Wichtiger Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende

Effizienzhaus Plus ­– Rückblick auf das Symposium 2020 und Ausblick auf 2021

Die Effizienzhaus Plus-Initiative unterstützt die Verbreitung des klimafreundlichen Gebäudestandards Effizienzhaus Plus. Kurz vor den Corona-bedingten Einschränkungen waren wichtige Akteure und Interessierte zu einem gemeinsamen Symposium mit Workshop-Charakter zusammengekommen. Mit einer Rückschau auf die hochkarätig besetzte Veranstaltung möchten wir Ihnen eine Nachlese ermöglichen. Außerdem richten wir den Blick nach vorn auf das Jahr 2021, das als 10-jähriges Jubiläumsjahr der Initiative und des Bundesmodellprojekts „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“ einige Überraschungen bereithalten soll.

Welchen Beitrag kann der Gebäudestandard Effizienzhaus Plus für den Klimaschutz leisten?

Mit dieser Frage beschäftigten sich die rund 250 Teilnehmer des Fachsymposiums Effizienzhaus Plus am 19. Februar 2020 in Berlin, zu dem das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eingeladen hatten. Das 16. Netzwerktreffen im Kongresszentrum der Messe Berlin war Teil des offiziellen Rahmenprogramms zur Bautec 2020 unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Horst Seehofer.

Das ganztägige Symposium stand unter der Überschrift „Effizienzhaus Plus – Impulse für den Klimaschutz“ und war in fünf Themenblöcke gegliedert. Die Moderation übernahm Hans Erhorn (Fraunhofer IBP). Als Auftakt wurde der notwendige Beitrag des Gebäudesektors zum Klimaschutz aus Sicht der Politik und der Gesamtkontext der Effizienzhaus Plus-Initiative angesprochen. Danach wurden Bezüge zu den Themen „Klimawandel, Energieeffizienz und Lebenszyklus“ hergestellt und die zunehmende Bedeutung dieser Einflussgrößen daraus abgeleitet. Im Anschluss wurden aus der „Effizienzhaus Plus-Praxis“ Erkenntnisse aus Projekten des Innovationsprogramms Zukunft Bau abgeleitet und aktuelle Ergebnisse aus der Querauswertung der einzelnen Modellvorhaben insbesondere zu aktuell realisierten Effizienzhaus Plus-Bildungsbauten vorgestellt.

Effizienzhäuser Plus haben Zukunft

Die Teilnehmenden waren sich einig darin, dass der marktgängige Gebäudestandard Effizienzhaus Plus einen Beitrag auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand leisten kann. Als wichtigen Hebel, um den klimagerechten Standard weiter voranzubringen, wurden neue Förderprogramme angeregt.

In der Podiumsdiskussion wurden auch Fragen zur Angemessenheit und gerechten Verteilung von Kosten für mehr Klimaschutz diskutiert.

Auf dem Fachsymposium waren insgesamt 14 Referenten vertreten und auf dem Podium die Wohnungswirtschaft mit Axel Gedaschko (GdW), die Kommunen mit Dr. Jürgen Görres (Stuttgart), Forschungsinstitute mit Prof. M. Norbert Fisch (Stuttgart) und die Fertigbauindustrie mit Georg Lange (BDF). Ein interaktives Zuschauer-Voting komplettierte den Tag.

Eine ausführliche Veranstaltungsdokumentation ist auf dem Internetportal der Effizienzhaus Plus-Initiative abrufbar unter https://www.zukunftbau.de/effizienzhaus-plus/modellvorhaben/workshops/16-workshopnetzwerk-effizienzhaus-plus/

Informationsvermittlung und Wissenstransfer bleiben wichtige Bausteine

Ein wesentlicher Baustein der Effizienzhaus Plus-Initiative ist die Öffentlichkeitsarbeit zu den Zukunftsthemen am Bau. Hierzu zählt u.a. der geplante Weiterbetrieb des Informations- und Kompetenzzentrums für zukunftsgerechtes Bauen (kurz: IKzB). Ausgehend vom Standort in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg sowie über digitale Kanäle sollen baupolitisch zentrale Themen über das IKzB kompetent vermittelt werden. Das BMI kommt damit der anhaltenden Nachfrage nach einer unabhängigen Dialog- und Beratungsplattform für innovative Lösungen des zukunftsgerechten, energieeffizienten und klimagerechten Bauens nach. Die Themen der Bauforschung des BMI (Initiative Effizienzhaus Plus, Innovationsprogramm Zukunft Bau) sollen auch weiterhin im Mittelpunkt stehen.

Effizienzhaus Plus international

Anfang September wird die Effizienzhaus Plus-Initiative auf der 85. TIF Thessaloniki International Fair 2020 in Griechenland zu Gast sein und in der deutschen Partnerlandhalle unterstreichen, dass der Effizienzhaus Plus-Gebäudestandard „Made in Germany“ grenzüberschreitend ausstrahlen kann.

Bildungsbauten im Fokus

Mit den in Realisierung und im technischen Monitoring befindlichen Bildungsbauten soll den ersten Nichtwohngebäuden im Gebäudestandard Effizienzhaus Plus eine Bühne geboten werden. In Anknüpfung an die bereits abgeschlossene technische und sozialwissenschaftliche Begleitforschung der Wohngebäude „Effizienzhaus Plus“ sollen auch die Bildungsbauten evaluiert werden. Insbesondere die technische Performance und die Interaktion der sieben geförderten Effizienzhaus Plus-Bildungsgebäude mit ihren Nutzern, also v.a. Auszubildenden, Schülern und Studenten, soll im Zentrum der Untersuchungen stehen.

10 Jahre Effizienzhaus Plus-Initiative

Für das Jubiläumsjahr 2021 zu 10 Jahren Effizienzhaus Plus-Initiative sind zahlreiche Aktionen in Vorbereitung.

Weitere Informationen zur Effizienzhaus Plus Initiative, zu den Modellvorhaben und zum IKzB unter https://www.zukunftbau.de/effizienzhaus-plus/

Mehr Energie gewinnen als verbrauchen

Effizienzhäuser Plus gewinnen in der Jahresbilanz mehr Energie, als sie für ihren Betrieb benötigen. Energetische Überschüsse, die am Gebäude bzw. auf dem Grundstück aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden, lassen sich für andere Zwecke wie zum Beispiel die Elektromobilität und die Versorgung im Quartier einsetzen. Das Spektrum umfasst Neubauten und Bestandssanierungen im Wohn- und Nichtwohngebäudebereich.

Seit 2011 werden im Rahmen der Effizienzhaus Plus-Initiative des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Modellvorhaben realisiert und wissenschaftlich ausgewertet. Das Effizienzhaus Plus-Netzwerk setzt sich aus Akteuren aller geförderten Projekte (Kommunen, Bauverwaltungen, Planer, Ausführende, Monitoring-Teams etc.) sowie aus Forschungseinrichtungen und Herstellern zusammen.

Kontakt

Miriam Hohfeld
Referat II 2 Energieeinsparung, Klimaschutz
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raum-forschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
E-Mail:

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