erde. Dabei können neben dem Restmüll wahlweise die Fraktionen Papier, Leichtverpackung, Altglas und sogar Bioabfälle gesammelt werden. 

Aber auch die laufend steigenden Abfallentsorgungskosten der kommunalen Entsorger zwingen die Wohnungswirtschaft zur Suche nach Alternativlösungen zu den klassischen Müllbehältern. Durch ihr großes Fassungsvermögen von bis zu 5 m3 ersetzen Unterflurbehälter bis zu 20 240-l-Standardtonnen oder fünf Müllgroßbehälter (MGB) à 1100 l. Damit fallen natürlich weniger Entsorgungsfahrten an – das spart sowohl dem Vermieter als auch dem kommunalen Entsorgungsunternehmen nicht nur Geld, sondern auch CO2-Emissionen. 

Ein willkommener Nebeneffekt für die Wohnungswirtschaft: aufgrund des geringeren Wartungs- und Reinigungsprozesses bei Un­­terflurlösungen ergeben sich weitere Einsparpotenziale. Denn überlaufende Abfallbehälter, Beistellungen neben den Tonnen und Verschmutzungen im unmittelbaren Umfeld werden so effektiv verhindert.

Noch höheres Fassungsvermögen durch Verdichtung im Container

Doch es gibt Immobilien, beispielsweise große Wohnanlagen oder Mischformen aus Wohn- und Gewerbeflächen, bei denen selbst das Fassungsvermögen von Unterflurbehältern nicht ausreicht und die  Sammelbehälter schon kurze Zeit nach ihrer Leerung wieder voll sind. Um hier das Volumen der Sammelbehälter bestmöglich auszunutzen, sind leistungsfähigere Lösungen gefragt. H&G Entsorgungssysteme bietet auch für diese Fälle entsprechende Systeme an.

Mit so genannten mobilen Schneckenverdichtern oder Selbstpresscontainern, die das Volumen des Abfalls verringern, etwa Altpapier und sperrige Kartonagen oder auch Restmüll, lassen sich die Mengen effektiv minimieren und ausreichend Volumen schaffen, bis der Entsorger wieder leert. Doch weil solche Selbstpresscontainer im Umfeld einer Wohnanlage erst recht niemand sehen und hören möchte, bietet das Unternehmen eine Unterflurpressstation an, die komplett unter der Erde „verschwindet“. Sie kombiniert einen so genannten Scherenhubtisch, der in einen entsprechenden Fundamentbehälter eingebaut wird, mit einem Entsorgungscontainer inklusive leistungsstarker Verdichtungslösung. Der Scherenhubtisch ist ein Liftsystem mit bis zu 25 t Hubkraft und für Container von bis zu 20 m3  ausgelegt.

Befüllt wird der Container entweder wie bei den klassischen Unterflursystemen über unauffällige Einwurfsäulen für kleinere Handmengen, die oberirdisch installiert sind. Alternativ dazu bietet H&G aber auch eine hydraulische Hub-Kipp-Vorrichtung, über die große Müllbehälter (MGB 660 oder 1100  l) in die sich dann öffnende Einfüllöffnung des Containers gekippt werden können.

Je nach Kundenwunsch kann die Unterflurpressstation mit hydraulischen Selbstpress­containern oder einem mobilen Schneckenverdichter ausgestattet werden, von denen der Wertstoff oder Restmüll dann automatisch verpresst und verdichtet wird. Schneckenverdichter schaffen dabei deutlich höhere Füllgewichte in den Containern. Während hydraulische Pressen in einen Container von 20 m³ Volumen je nach Fraktion nur etwa 2,5 – 3 t verpressen können, erreichen Schneckenverdichter mit 5 - 6 t eine fast doppelt so hohe Menge. Abhängig von den Möglichkeiten des Entsorgers können sämtliche Fraktionen gesammelt und verpresst werden. Die genaue Füllmenge hängt von der jeweiligen Fraktion ab. Ein mobiler Schneckenverdichter bildet mit dem Entsorgungscontainer eine feste Einheit und wird mit ausgetauscht, sobald der Container voll ist.

Einfache Bedienbarkeit und höchste Sicherheit

Alle Steuerungsvorgänge der Unterflurpressstation werden mittels Kabelfernbedienung gesteuert. Auf Wunsch des Kunden kann aber auch eine feste Bediensäule an der Oberfläche installiert werden. Durch eine Zugangskontrolle – wahlweise über einen herkömmlichen Profilzylinder oder über ein modernes elektronisches Identifikationssystem – lässt sich der Zugriff nur für berechtigte Nutzer ermöglichen. Für die Leerung der Unterflurpressstation wird diese mit dem hydraulischen Scherenhubtisch an die Oberfläche gefahren. Aus Sicherheitsgründen umgibt dabei eine Sicherheitsumfassung die komplette Gehwegplattform. Während der Container hochgefahren wird, sorgt sie dafür, dass der Hub- oder Senkvorgang sofort gestoppt wird, sobald etwas zwischen die bewegenden Teile gerät. So ist das Bedienpersonal vor Verletzungen oder Quetschungen sicher geschützt. Ist der Scherenhubtisch vollständig herausgefahren, wird die Gehwegplattform in einem weiteren Schritt schräg nach oben gefahren. Dies ermöglicht eine problemlose Entnahme und Auswechslung des mobilen Schneckenverdichters oder Selbstpresscontainers durch den Entsorger.

Entsorger entscheidet über Infrastruktur

So attraktiv und effektiv Unterflursysteme für Wohn- und Gewerbeimmobilien auch sind, letztlich muss die Entscheidung über deren Einsatz  mit dem kommunalen Entsorger bzw. der Kommune abgestimmt werden. Denn diese müssen auch die entsprechende Infrastruktur in Form von geeigneten Fahrzeugen bereitstellen. 

Doch es gibt starke Argumente für eine Um­­stellung auf Unterflur. Durch das große Fassungsvermögen der Behälter und die ggf. hohe Verdichtung der Fraktionen fallen weniger Entsorgungsfahrten an. Das erleichtert nicht nur die Entsorgungslogistik, sondern spart auch Personal- und Betriebskosten und reduziert die CO2-Emissionen.

„Der unterirdischen Abfallsammlung für Restmüll und Wertstoffe gehört die Zukunft, nicht nur wegen ihres geringen Platzbedarfs sondern auch, weil sie Sauberkeit und Ordnung gewährleistet. Das gilt nicht nur für den öffentlichen Raum und Gewerbebetriebe, sondern gerade auch für die Wohnungswirtschaft“, ist sich Bernd Henrich, Geschäftsführer der H&G Entsorgungssysteme GmbH, sicher. „Je höher der Verdichtungsgrad, umso effizienter sind Unterflurlösungen und umso höher ist ihr Einsparpotenzial für den Betreiber.“

Überlaufende Abfallbehälter, Beistellungen neben den Tonnen und

Verschmutzungen im unmittelbaren Umfeld werden verhindert.

Auch Selbstpresscontainer "verschwinden" komplett unter der Erde.

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