Die zweite Generation der EPBD-Normen entsteht
Auf Gebäude entfallen ca. 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO2-Emissionen in der Europäischen Union. Ein erklärtes Ziel der EU ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden wesentlich zu senken, um so die Energieversorgungssicherheit der EU zu stärken und zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.
Bereits im Jahr 2004 hat die Kommission das Mandat M/343 zur Ausarbeitung und Annahme von Normen für eine Methode, mit der die integrierte Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden berechnet und deren Umweltauswirkungen eingeschätzt werden können an die europäischen Normungsorganisationen vergeben, welches in den Jahren 2007/2008 zur Veröffentlichung von ca. 30 Europäischen Normen zur Energieeffizienz von Gebäuden führte.
Basierend auf der Neufassung der EPBD (2010/31/EG) und den Erfahrungen mit der Anwendung der Europäischen Normen, die viel Raum für nationale Regelungen lassen, hat die Kommission im Dezember 2010 das Mandat M/480 erteilt, in dem die Überarbeitung der bestehenden Normen zur Energieeffizienz von Gebäuden, mit dem Ziel der Verbesserung ihrer Verwendbarkeit, gefordert wird. Die überarbeiteten und ergänzten Europäischen Normen sollen die Zugänglichkeit, Transparenz und Objektivität bei der Bewertung der Gebäudeenergieeffizienz in den Mitgliedsstaaten erhöhen. Unter Berücksichtigung des im Mai 2013 veröffentlichten übergreifenden Entwurfs DIN EN 15603, Energieeffizienz von Gebäuden — Gesamtenergiebedarf und Festlegung der Energiekennwerte wird nun die zweite Generation der EPBD-Normen erarbeitet.
Die neuen Normen werden eine einheitliche Struktur, mit klarer Trennung von einheitlichen Methoden im Hauptdokument und nationalen Wahlmöglichkeiten in Form eines Anhangs besitzen. Zu jeder Norm wird zusätzlich ein Technischer Bericht mit Erklärungen und Beispielen zur Anwendung der Norm erarbeitet. Bereits Ende August 2014 sollen Entwürfe der EPBD-Normen der zweiten Generation mit den dazugehörigen Technischen Berichten zur Kommentierung veröffentlicht werden. Eine Liste mit der in Arbeit befindlichen Normen gibt es unterf www.nhrs.din.de