Bauindustrieverband Ost veröffentlicht „Schwarzbuch“: Bauunternehmen leiden unter Bürokratiebelastung

Die ostdeutsche Bauindustrie beklagt enorme Belastungen aufgrund bürokratischer Vorschriften und Regelwerke. In einer repräsentativen Umfrage des Bauindustrieverbandes Ost unter Bauunternehmen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt gaben 82 % der Unternehmen an, unter einer sehr hohen Bürokratiebelastung zu leiden.

Zu den Ärgernissen des „Schwarzbuchs Bauwirtschaft“ gehören unter anderem die vielen Dokumentations- und Nachweispflichten, lange Bearbeitungszeiten, aufgeblähte Vergabeverfahren sowie die Uneinheitlichkeit von Länderregelungen. Rechnerisch sind 5 % des Personalbestandes der Bauunternehmen ausschließlich mit der Erfüllung rechtlicher Vorgaben befasst, das entspricht 17.000 Arbeitsplätzen. Die Unternehmen würden dadurch in ihrem Kerngeschäft massiv behindert, so Finck.

Als besonders problematisch sieht der Verband die hohen Kosten der Unternehmen für die Erfüllung der Bürokratiepflichten: Dem Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland sind dabei 2017 Kosten in Höhe von einer halben Milliarde Euro entstanden. Um Bürokratie abzubauen bietet der Bauindustrieverband Ost konkrete Lösungsansätze an und wirbt für das Modell „3V“: Verringerung, Vereinfachung und Vernetzung.

Erstens müsse eine Verringerung der Genehmigungsverfahren erfolgen, indem alle Verfahren auf den Prüfstand gestellt werden und für den Antragssteller vereinfacht werden, so Finck. Zweitens müsse es nach Aussage von Finck eine Vereinheitlichung im bestehenden Formulardschungel geben. „Vereinheitlichte Formulare für das Beantragen von Genehmigungen sowie Vergabeverfahren würde den Bauunternehmen maßgeblich helfen, Zeit und unnötige Kosten zu sparen“, so Finck. Drittens bedarf es einer Vernetzung der Abläufe. Ziel muss sein, die in der Verwaltungspraxis vielfach anzutreffenden Zuständigkeiten und komplexen Entscheidungsfindungen bei einem Sachverhalt durch Vernetzung so zusammenzubringen, dass ein Verwaltungsvorgang nur einmal initialisiert werden muss, so Finck weiter.

Alle Ergebnisse der Studie gibt es unter www.bauindustrie-ost.de

 

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