Schnell, wirtschaftlich und dennoch hochwertig

Leverkusens erste Modulhäuser

Um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten, errichtet die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) drei neue Wohnanlagen. Das Unternehmen entschied sich für die schnelle, wirtschaftliche und dennoch hochwertige Modulbauweise.

Die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) ist das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Leverkusen – mit über 85 Jahren Tradition und einer entsprechend großen Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger: Mit ihren rund 7.000 Wohneinheiten stellt die Gesellschaft dem städtischen Wohnungsmarkt ein breit gefächertes Angebot zur Verfügung, das ständig vergrößert wird. Allein in den neuen Wohnanlagen Zschopau- bzw. Unstrutstraße im Stadtteil Rheindorf entstehen derzeit in zwei Bauabschnitten 100 neue Domizile. Das Besondere daran: Nicht wie in der Vergangenheit üblich, entstehen diese „Stein auf Stein“. Erstmals kommt die moderne, qualitativ hochwertige ALHO Modulbauweise zum Einsatz. Das Gebäude in der Zschopaustraße ist seit Mai 2019 bezogen, die Fertigstellung zweier Häuser in der Unstrutstraße ist auf Dezember terminiert.

Als im Oktober 2018 das erste ALHO Raummodul auf der Baustelle Zschopaustraße am Kran hängend eingeflogen wurde, feierten WGL, die Stadt Leverkusen und ALHO ein kleines Fest: Denn was hier stattfand, war selbst für einen Wohnungsbau-Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung wie der WGL ein Novum und der Startschuss für das erste modulare Wohngebäude der Stadt.

Schnelle Nachverdichtung

Der Neubau ist ein klassisches Projekt innerstädtischer Nachverdichtung, wie es angesichts der Wohnungsknappheit derzeit von vielen deutschen Städten angestrebt wird, in der hier erlebten Schnelligkeit tatsächlich aber nur in Modulbauweise realisiert werden kann: Knapp ein Jahr nur dauerte der Bau des modernen, viergeschossigen Wohnkomplexes – und zwar vom Tag der Auftragsvergabe bis zur Übergabe der 36 Wohneinheiten. ALHO übernahm dabei zuerst die Planung des Gebäudes und nach gewonnener Ausschreibung als Generalübernehmer auch dessen Realisierung sowie das Engineering der durch die Bauherrin erstellten massiven Teilunterkellerung.

„Der angespannte Wohnungsmarkt insbesondere auch in Leverkusen verlangt nach wirtschaftlich und vor allem schnell umzusetzenden Neubauten“, sagt Wolfgang Mues, Geschäftsführer der WGL. „Die serielle Bauweise mit Raummodulen aus Stahl ist für diese Zwecke geradezu prädestiniert. Noch während der Kellerrohbau erstellt wurde, konnten im ALHO Werk die Raummodule vorgefertigt werden. Diese Parallelität bei der Bauausführung bringt einen weiteren, enormen Zeitvorteil mit sich.“

Generell dauert eine Modulmontage nur wenige Tage. Anschließend werden die modulübergreifenden Verbindungen geschaffen, das Dach und die Fassade montiert. Der jeweilige Vorfertigungsgrad entscheidet dann darüber, wie schnell die Ausbaugewerke vorankommen. Sicher ist immer: Zeitaufwand, Schmutz- und Lärmbelästigung werden dabei auf ein Minimum reduziert. Gerade bei innerstädtischen Nachverdichtungsprojekten und beim Bauen im Bestand ein erheblicher Vorteil.

Individuelle Architektur, die sich der Umgebung anpasst

Modular errichtete Wohngebäude von ALHO können als kubische Punkthäuser mit flachem Dach, als langgestreckte Flachdachriegel entlang der Straße oder um einen Innenhof herum gruppiert werden. Sogar Grundrisse außerhalb des orthogonalen Rasters und mit Satteldächern versehen sind möglich. Viele inzwischen realisierte ALHO Wohnbauten zeigen diese Bandbreite.

Im attraktiven Leverkusener Stadtteil Rheindorf – zwischen Rheinufer, Wupperzufluss und dem seenreichen Freizeitareal Voigtslach gelegen – besitzt und verwaltet die WGL bereits mehrere Wohngebäude aus den 1950er- und 1960er-Jahren und sieht dort durchaus Potenzial für weitere Entwicklungen. Von der Deutschen Bahn AG konnte die WGL ein Grundstück für ihre Nachverdichtungspläne erwerben, das jahrelang für den Bau einer Bahntrasse freigehalten worden war, nun aber bebaut werden durfte: „Besonders großen Wert legten wir auf eine lebendige Fassadengliederung durch Vor- und Rücksprünge sowie vorgesetzte Balkone. Das Farbkonzept wurde durch die Bauabteilung der WGL intern erarbeitet und nimmt Bezug auf unsere bereits modernisierten Gebäude in der Nachbarschaft. Die Gebäude sollen als Neubauten zu erkennen sein, jedoch die Architektursprache des Gebäudebestandes aufnehmen und sich harmonisch in die Umgebung und das Grün einfügen. Mit ALHO ist das sehr gut gelungen“, erläutert Wolfgang Mues.

