VdW Rheinland Westfalen: Gute Neubauzahlen sind ein erster Erfolg
Die Zahl der Baugenehmigungen ist stark angestiegen – in Nordrhein-Westfalen ebenso wie auch bundesweit. „Der positive Trend ist bestenfalls ein erster Erfolg“, so VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter (www.vdw-rw.de) . „Er darf nicht dazu führen, dass nun neue energetische Auflagen und weitere Verschärfungen des Mietrechts kommen.“
Bereits Ende April 2016 hatte das statistische Landesamt in Nordrhein-Westfalen vermeldet, dass im Jahr 2015 von den nordrhein-westfälischen Bauämtern 55.805 Wohnungen zum Bau freigegeben worden sind - also gut 10.000 Wohnungen bzw. 22,3 % mehr als in 2014. Heute hat auch das Statistische Bundesamt Zahlen veröffentlicht: Von Januar bis März 2016 wurde in Deutschland der Bau von rund 84.800 Wohnungen genehmigt. Das waren 30,6 % oder knapp 20.000 Wohnungen mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Diese Entwicklung ist sehr erfreulich, doch sie kann bei Weitem noch nicht die Lücke schließen, die durch viel zu wenig Wohnungsbau insbesondere im vergangenen Jahrzehnt entstanden ist“, so Rychter. Er spricht für 480 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in NRW und dem nördlichen Rheinland-Pfalz. „400.000 Wohnungen müssen bis 2020 nach Berechnungen des NRW-Bauministeriums und der NRW.Bank alleine bei uns in Nordrhein-Westfalen entstehen.“
Rychter warnt davor, die guten Nachrichten zu instrumentalisieren. Es werde bereits kurz nach Einführung der EnEV 2016 über weitere kostensteigernde energetische Verschärfungen gesprochen. Zugleich plant das Bundesjustizministerium ein Mietrechts-Paket, das die Wohnungswirtschaft für das völlig falsche Signal hält, weil es keine Investitionen in bezahlbaren Wohnungsneubau fördert, sondern verhindert.
„Die Wohnungsbau-Offensive kann nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn sie jetzt nicht durch neue Erschwernisse gebremst wird“, so Rychter. „Außerdem geht es ja nicht allein um Genehmigungszahlen, sondern um die Frage, ob die neuen Wohnungen schließlich für Normal- und Geringverdiener bezahlbar sind. Dies entscheidet die Politik maßgeblich mit, indem sie einen weiteren Anstieg der Baukosten verhindert.“