Rüsselsheim hat bei Neubaugebieten auch bezahlbaren Wohnraum im Blick

Auf ihre wachsende Bevölkerungszahl reagiert die Stadt Rüsselsheim am Main mit der Entwicklung neuer Wohngebiete, aber auch eigenen Neubauaktivitäten. „Rüsselsheim entwickelt derzeit enorme Flächen, denn wir müssen unserem Bevölkerungswachstum Rechnung tragen. Wichtig ist auch, dass viele Wohnungsneubauten von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft gewobau errichtet werden. Denn das wirkt mietpreisdämpfend“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch.

Rüsselsheims Einwohnerzahl wächst. Laut Statistik des Hessischen Statistischen Landesamts waren es am 30. September 2018 65.370 Einwohnerinnen und Einwohner. Nach eigener Fortschreibung liegt die Bevölkerung aber zum 31. Dezember 2018 schon bei 67.706 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die zentrale Lage und ihre exzellente Verkehrsanbindung im Ballungsraum Rhein-Main sind eins. Deutlich ist andererseits, dass Rüsselsheim am Main als Wohnort ausgesprochen beliebt ist. Nicht zuletzt aufgrund der guten Infrastruktur am Ort und dem hohen Freizeitwert. „Gute Kinderbetreuungsangebote, alle Schulformen am Ort bis hin zur Hochschule RheinMain, kulturelle Angebote wie das Theater oder die Jazz-Fabrik und das insgesamt gute Vereins- und Freizeitangebot - das zieht die Menschen an. Und wir müssen daher Wohnraum schaffen, mit Bauplätzen, aber auch im Bereich der Mietwohnungen“, sagt Bausch.

Das größte Entwicklungsgebiet entsteht an der Bauschheimer Eselswiese. Rund 60 Hektar sind es insgesamt, davon 31 Hektar für Wohnen. Entstehen soll hier ein Bebauungsmix aus freistehenden Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau. Die Erschließung kann frühestens ab 2022 beginnen.
 
Früher geht das neue Quartier am Ostpark an den Start. Hier entstehen auf 4,6 Hektar rund 400 Wohneinheiten. Die Vermarktung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr starten. In dem Areal könnte auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft gewobau Wohnungen errichten. Insgesamt 120, 40 davon öffentlich gefördert. Kleinere Wohngebiete mit insgesamt 24 Bauplätzen in den Stadtteilen Bauschheim und Haßloch kommen hinzu. Diese Flächen sind bereits am Markt und treffen auf große Nachfrage.

Insgesamt hat die gewobau von 2012 bis 2018 118 Mio. € für Modernisierung und Neubau von Wohnungen eingesetzt. Dabei wurden 227 Wohnungen neu geschaffen. Und die Neubautätigkeit geht weiter. Am Böllenseeplatz entsteht in den kommenden Jahren ein Nachbarschafts- und Familienzentrum mit neun öffentlich geförderten Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Im Dicken Busch wird eine seniorengerechte Wohnanlage mit rund 20 Wohnungen entstehen, weitere Wohnungen entstehen im Berliner Viertel. Im Bereich des ehemaligen Karstadt-Areals wird am innerstädtischen Friedensplatz neu gebaut. Rund 78 Wohnungen werden nach Fertigstellung hier zur Verfügung stehen, acht davon sind öffentlich gefördert. „All das sind wichtige Beiträge der Stadt, um den Wohnungsmarkt zu entlasten und kostengünstigen Wohnraum anbieten zu können“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch.

Bausch kündigt weiter an, dass die gewobau in den Jahren 2019 bis 2023 mehr als 140 Mio. € in Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen investieren werde. So viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. „Allein in 2019 plant die gewobau Investitionen von rund 24 Mio. € für Neubaumaßnahmen. Darunter sind das schon erwähnte Nachbarschafts- und Familienzentrum im Böllensee, ein Neubau an der Georg-Treber-Straße mit 20 Neubauwohnungen und das bereits begonnene Neubauprojekt an der Frankfurter Straße mit insgesamt 66 Wohnungen. „Die Wohnungsnot, steigende Mietkosten und die Forderung nach sozialverträglicher Mietenpolitik sind jeden Tag Thema in den Medien. Hier wirken die Bautätigkeit der gewobau und die Modernisierungen mietpreisdämpfend. Das ist enorm wichtig, denn die Mieten müssen bezahlbar bleiben“, sagt Bausch. Aktuell verfügt die gewobau über einen Bestand von 6.414 Wohnungen in Rüsselsheim. Davon sind 2.086 Wohnungen öffentlich gefördert, was einem Anteil von 32,5 Prozent entspricht.

Die Stadt Rüsselsheim am Main unterstützt den sozialen Wohnungsbau mit Einnahmen aus der Fehlbelegungsabgabe. Darüber hinaus stellt die Stadt derzeit keine eigenen Fördermittel zur Verfügung. Es gibt jedoch im Rathaus eine Wohnungsbauförderstelle, in der man sich zu privatem und öffentlichem Wohnungsbau und den verschiedenen Landesförderprogrammen beraten lassen kann.

Denn wer sich dazu entschlossen hat, ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung zu bauen beziehungsweise zu erwerben, kann dafür unter bestimmten Voraussetzungen staatliche Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen (Hessenbaudarlehen, Hessendarlehen). Informationen gibt es bei Carola Reith-Golka vom Fachbereich Finanzen, Wohnungsbauförderstelle im Rathaus unter der Telefonnummer 06142 83-2591 oder per E-Mail . Wichtig ist, sich zu informieren, bevor ein Bauantrag gestellt wird oder der Kaufvertrag zum Erwerb eines neu geschaffenen beziehungsweise eines bestehenden Wohnhauses abgeschlossen wird.

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