Eines der besten Ergebnisse in der Geschichte: Bauverein Breisgau fährt auf der Überholspur

Auf der jüngsten Jahresversammlung der Vertreter zeigten sich Vorstand und Aufsichtsrat der Bauverein Breisgau eG sehr zufrieden mit den erzielten Ergebnissen im Geschäftsjahr 2016. „Die Steigerung des Gesamtvermögens um fast 11 Mio. € auf 270,5 Mio. € ist vor allem auf Investitionen in den Wohnungsbau zurückzuführen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Reinhard Disch, der in diesem Jahr Geschäftsführung und Vorstandsvorsitz an seine beiden Nachfolger Marc Ullrich und Jörg Straub übergibt. „Das Jahresplus in Höhe von 4,7 Mio. € ist eines der besten Ergebnisse, das wir je erzielt haben“, freut sich Disch.

Zur Erhöhung der Bilanzsumme trugen neben realisierten Neubaumaßnahmen, die Erlöse aus der Miethausbewirtschaftung und Eigentumsverwaltung sowie die Spargeldzuflüsse (Passiva) bei. Mit einem durchschnittlichen Personalstand von 116 Mitarbeitern erwirtschaftete der Bauverein Umsatzerlöse in Höhe von 38,4 Mio. €. 

Trotz Zugängen bei der Neuvermietung stieg die Durchschnittsmiete nur um 16 Cent auf 6,26 € pro m² Wohnfläche. „Damit liegen wir weit unter dem Freiburger Mietspiegel von 8,25 €, der zum Jahreswechsel um 50 Cent je m² angestiegen ist“, betont Disch. Die Kalkulation der Mieten beim Bauverein orientiere sich durchweg an der jeweiligen Kostenmiete. „Bewusst schöpfen wir Mieterhöhungspotenziale nicht aus, um unserem genossenschaftlichen Grundsatz der Mitgliederförderung gerecht zu werden.“

Um 4,1 Mio. auf 89,9 Mio. € wuchs die Eigenkapitaldecke der Solidargemeinschaft im Lauf des Jahres. Die Eigenkapitalquote verzeichnet einen leichten Anstieg auf 33,2 %. Die Rentabilität des Eigenkapitals stieg um 1,1 % auf 5,2 %. Der Bilanzgewinn in Höhe von rund 832,8 Tsd. € (Vorjahr 823,2 Tsd. €) wird im Juli dieses Jahres als vierprozentige Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet.

Mitgliederentwicklung

Ein hohes Wachstum verzeichnete der Bauverein bei der Mitgliederentwicklung. Mit 1400 Neumitgliedern im Jahr 2016 überschritt sie die Marke von 21000. Zum Jahresende zählte die Wohnungsbaugenossenschaft, die zu den mitgliederstärksten in Deutschland zählt, 21088 Mitglieder.

EVB Energieversorgungsgesellschaft Bauverein Breisgau mbH

Zu den weiteren Geschäftsbereichen gehört das Energiemanagement, das vom Tochterunternehmen EVB (Energieversorgungsgesellschaft Bauverein Breisgau mbH) umgesetzt wird und für die Energieversorgung der Mieterhaushalte zuständig ist. Mit der Einführung des sogenannten Mieterstrommodells wurde 2015 das Leistungsspektrum erweitert. Die EVB nutzt den in den Wohnanlagen produzierten klimafreundlichen Strom selbst, indem sie ihn zu einem günstigen Tarif an die Mieter veräußert. „Unser Leuchtturmprojekt, das Mehrfamilienhaus-Ensemble Emmendinger Straße, hat sich so gut angelassen“, freut sich der Leiter der Bauabteilung Michael Simon, „dass wir die Eigenstromversorgung auch in anderen Quartieren, zum Beispiel im Carl-Sieder-Hof in Freiburg oder in Umkirch umgesetzt haben.“

Spareinrichtung: Wachstum auf konstant hohem Niveau

5,3 Mio. € legten die Mitglieder des Bauverein Breisgau im vergangenen Jahr neu an - das Gesamtsparvolumen stieg auf über 105 Mio. €.

Mit einem Plus von rund sechs Prozent legte die genossenschaftliche Spareinrichtung im vergangenen Jahr zu. Angesichts zinsschwacher Zeiten ein sehr gutes Ergebnis. „Es ist vor allem ein deutliches Signal unserer Mitglieder, weiterhin in den Neubau bezahlbarer Mietwohnungen, in klimafreundliche Energiekonzepte und in unsere Bestandswohnungen zu investieren“, erläutert die Leiterin der Spareinrichtung Sabine Pusch. Rund 1700 Sparkonten wurden im Lauf des Jahres neu eröffnet, ein Nettozuwachs von 300. Insgesamt verwaltet Sabine Pusch mit ihrem Team 15060 Sparkonten.

Die enorme Kraftanstrengung, die der Bauverein unternimmt, um sein umgangreiches Wohnungsbauprogramm zu realisieren, die Modernisierung im Bestand voranzutreiben und klimafreundliche Energiekonzepte umzusetzen, unterstützen die Mitglieder mit ihren Sparanlagen. Mit jeder Geldanlage tragen sie selbst dazu bei, dass neue bezahlbare Mietwohnungen in Freiburg und der Region entstehen. Auch die Investitionen in den Bestand und in ökologische Energietechnologien kommen ihnen selbst zugute, tragen sie doch zu einer besseren Wohn- und Lebensqualität bei. 

