Terrassen auf dem Dach
Dachterrassen steigern den Immobilienwert. Da diese Flächen besonders stark beansprucht werden, sind regelmäßige Wartung und gegebenenfalls eine fachgerechte Instandhaltung wichtig. Sicherheit bietet ein in seinen Komponenten und auf das Dach abgestimmter Systemaufbau.
Die Anforderungen an Dachterrassen sind groß. Sie sind Regen, Frost und starken Temperaturschwankungen ausgesetzt und als genutzte Flächen mechanisch besonders hoch beansprucht. Werden Wartung und Sanierung vernachlässigt, sind Wasserschäden und Verdruss die Folge. Dabei führt eine gut geplante Sanierung mit bedarfsgerechter Qualität des Aufbaus und fachgerechter Verarbeitung bis ins Detail zu einem dauerhaft sicheren Dach. Zudem verbessern neue Dachbegrünungen das Wohnklima, reduzieren die Abwassermengen bei Starkregen und schützen die Abdichtung.
Regelmäßig warten und pflegen
Dachterrassen bedürfen der Pflege, nicht nur wenn sie bepflanzt sind, sondern auch begehbare Bereiche müssen gewartet werden, um das darunter liegende Bauwerk vor Wassereintritt und Wärmeverlust zu schützen. Dabei muss das Entwässerungssystem des Dachs sauber gehalten werden. Vor allem Ablaufgitter, Entwässerungsrinnen und Notüberläufe müssen gereinigt werden, denn Verstopfungen durch Ablagerungen führen zu Wasserrückstau. Auch Pflanzentriebe in den Fugen der Plattenbeläge oder Holzroste sind zu entfernen.
Bei Wartungsgängen lässt sich ein Schaden am schnellsten erkennen. Kleinere Reparaturen können im Rahmen der Instandhaltung ausgeführt werden. Bei größeren Schäden ist in der Regel eine Sanierung notwendig, um die Funktionsfähigkeit der Dachabdichtung oder des gesamten Dachaufbaus wieder herzustellen. Eine zu geringe Dämmung erfordert eine energetische Sanierung nach der Energieeinsparverordnung (EnEV).
Gute Beratung beginnt bei der Sanierung mit der Analyse des Bauzustands, dem eine Planung zur Teil- oder Gesamterneuerung des Aufbaus folgt. Der Dachcheck zeigt:
Funktioniert der Dachaufbau noch oder ist ein kompletter Neuaufbau erforderlich?
Ist die Luftdichtheit gegeben? Sie ist ein Muss, durch Undichtheiten oder fehlende Dampfsperren entstehen enorme Wärmeverluste und zudem oft erhebliche Bauschäden.
Welche Aufbauhöhen sind möglich und welche Last erlaubt die Statik?
Welcher Druckbelastung muss die Wärmedämmung widerstehen?
Welches Dämmmaterial passt am besten zu Dachgegebenheiten und gewünschtem U-Wert?
Planung – Material – Ausführung
Um mögliche Fehler zu vermeiden, bieten Hersteller Fachberatung und die Planung individueller Systeme zum Dichten und Dämmen von Terrassen. Mit hochwertigen Komponenten und fachgerechter Verarbeitung lassen sich hier gemeinsam mit Bauherren und Planern dauerhaft Sicherheit erreichen und Kosten einsparen.
Die Funktionsschichten Dampfsperre, Wärmedämmung und Dachabdichtung ebenso Dränageschicht, Terrassenbelag und gegebenenfalls Begrünung müssen aufeinander abgestimmt sein.
Über beheizten Räumen muss grundsätzlich nach den Vorgaben der EnEV gedämmt werden – je besser, umso geringer sind die Energiekosten. Damit auch Terrassen optimal gedämmt werden können, gibt es Komplettlösungen speziell für die unterschiedlichen Anforderungen.
Da Terrassen mechanisch belastet werden, ist es wichtig, dass der Dämmstoff druck- und trittfest ist und keinen Schwund aufweist. Vor allem aber kommt es darauf an, mit möglichst geringer Dicke eine bestmögliche Dämmleistung zu erreichen, denn im Terrassenbereich spielt die Aufbauhöhe in der Sanierung eine große Rolle: mit einem dünnen Dämmstoff können ein Aufstocken von Attika umgangen und niedrige Aufbauhöhen an Türschwellen eingehalten werden.
