Digitale Unterstützung

Mieterstrom & Co: Einfacher als gedacht

Auch nachdem die Energiekrise überwunden ist, bleiben ihre branchenübergreifenden Auswirkungen ein wichtiges Thema. Die meisten der Bürgerinnen und Bürger sind in hohem Maße dafür sensibilisiert und ebenso daran interessiert.

Das Interesse ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Preise nach wie vor hoch, Mieterinnen und Mieter verunsichert und die von der Bundesregierung anvisierten Klimaschutzziele gefährdet sind. Das Potenzial in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist hoch: Nach wie vor entfallen rund 40 % aller Emissionen auf den Gebäudesektor. Die Branche tut bereits viel und gewinnt mit dem jüngst verabschiedeten Solarpaket I erweiterten Handlungsspielraum. Eines der neuen Trendthemen könnte ein alter Bekannter sein: Mieterstrom.

Mieterstrom ist kein neues Modell. Früher war diese Form der dezentralen Energieversorgung aber vor allem eines: schwer umsetzbar. Kompliziert in der Aufsetzung, noch komplizierter in der Abrechnung. Heute gibt es Unternehmen, die den kompletten Prozess inkl. Projektplanung, Umsetzung und Abrechnung dank intelligenter Lösungen und Services übernehmen. Eines davon ist Solarize aus Stuttgart, mit dem epilot, von Haus aus Software-as-a-Service-Anbieter für die Energiewirtschaft, kooperiert.

Wie das konkret aussieht? Sobald sich Wohnungsunternehmen für die Versorgung der Liegenschaft(en) mit lokal erzeugtem PV-Strom entscheiden und den Prozess z. B. mit Solarize in Gang bringen, kann epilot an drei Punkten eingesetzt werden. Ziel: End-to-end-Handling und Abwicklung des Mieterstromprozesses mit einfachen Softwarelösungen entlang der Prozesskette unterstützen. Das kann wie folgt aussehen: 

1) Bei der Interessensabfrage: Je nach Größe des Mehrfamilienhauses und den örtlichen Begebenheiten lohnt sich das Angebot von Mieterstrom für Vermieter schon ab einer Teilnahmequote der Mieterinnen und Mieter ab etwa 50 %. epilot kann den Prozess der Interessentenabfrage komplett digital übernehmen. Dafür wird eine intuitive und nutzerfreundliche Klickstrecke aufgesetzt und bspw. auf der Website des Wohnungsunternehmens platziert. Der Link kann auch per E-Mail versendet oder per QR-Code auf dem Postweg über einen digitalen Briefversand zum Thema verschickt werden. Die Klickstrecke fragt z. B. das Interesse der Mieterinnen und Mieter ab, sammelt Kontaktdaten ein wie Anschrift, E-Mail-Adresse, Telefon- oder Mieternummer.

Das bedeutet: Wohnungsunternehmen haben mit epilot die Möglichkeit, Mieterstrom-Tarife auf ihrer Website effektiv zu vermarkten, also durch gezielte Klickstrecken Mieterinnen und Mieter nicht nur zu informieren, sondern auch neue Mieterstromkunden an Bord zu holen. Die Daten werden ohne Systembruch gesammelt und strukturiert in der epilot-Plattform angelegt.

Übrigens sind diese Klickstrecken hoch flexibel und können dank No-Code-Konfiguration individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden: Wohnungsunternehmen können vorhandene Vorlagen nutzen und nach den eigenen Vorstellungen in punkto Text, Darstellung oder Farbgestaltung ganz leicht an die eigene CI anpassen – es sind keine Programmierkenntnisse erforderlich.

Klickstrecken können auch zu anderen Zwecken eingesetzt werden, um bspw. weitere Informationen abzufragen oder zusätzliche Inhalte zu vermitteln z. B. zu den Themen richtiges Lüften und Heizen, korrekte Mülltrennung, richtiger Umgang mit Schäden im und ums Gebäude etc. So kann bspw. auch die Zählerablesung per Schnittstelle zum zuständigen Ablesedienst erfolgen oder weitere Themen rund um Wohnen und Verwalten durch die Integration von Parallelsystemen ermöglicht werden.

