Hochwasserschutzfibel: Wissen um die Gefahr
Die Hochwasserschutzfibel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) informiert über bauliche Risiken im Hochwasserfall aber auch über Möglichkeiten zur gesetzlich vorgeschriebenen privaten Vorsorge. Hinweise über die Hochwasserbeständigkeit von Baustoffen und -teilen ergänzen die Information, um eine rasche Wiederherstellung der planmäßigen Nutzung des Gebäudes gewährleisten zu können. Größere Schäden lassen sich so wirksam verhindern und unnötige finanzielle Belastungen vermeiden. Zudem stärkt die Fibel das Bewusstsein der Bürger*innen für eine wirksame Hochwasservorsorge auch dort, wo es noch keine Erfahrungen mit Hochwässern und Starkregen vorliegen.
Die Hochwasserschutzfibel ist inhaltlich in drei Abschnitte gegliedert: Aspekte des vorsorgenden Hochwasserschutzes (Teil A), Hinweise zur Bauvorsorge (Teil B) und Weitere Aspekte der privaten Hochwasservorsorge (Teil C). Tipps zur privaten Hochwasservorsorge finden sich im Anhang.
Die Hochwasserschutzfibel führt zunächst grundsätzlich in das Thema Hochwasser und Starkregen als Naturereignis ein.
Unter „Aspekte des vorsorgenden Hochwasserschutzes (Teil A)“ werden Strategien zur Hochwasservorsorge und Instrumente zur Informationsvorsorge, wie bspw. Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten dargestellt. Es werden einschlägige Wasserrechtliche Rahmenbedingungen erläutert. Als wichtiger Baustein der Hochwasservorsorge werden Konzepte, Maßnahmen, Versagensarten aber auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit zum Hochwasserflächenmanagement sowie zum Technischen Hochwasserschutz aufgezeigt.
„Hinweise zur Bauvorsorge (Teil B)“ setzt den Fokus auf das Gebäude, Bauteile und einzelne Baustoffe. Zunächst werden potenzielle Schäden und Schadenbilder (Feuchte- und Wasserschäden, statisch relevante Schäden und Kontamination infolge von Schadstoffeinträgen) beschrieben. Weiterhin werden Informationen zu Schutzzielen und Bemessungswasserständen gegeben, sowie erste Empfehlungen zur Umsetzung von Bauvorsorgemaßnahmen. Darüber hinaus informiert die Hochwasserschutzfibel über die Hochwasserbeständigkeit üblicher Baustoffe und ordnet diese anhand festgelegter Bewertungskriterien ein. Es werden Maßnahmen zum Schutz vor eindringendem Hochwasser vorgestellt, die zur Widerstandsfähigkeit eines Gebäudes beitragen. In Bezug auf die Anpassungsfähigkeit werde baukonstruktive und gebäudetechnische Anpassungsmaßnahmen aufgezeigt. Abschließend werden Aussagen zur Wirksamkeit und zur Wirtschaftlichkeit der zuvor beschriebenen Maßnahmen getroffen, sowie ein kurzer Einblick in Bauvorsorge und Denkmalpflege gegeben, welche besondere Schutz- und Vorsorgemaßnahmen erfordern kann.
In „Weitere Aspekte der privaten Hochwasservorsorge (Teil C)“ wird die bauliche Vorsorge durch den Aspekt der Verhaltensvorsorge, wie etwa organisatorische Vorsorgemaß-
nahmen oder individuelle Risikoeinschätzung, ergänzt. Sollte es doch zu einem Hochwasserereignis kommen, werden Hilfestellungen zur Hochwasserbewältigung gegeben, die den Selbstschutz aber auch technische und handwerkliche Bewältigungsmaßnahmen beinhalten. Hinweise zum Wiederaufbau aber auch zur Risikovorsorge, beispielsweise durch geeignete Gebäudeversicherungen, werden dargestellt.
Der Anhang verweist auf weitere Informationsmaterialien zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge. Als Praxishilfe stehen Checklisten für die Planung der privaten Hochwasservorsorge vor, während und nach einem Hochwasserereignis, sowie eine Checkliste zur richtigen Hochwasserausrüstung, zur Verfügung.
Die aktualisierte Fassung (9., überarbeitete Auflage) ist im Internet und gedruckt verfügbar.