Aufzüge sind oft schlecht gewartet
Rund 725.000 Aufzüge und Fahrtreppen gibt es in Deutschland. Für ihre Sicherheit sind die Betreiber der Anlagen verantwortlich. Doch die Wartungen entsprechen in 29 % der Fälle nicht den technischen Vorgaben. Zu diesem Ergebnis kommt das auf Aufzüge und Fahrtreppen spezialisierte Unternehmen Hundt Consult (www.hundt-consult.de) in seiner Markt- und Trendstudie „Aufzüge und Fahrtreppen 2016“. Hierfür hat das Unternehmen die Daten von rund 12.000 Anlagen ausgewertet und 138 Betreiber befragt.
1,6 Störfälle pro Jahr
Entsprechend störungsanfällig sind die Aufzugsanlagen. Die Erhebung verzeichnet 1,6 Störungen pro Anlage im Jahr. „Diesen Wert stufen wir zwar noch als befriedigend ein, allerdings mit Luft nach oben“, erläutert Geschäftsführer Tim Gunold. „Es zeigt sich, dass nicht jeder Rückstand oder Fehler bei der Wartung sofort zu Störungen führt.“ Aber das dürfe nicht zur Nachlässigkeit verleiten. „Denn dauerhaft schlecht gewartete Anlagen werden früher oder später von Störungen betroffen sein und dadurch Kosten verursachen.“
Tatsächlich befinden sich viele Aufzugsanlagen in einem Zustand, der zum raschen Handeln zwingt: Denn die zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) stellten pro überprüfter Anlage im Durchschnitt 0,6 Mängel fest. 80 % der ZÜS Mängel sind als kritisch oder zumindest bedenklich für die Betriebssicherheit zu bewertet.
Nicht auf einen Hersteller festgelegt
Seitdem die neue Betriebssicherheitsverordnung in Kraft ist, müssen alle Aufzugsanlagen dem Stand der Technik entsprechen. Einen Bestandsschutz für ältere Anlagen gibt es nicht. Immerhin 29 % der Betreiber sehen in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf und geben an, dass ihre Aufzugsanlagen überhaupt nicht oder „nicht sehr“ auf dem Stand der Technik seien.
Wenn es um die Erneuerung der Anlagen geht, sind die Betreiber selten auf einen Anbieter festgelegt. Auf die Frage, ob sie wieder den gleichen Hersteller wählen würden, antworten 55 % mit „Weiß ich nicht“. 26 % würden auf jeden Fall den Hersteller wechseln.