„Grüne“ Immobilien für die Zukunft
Mit EU-Taxonomie und ESG treibt der Gesetzgeber die Nachhaltigkeit auch in der Immobilienbranche voran. Das Ziel ist ein klimaneutraler Immobilienbestand.
Die Immobilie der Zukunft wird sich vor allem durch drei Merkmale auszeichnen. Sie muss nachhaltig, klimaneutral und digital sein. Das zentrale Ziel, das Bundesregierung und Europäische Union (EU) formuliert haben, ist ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2045. Die Digitalisierung und Maßnahmen zur Energieeffizienz sowie die Integration von erneuerbaren Energien und Mobilitätskonzepten sollen aus Immobilien nachhaltige Lebensräume schaffen – eng eingebunden in Entwicklungskonzepte für einzelne Quartiere und ganze Städte.
Auf nationaler und internationaler Ebene wurden bereits verschiedene Gesetze und Verordnungen erlassen. Dazu gehören unter anderem die 2021 novellierte Heizkostenverordnung HKVO, das Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastrukturgesetz (GEIG) oder die Photovoltaikpflicht, die bereits in einigen Bundesländern Pflicht ist. EU-Taxonomie und ESG-Ansatz steigern zusätzlich die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Immobiliensektor. Das ESG-Scoring ist ein Werkzeug zur Klassifizierung von Unternehmen, Projekten und Immobilien hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit. ESG steht dabei für „Environmental“ (Umwelt), „Social“ (Soziales) und „Governance“ (Unternehmensführung).
Transparenz durch Digitalisierung
Mit der novellierten Heizkostenverordnung legte der Gesetzgeber bereits Ende 2021 den Grundstein für die flächendeckende Digitalisierung von Miet-Immobilien. Mit ihrer Neufassung werden die Vorgaben der Energieeffizienzrichtlinie der EU (EED) in deutsches Recht umgesetzt. Die novellierte Heizkostenverordnung setzt dabei auf umfassende Informationen, indem sie den Energieverbrauch transparent macht und Immobilienbetreiber und -bewohner dabei unterstützt, ihren Verbrauch anzupassen und Energie und Kosten zu sparen. Um entsprechende Informationen zur Verfügung stellen zu können, müssen Eigentümer und Vermieter die Messausstattung ihrer Liegenschaften umfassend digitalisieren.
Die Digitalisierung von Submetering und Smart Metering erfordert dabei eine entsprechende Infrastruktur, zum Beispiel das Funksystem Minol Connect. Das Funksystem ist in Kombination mit den Services Minol eMonitoring und Cloud2Cloud die Grundlage für eine digitale Bereitstellung der Verbrauchsdaten für Verwalter und Bewohner. Diese in der HKVO geforderte Verbrauchstransparenz zahlt auch auf das Thema ESG ein: ESG-Reportings zur Ermittlung der Nachhaltigkeit von Gebäuden beinhalten unter anderem Fragen zum Endenergieverbrauch des Gebäudes in kWh pro Quadratmeter Nutzfläche sowie eine Übersicht über den gesamten Wärme-, Wasser-, Gas- und Stromverbrauch. Daraus werden wiederum Daten zur Bewertung der Energieeffizienz des Gebäudes abgeleitet sowie zu den an den Endenergieverbrauch gekoppelten CO2-Emissionen in kg pro Quadratmeter und Jahr.
An den CO2-Kosten werden seit Jahresbeginn auch die Vermieter beteiligt. Bisher mussten diese von den Mietern alleine getragen werden. Die Höhe des Anteils richtet sich dabei nach der energetischen Gebäudequalität. Gemäß Kohlendioxidkostenaufteilungsgesetz (CO2KostAufG) sind die Kosten nun auf Vermieter und Mieter aufzuteilen. Minol (www.minol.de) bietet hier bereits eine Lösung an: Die Mieterbeteiligung an den CO2-Kosten wird in der von Minol erstellten Heizkostenabrechnung ausgewiesen.
In das Funksystem Minol Connect lassen sich neben den Verbrauchszählern auch zahlreiche Sensoren, z. B. zur Überwachung des Raumklimas oder der Luftqualität, integrieren. Auch diese und weitere smarte Anwendungen für intelligente Gebäude zahlen positiv auf das ESG-Scoring ein und bieten Mehrwerte bei der Immobilienverwaltung.
Mit Elektromobilität punkten
Eine Immobilie lässt sich heute durch die Ausstattung mit Ladepunkten für Elektrofahrzeuge zusätzlich aufwerten und zu einer nachhaltigen Immobilie entwickeln. Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) bildet dafür den rechtlichen Rahmen. Die Lösung Minol Drive – powered by GP JOULE CONNECT bietet Beratung, technische Planung, Hardwareauswahl, Installation der Ladeinfrastruktur vor Ort und verschiedene Sharing-Konzepte sowie ein deutschlandweites Ladenetz mit einer eigenen Ladekarte. So erfüllen Vermieter und Verwalter alle ESG-Ziele im Zusammenhang mit dem Thema Elektromobilität, die für ESG-Reportings relevant sind. Dazu gehört in erster Linie die Förderung elektrobetriebener Fahrzeuge durch Stromtankstellen für E-PKW, E-Bikes, E-Roller und E-Rollstühle.
Photovoltaik und Mieterstrom für eine nachhaltige Immobilie
Auch die dezentrale Energieerzeugung unmittelbar beim Verbraucher ist hinsichtlich der Einstufung als nachhaltige Immobilie wichtig. Minol Solar – powered by EINHUNDERT bietet ein Komplettpaket für Photovoltaik und innovative Mieterstromkonzepte als Mehrwert. Bei Mieterstrommodellen wird mithilfe von Photovoltaikanlagen grüner Strom auf dem Dach erzeugt und von den Bewohnern verbraucht. Minol Solar beinhaltet alle Services von der Analyse der Dachflächen über die Installation der PV-Anlagen und die Messtechnik bis zur Abrechnung. Mit Photovoltaik und Mieterstrommodellen erfüllen Vermieter und Verwalter diverse ESG-Ziele im Zusammenhang mit dem Thema Erneuerbare Energien. Dabei steht der Einsatz von standorterzeugten Erneuerbaren Energien (EE) für den Strombedarf und der Anteil der auf der Liegenschaft erzeugten erneuerbaren, elektrischen Energie zur Deckung des Strombedarfs im Vordergrund.
Nachhaltigkeit als wirtschaftlicher Faktor
ESG und EU-Taxonomie zeigen: Nachhaltigkeit entwickelt sich immer mehr zum betriebswirtschaftlichen Faktor. Das ESG-Scoring wird künftig den Wert einer Immobilie beeinflussen. Über eine ganzheitliche Betrachtung von Liegenschaften gelingt es, nachhaltige Lösungen allen Bewohnern zugänglich zu machen und den Gebäudebestand zukunftsfähig zu gestalten. Digitalisierung, grüne Energieerzeugung vor Ort und nachhaltige Mobilität werden heute von Anfang an mitgedacht. Wenn der Blick auf eine 360-Grad-Betrachtung gerichtet ist, lassen sich Nachhaltigkeitsziele einfacher erreichen und Immobilien ESG-konform modernisieren.