Nachbarschaft in Deutschland: Anonymität? Fehlanzeige

Die große Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn (60%). Und auf die meisten Bürger trifft das auch zu: 70 % der Befragten haben keinerlei Probleme mit ihren Nachbarn. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der GfK Marktforschung im Auftrag des VdW Bayern (Verband bayerischer Wohnungsunternehmen).

Vor allem Ältere legen großen Wert auf ein harmonisches Miteinander in der Nachbarschaft. 73 % der Umfrageteilnehmer ab 60 Jahren gaben an, dass sie sich gute nachbarschaftliche Beziehungen wünschen und diese auch entsprechend pflegen. Sollte es doch einmal zu Unstimmigkeiten mit den Hausgenossen kommen, werden diese zumeist im direkten Gespräch beseitigt (39%). Nur eine kleine Minderheit (3%) wendet sich mit Beschwerden an den Vermieter oder Hausverwalter.

Der erste Eindruck entscheidet

Fast die Hälfte aller befragten Mieter (49%) betont, dass Nachbarn aufeinander Rücksicht nehmen und zum Beispiel Gemeinschaftsbereiche wie den Hausflur nicht als Abstellkammer zweckentfremden sollten.Unter den Haus- und Wohnungseigentümern sind vergleichbare Anliegen für nur rund ein Drittel von Bedeutung.

Um das Konfliktpotenzial zu mindern, rät Verbandsdirektor XaverKroner grundsätzlich, aktiv auf Nachbarn zuzugehen: „So kann manVertrauen schaffen und die Zufriedenheit auf beiden Seiten steigern. Eine nette Vorstellung beim Einzug ist dabei oft sehr hilfreich.“ Dass die Begrüßung ganz ausfällt, kommt eher selten vor: Lediglich 9 % der Befragten wissen nicht, wer nebenan oder gegenüber wohnt.

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