Vitaler Wohnungsmix für die tatsächlichen Bedürfnisse im Viertel

Wann immer Neubauten mit vielen identischen Nutzungseinheiten erstellt werden, macht der Einsatz von seriell hergestellten Moduleinheiten Sinn. Mit der freitragenden Stahlkonstruktion der Raummodule ohne tragende Innenwände sind Raumgrößen und Grundrisse auf jeder Etage unabhängig voneinander möglich und zu einem sehr vitalen Wohnungsmix kombinierbar. Und auch später noch können Grundrisse jederzeit flexibel verändert werden. Wohnungsbaugesellschaften können so ihr Raumangebot exakt nach dem jeweiligen Bedarf des Wohnungsmarktes sowie den Bestimmungen ausrichten, die für den geförderten Wohnungsbau gelten und genießen dabei große Planungssicherheit. „Durch den hohen Grad der Flexibilität der Raummodule konnten die Vorgaben der Architektur sowie die Auflagen der Bewilligungsbehörden für den öffentlichen Wohnungsbau problemlos eingehalten werden“, bestätigt Mues. Im Falle des Neubaus Zschopaustraße bedeutete das für ALHO, die Entwurfsplanung exakt dem geforderten Wohnungsmix von zwölf 2-Zimmerwohnungen à 61,47 m², zwölf 3-Zimmerwohnungen à 74,02 m² sowie zwölf 4-Zimmerwohnungen à 96,69 m² auf die rund 2.800 m² Wohnfläche anzupassen und die dafür nötigen Module im Sinne des seriellen Entwurfsgedankens in ein gleichmäßiges Modulraster einzubinden.

Sehr hoher Vorfertigungsgrad

84 Module wurden nach dieser Planung präzise im ALHO Werk vorgefertigt. Alle Wohnungen sind mit ein Meter breiten Türen, ausreichend Bewegungsfläche, schwellenlosen Balkonübergängen und bodengleich gefliesten Duschen barrierefrei gestaltet. Ihre Ausstattung erfolgte nach dem Ausbaustandard der WGL und konnte zu einem sehr hohen Grad im ALHO Werk vorgefertigt werden. Die Raummodule für die Bäder sogar zu 100 %.

Die Gliederung des Baukörpers in drei separat erschlossene Bereiche, erforderte die Integration dreier Erschließungszonen im Gebäude. Auch hier war die serielle Vorfertigung der Raummodule klar von Vorteil, denn die Treppenläufe und sogar die Aufzugskerne wurden ab Werk in die Module integriert.

Innovative Energieversorgung der Mieter

Die WGL will nachhaltig arbeiten, sieht Wohnungen als längerfristiges Wirtschaftsgut und legt dementsprechend Wert auf eine innovative Energieversorgung ihrer Gebäude: Als Energieträger für die Heizungs- sowie Warmwasseraufbereitung steht in Rheindorf Fernwärme aus dem Leverkusener Müllheizkraftwerk zur Verfügung. Das Dach des 68 m langen Gebäuderiegels stellte die WGL der Energieversorgung Leverkusen (EVL) für die Installation einer Photovoltaikanlage zur Verfügung deren Ertrag den Mietern über ein sogenanntes „Photovoltaik-Mieterstrommodell“ zugute kommt. Die Vermarktung des PV-Stromes erfolgt dabei ausschließlich durch den Energieerzeuger. Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. „Durch den Entfall der Netzentgelte kann so der Strompreis für einen durchschnittlichen Verbrauch pro Haushalt und Jahr um bis zu 100 Euro reduziert werden“, freut sich Wolfgang Mues.

Zweiter Bauabschnitt im Dezember fertig

„Im Vorfeld der Beauftragung haben wir uns bei einer Werksbesichtigung von der sehr hohen Fertigungsqualität von ALHO unter kontrollierten Bedingungen überzeugt und sind beim Gebäude Zschopaustraße nicht enttäuscht worden“, berichtet der WGL Geschäftsführer. „Die Zusammenarbeit mit ALHO war von einem sehr partnerschaftlichen und fairen Umgang geprägt. Das hohe Niveau und die Erfahrung der Projektleitung auf beiden Seiten haben zu einem exzellenten Ergebnis geführt, mit dem wir sehr zufrieden sind. Jetzt freuen wir uns auf den zweiten Bauabschnitt und die Fertigstellung der Gebäude in der Unstrutstraße um unser erstes Modulbauprojekt erfolgreich abzuschließen.“

Generell dauert eine Modulmontage nur wenige Tage.

Wohnungsbaugesellschaften können ihr Raumangebot exakt nach dem jeweiligen Bedarf des Wohnungsmarktes sowie den Bestimmungen ausrichten.

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