Vernetzten Quartieren gehört die Zukunft
Der Immobiliendienstleister Drees & Sommer greift Themen auf, die die Branche bewegen.
In der Bau- und Immobilienwirtschaft werden Konnektivität und Datenanalyse zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Die wachsende Vernetzung ermöglicht neue, servicebasierte Geschäftsmodelle und verspricht damit höhere Renditen für Investoren, Eigentümer und Betreiber. Genutzt werden diese Möglichkeiten allerdings noch viel zu selten. Zwar setzen Immobilienbesitzer, Asset- und Portfoliomanager schon heute auf digitale Technologien, etwa um Daten zu Energieverbrauch, Abrechnungen oder Marktentwicklungen zu sammeln. Oftmals sind diese Daten aber nicht miteinander verbunden, sondern schlummern in einer Art Silohaltung vor sich hin.
Der Trend des Teilens
Wer als Investor, Bestandshalter und Betreiber mit dem Datenstrom Einkünfte generieren will, braucht eine klare Strategie. Alle relevanten Informationen müssen möglichst einfach, am besten per Knopfdruck, zusammengeführt und zielgerichtet ausgewertet werden können. Im Idealfall hilft eine Künstliche Intelligenz dabei, die Vielzahl an gesammelten Informationen zu analysieren und daraus neue Leistungsangebote für die Nutzer der Immobilien abzuleiten. Besonders vielversprechend sind sogenannte Space-as-a-Service-Konzepte. Dabei handelt es sich um nichts weniger als einen Paradigmenwechsel in der Immobilienwirtschaft: Entscheidend ist nicht mehr der Quadratmeter, sondern die aktuelle Flächenverfügbarkeit, die rechtliche Basis nicht der Miet- sondern der Servicevertrag. Nach dem Grundsatz der Sharing Economy können beispielsweise Büro- oder Parkflächen, die Mitarbeitende abends nicht mehr nutzen, zusätzlich vermietet werden. Investoren, Bestandshalter und Betreiber entwickeln sich damit zunehmend zu Plattformbetreibern, die Nutzbarkeit auf Abruf - am besten per Smartphone in einer Gebäude-App - möglich machen.
Quartier Heidestrasse als Blaupause
Welche Möglichkeiten eine solche Vernetzung birgt, zeigt das Quartier Heidestrasse in Berlin. Der neue Stadtteil gilt als Blaupause für eine digitale Quartiersentwicklung und bietet eine Vielzahl an Services für Bewohner und Besucher. So überwacht in den Bürogebäuden ein intelligentes, digitales Kontrollsystem den Zutritt, während App-basierte Raumnutzungssysteme die Büroorganisation unterstützen. Und eine eigene Quartiers-App bietet sich nicht nur für den nachbarschaftlichen Austausch an, sondern informiert auch über Service-Angebote. Beispielsweise benachrichtigt die Packstation Mieter per App automatisch, sobald ein Paket für sie angekommen ist, und der Fahrstuhl wird beim Verlassen der Wohnung oder beim Betreten des Hauses direkt auf das richtige Stockwerk gerufen. Auch verkehrstechnisch weist das Quartier Heidestrasse der Zukunft den Weg und kombiniert E-Busse mit dem App-basierten Parkraummanagement. Dieses kann auf individuelle Bedürfnisse wie Parkdauer, Pkw-Größe oder Vorab-Reservierungen reagieren und Parkplatzsuchende direkt zum passenden freien Stellplatz navigieren.
Digitalisierung ist Schlüssel zum Erfolg
Für ein lebenswertes und zukunftsfähiges Quartier ist entscheidend, dass sich die Menschen darin wohlfühlen und ihre Bedürfnisse mit möglichst geringem Aufwand erfüllen können. Digitale Technologien und Plattformen tragen ganz erheblich dazu bei, neue Leistungsangebote zu entwickeln. Damit verändern sie gleichzeitig den Bewertungskatalog für Immobilien und Quartiere. Merkmale wie Lage, Nutzungsart oder Drittverwertbarkeit werden für Immobilieninvestoren zwar weiterhin eine große Rolle bei der Auswahl von Objekten und Liegenschaften spielen. Die Rendite wird jedoch in Zukunft immer stärker von der digitalen Infrastruktur und Konnektivität über die einzelnen Gebäude hinaus bestimmt werden. Für Investoren, Bestandshalter und Betreiber erschließen sich durch neue, servicebasierte Geschäftsmodelle völlig neue Märkte, die vorher überhaupt nicht im Blickfeld der Immobilienwirtschaft gewesen sind. Und diese bieten – gerade mit Blick auf die massiv steigenden Baukosten – langfristig eine attraktive Rendite.