Droht eine „graue Wohnungsnot“?

Liebe Leserinnen und Leser,

die Wohnungspolitik ist eines der großen Themen im Bundestagswahlkampf. Schließlich lebt jeder zweite Wähler in Deutschland zur Miete. Gleichwohl wurde die Debatte über fehlende Wohnungen und steigende Mieten viel zu selten sachlich und häufig ideologisch geführt.

Doch es gibt Hoffnung. Am 22. September ist Wahltag. Dann gehen die Menschen an die Urnen. Und wenn die Wähler erst einmal Ihr Kreuzchen gemacht haben, wird sicher auch Schluss sein mit dem Wahlkampfgetöse und billiger Polemik.

Niedrige Mieten, der Bau neuer Wohnungen und Steuervorteile – die Parteien sind derzeit noch landauf und landab auf Stimmenfang – und versprechen dafür auch bezahlbares Wohnen in lebenswerten Städten. Die Branche bleibt indes skeptisch. Sie weiß aus Erfahrung, dass Nägel mit Köpfen erst in den Koalitionsverhandlungen gemacht werden. Und fürchtet strengere Regeln und eine steigende Abgabenlast.

Doch Deutschland gehen nicht nur die bezahlbaren Wohnungen aus. Auch wenn es um das Wohnen im Alter geht, sehen wir alt aus. Laut der aktuellen Studie „Wohnen 65plus“ des Pestel-Instituts etwa droht Rentnern in Deutschland sogar der soziale „Wohn-Abstieg“. Der Wohnungsmarkt sei auf die steigende Zahl älterer Menschen nicht vorbereitet, heißt es da. Es fehle an barrierearmen Wohnungen. Ebenso an kleinen Wohnflächen.

Die Wissenschaftler aus Hannover haben dafür die Zahlen aus der jüngsten Einwohnerzählung „Zensus 2011“ hochgerechnet. Demnach werden im Jahr 2035 in Deutschland nahezu 24 Mio. Menschen älter als 65 Jahre sein – über 40 % mehr als heute. Damit sei bundesweit ein enorm wachsender Bedarf an Senioren-Wohnungen verbunden, warnen die Experten.

Der Branchenverband GdW verkündete zwar kürzlich nach einer Befragung, dass bereits 328.000 Wohnungen (5,7 %) in den Mitgliedsunternehmen barrierearm oder barrierefrei sind. Dennoch reicht das bei einem geschätzten Bedarf von rund 2,5 Mio. zusätzlichen Senioren-Wohnungen in den kommenden acht Jahren bei weitem nicht aus.

Übrigens: Wie der Kampf gegen eine drohende „graue Wohnungsnot“ gewonnen werden kann und wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden muss, darüber gibt Matthias Günther vom Pestel-Institut in seinem Vortrag auf dem BundesBauBlatt Gipfel am 4. und 5. November in Berlin Auskunft.

Entscheider aus der Wohnungswirtschaft, die an unserer Netzwerk-Veranstaltung ­teilnehmen wollen, können sich unter
www.bundebaublattgipfel.de gerne informieren und anmelden.

Herzliche Grüße,

Ihr

2035 werden in Deutschland  24 Mio. Menschen älter als 65 Jahre sein.

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