Der Hochleistungsdämmstoff aus Polyurethan-Hartschaum PUR/PIR besitzt mit Wärmeleitstufe WLS 023 den besten Dämmwert im Vergleich zu allen gebräuchlichen Wärmedämmstoffen, das heißt höchste Dämmleistung bei geringster Dämmstoffdicke. Die formstabilen, druckfesten, Wasser abweisenden und unverrottbaren Wärmedämmplatten sind leicht und schlank bei höchster Dämmleistung.
Um allen Situationen gerecht zu werden, gibt es trittschallgeprüfte Dämmsysteme speziell für Terrassen. Terrassendämmplatten aus PIR wie BauderPIR FA TE besitzen alle genannten guten Eigenschaften und dabei eine erhöhte Druckfestigkeit von 120 kPa. Die schlanken Platten sind mit einer beidseitigen Deckschicht aus Aluminium ausgerüstet und in Dicken von 20 bis 240 mm zu haben. Mit keilförmig zugeschnittenen Gefälledämmplatten (BauderPIR T) wird das Niederschlagswasser schnell aus der Fläche abgeführt.
Was lässt sich machen, wenn die Mindestanschlusshöhe an Türen oder bodentiefen Fenstern unterschritten wird? Hier helfen häufig im Bereich der Dämmung bereits die extradünnen Terrassen-Dämmsysteme wie BauderVIP TE mit ihrem hoch dämmenden, sehr flachen Vakuum-Isolier-Kern mit der besonders niedrigen WLS 007. Der Kern ist für die Verlegung unten mit 3 mm Gummigranulat und von oben mit 17 mm BauderPIR geschützt. Ihre Druckfestigkeit liegt bei 190 kPa.
Diese Höchstleistungsplatten gibt es standardmäßig (BauderVIP TE Standard) in verschiedenen Formaten und Plattendicken von 40, 50 und 60 mm. Die Alternative BauderVIP TE Spezial wird passgenau auf die Terrassenfläche auftragsbezogen gefertigt.
Für die Abdichtung im Terrassenbereich gilt das Gleiche wie für alle Flachdächer: zwei Lagen Polymerbitumenbahnen für höchste Sicherheit durch versetzte Verlegung oder eine einlagige Kunststoffabdichtung aus hochwertigem FPO-Bahnen eignen sich hier am besten. Unter begrünten Flächen muss die Abdichtung wurzelfest sein.
Jetzt beginnt die Terrassengestaltung
Wenn die Basis stimmt, also trittfest und effizient gedämmt und hochwertig abgedichtet ist, hängt der weitere Terrassenaufbau von den Wünschen zu Belag und Begrünung ab. Zunächst wird die Abdichtung mit einer Faserschutzmatte geschützt, dann folgen profilierte Kunststoffplatten, um Oberflächenwasser zügig zu Entwässerungsabläufen oder Rinnen abzuleiten. Hier empfehlen sich Bauder NF 10 oder das Drän- und Speicherelement DSE 20, das eine Kombination von Plattenbelägen und Begrünung zulässt. Ihr Wasserableitvermögen ist um ein Vielfaches höher als ein reines Kiesbett.
Um Spannungsübertragungen zu vermeiden und Unebenheiten auszugleichen, werden Terrassenplatten in einem Kiesbett, Holzpaneele für einen sicheren Stand auf Stelzlager verlegt.
Bei der Entwässerung spielen Grünflächen eine wichtige Rolle, halten sie doch auf natürliche Weise Wasser zurück, verbessern dabei das Mikroklima und schützen die Abdichtung. Der Dachgarten, urban gardening oder ein Dachbiotop zum Artenschutz gehören zu den vielfältigen Möglichkeiten, Flächenversiegelung auszugleichen und dabei einen Zusatznutzen zu erzielen. Zudem verlängern Begrünungen die Lebensdauer der Dachabdichtung.
Fazit
Dachterrassen und -begrünungen gehören vor allem in Ballungsgebieten immer mehr zu einem guten Leben. Die weitläufigen Dachflächen von Wohnanlagen erlauben vielfältige Zusatznutzen auf bereits bebautem Grund. Ein Geschenk mit Wertzuwachs, das nicht vernachlässigt werden sollte.
Eine gut geplante Sanierung mit bedarfsgerechter Qualität des Aufbaus und fachgerechter Verarbeitung bis ins Detail führt zu einem dauerhaft sicheren Dach.
Das Entwässerungssystem des Dachs muss sauber gehalten werden.