Insgesamt 25,6 Mio. € investierte der Bauverein 2016 in wohnungswirtschaftliche Maßnahmen. Allein 17,2 Millionen Euro flossen in den Neubau von Miet- und Eigentumswohnungen in Freiburg. Um Bestandsgebäude aus den 1950er, 60er und 70er-Jahren fit für die Zukunft zu machen, gab die Genossenschaft im vergangenen Geschäftsjahr insgesamt 8,4 Mio. € für Sanierungen aus. „Diese Investitionen“, erläutert Disch, „werden auch zukünftig auf hohem Niveau fortgeführt. Da wir die energetische Sanierung bei einem Großteil unserer Wohngebäude bereits abgeschlossen haben, rücken zunehmend Instandhaltungs- und Wohnwertverbesserungsmaßnahmen in den Fokus.“ Sukzessive soll darüber hinaus der Wohnungsbestand den Bedürfnissen der älter werdenden Mitglieder angepasst werden.

Ausblick auf ein ambitioniertes  Wohnungsbauprogramm

Der Bauverein Breisgau realisiert und plant derzeit 320 Miet- und Eigentumswohnungen mit zukunftsfähigen Quartierskonzepten für seine Mitglieder. „Die erzielten Geschäftsergebnisse und die gute Liquidität unserer Genossenschaft bilden dafür eine gesunde finanzielle Grundlage“, sagt Disch. „Unseren wohnungswirtschaftlichen Beitrag werden wir in Freiburg auch zukünftig leisten, um damit auch dem Auftrag unserer Mitglieder zur Wohnversorgung zu entsprechen.“ Aktuell sind rund 1700 Mitglieder als wohnungssuchend gemeldet, und der Zulauf hält unvermindert an. Rund 82 Mio. € will die Genossenschaft in den nächsten fünf Jahren für den Wohnungsneubau ausgeben, rund 43 Mio. € für Modernisierung und Instandhaltung. Von 2001 bis 2016 hatte der Bauverein insgesamt 106,8 Mio. € in den Neubau und 137,8 Mio. € in den Bestand investiert.

Um bezahlbare Mietwohnungen für Familien und Personen mit geringem oder mittlerem Einkommen errichten zu können, wird die Genossenschaft auch zukünftig das Umland in seine Neubauplanungen einbeziehen. Insbesondere mit Gemeinden wie Gundelfingen, March, Emmendingen, Denzlingen oder Kirchzarten verbinden den Bauverein von jeher partnerschaftliche Kooperationen. „Mit dem Bau und Verkauf von Eigentumswohnungen entsprechen wir darüber hinaus dem Wunsch unserer Mitglieder nach Wohneigentum.“ Das Bauträgergeschäft bietet, wie die Spareinlagen, Vorteile für die Finanzierung, und trägt zur Stärkung des Eigenkapitals der Wohnungsgenossenschaft bei.

Soziales Quartiersmanagement

Zur Entwicklung zukunftsfähiger Quartiere mit einer sozial ausgewogenen Bewohnerschaft gehören für den Bauverein nicht nur Miet- und Eigentumswohnungen, sondern auch zukunftstaugliche Wohnkonzepte mit Kinder- und Seniorenbetreuungseinrichtungen sowie wohnortnahe Dienstleistungen. Ziel ist es, der wachsenden Zahl älterer Menschen ein selbständiges Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Damit das Mit- und Füreinander der Generationen, aber auch der Menschen verschiedener Einkommensschichten und Kulturen funktioniert, bedarf es eines verantwortungsvollen sozialen Quartiersmanagements,“ sagt Gerhard Kiechle, nebenamtlicher Vorstand des Bauverein Breisgau und Vorsitzender des 2012 gegründeten gemeinnützigen Vereins „Quartierstreff Bauverein Breisgau“.

Während der Bauverein Quartiersräume errichtet und den Verein personell und finanziell unterstützt, engagieren sich Quartiersmitarbeiter und eine Vielzahl Ehrenamtlicher im Verein. Dieser initiiert Fitness-, Kultur- und Freizeitangebote sowie Nachbarschaftshilfe in den Quartieren – Aktivitäten, die das Zusammenleben fördern, lebendige Nachbarschaften entstehen lassen und den genossenschaftlichen Grundsatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ fördern. „Jährlich investiert unsere Solidargemeinschaft rund 160.000 € in das soziale Quartiersmanagement,“ erläutert Kiechle. „In diesem Jahr haben wir unseren fünften Quartierstreff in Haslach eingeweiht, und für die Umbaumaßnahme noch einmal über 140000 Euro in die Hand genommen.“ Rund 80.000 € jährlich generiert der Verein selbst durch die Vermietung der Quartiersräume, durch Spenden und Veranstaltungen. Im vergangenen Jahr organisierte der Quartierstreff Bauverein Breisgau rund 1500 Veranstaltungen, und zählte 17.500 Besuche.

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