VdW-Forum: Heinz Buschkowsky schildert Erfahrungen mit Einwandererfamilien in Berlin-Neukölln

Berlin-Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky macht eine konzeptionslose Einwandererpolitik dafür verantwortlich, dass Quartiere schnell zum sozialen Fixpunkt werden können. Um dies zu verhindern, müsse bei den Kindern angesetzt werden. Vor 370 Teilnehmern des 11. VdW-Forums Wohnungswirtschaft in Düsseldorf forderte er eine Kindergartenpflicht und stellte das von der Bundesregierung beschlossene Betreuungsgeld an den Pranger. Dies sei eine „Prämie für die Nichtnutzung staatlicher Angebote“, sagte Buschkowsky.
 
Auf dem VdW-Forum, das der VdW Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft einmal im Jahr ausrichtet, schilderte Buschkowsky seine Erfahrungen mit Einwandererfamilien in Berlin-Neukölln. Inzwischen verließen mehr Einwandererkinder als Deutsche die Schulen in seinem Bezirk, was an sich kein Problem darstelle, in Kanada hätten Einwandererkinder im Durchschnitt bessere Noten als einheimische. Problematisch seien die sozial schwachen Einwanderer, die ihren Kindern nicht die natürliche Inspiration vermittelten, etwas aus ihrem Leben machen zu wollen. Der Anteil schulmittelbefreiter Eltern läge in Neukölln bei mehr als 90 Prozent.
 
Anders als in Kanada habe es in Deutschland aber nie eine strukturierte und konzeptionelle Einwandererpolitik gegeben, obwohl es an einer frühen Analyse nicht gemangelt habe, so Buschkowsky. Seiner Meinung nach muss Integrationspolitik bei den Jüngsten ansetzen – und die seien eben am besten über das Bildungssystem zu erreichen. „Doch das Bildungssystem reagiert unwillig auf die Integrationsaufgabe“, konstatiert der Bezirksbürgermeister. „Wir sind tapfer dabei zu glauben, das regele sich alles von alleine.“ Doch das stimme nicht. Ein Instrument zur Lösung komme aus Skandinavien: Dort bildeten Wohnungsunternehmen Mediatoren aus, die sie in jedem Treppenaufgang einsetzen.
 
Mehr zum VdW-Forum Wohnungswirtschaft auf www.vdw-forum.de .

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