2) Beim Abschluss des Mieterstromvertrags: Über einen von epilot entwickelten und bereitgestellten Tarifrechner, also Strompreisrechner, können sich die Interessentinnen und Interessenten über ihre individuellen Stromkosten im Mieterstrommodell informieren. Hierfür geben diese den Jahresverbrauch in kWh an. Im Rechner ist dann z. B. hinterlegt, dass bis zu einem Jahresverbrauch von X kWh im Durchschnitt 60 % des Verbrauchs mit Strom aus der PV-Anlage gedeckt werden können und durchschnittlich 40 % Reststrom aus dem Netz hinzugekauft werden müssen.

Der Eigenstromverbrauch einer Anlage lässt sich nämlich gut abschätzen. Für die Versorgung mit Reststrom kann das Wohnungsunternehmen z. B. attraktive Konditionen beim örtlichen Stadtwerk aushandeln. Mit dem jeweiligen Preis pro kWh berechnet der Rechner dann automatisch den durchschnittlichen Preis und multipliziert ihn mit dem angegebenen Verbrauch, sodass die Interessentinnen und Interessenten ein möglichst realistisches Szenario zur fundierten Entscheidungsfindung heranziehen können – genauso, wie sie es auch von herkömmlichen Strompreis- und Vergleichsrechnern im Internet kennen.

Falls es dann tatsächlich zum Vertragsabschluss kommen sollte, können die gesammelten Daten per Schnittstelle automatisch in die Verwaltungssoftware oder das ERP-System übertragen werden. epilot ermöglicht so eine transparente Abwicklung der Prozesse und erleichtert die Integration für die Abrechnung von Mieterstrom über externe Systeme.

3) Im Kunden- oder Mieterportal: Die epilot-Plattform bietet ein nahtlos integriertes Kundenportal an, das auch als Mieterportal im Self-Service genutzt werden kann. Dort können Mieterinnen und Mieter, wenn sie sich für den von der eigenen PV-Anlage erzeugten Strom entscheiden, ihre Verbräuche sehen oder ihre persönlichen Daten aktualisieren sowie ergänzen. Sie sehen, wie viel Strom aus der PV-Anlage stammt, wie viel aus dem Netz hinzugekauft werden musste und die jeweiligen Kosten. Außerdem können über das Portal Störungen gemeldet und der Status von Reparaturen eingesehen werden.

So wird zudem die Effizienz in der Verwaltung gesteigert, da sich die Mieterinnen und Mieter Service-Anfragen, die üblicherweise telefonisch oder per Mail erfolgen, komfortabel und selbstständig selbst beantworten können und somit Zeit und Kosten gespart werden. Bilanzierungs- und Abrechnungsvorgänge werden z. B. von Solarize übernommen, die Daten ins epilot-Kundenportal eingespielt. Selbstverständlich können diese Daten und späteren Visualisierungen auch per Schnittstelle an weitere Softwaresysteme angebunden werden.

Im epilot-Kundenportal können auch zusätzliche weitere Daten und Informationen aus anderen Bereichen hinterlegt und bearbeitet werden wie z. B. Schadensmeldungen inkl. Uploadfunktion von Bildern oder Push-Benachrichtigungen zum Wartungsstatus, Informationen zum Mietverhältnis wie Bankdaten und weitere. Das Kundenportal kann ebenso wie die Klickstrecken individuell gestaltet und einfach verwaltet werden.

Fazit

Wohnungsunternehmen haben mit der Unterstützung von Spezialisten aus verschiedenen Bereichen die Möglichkeit, als Mieterstrom-Anbieter Fuß zu fassen. Damit tragen sie zur Dekarbonisierung ihres Gebäudebestands bei, machen sich fit für künftig geltende ESG-Kriterien, reduzieren ihre CO2-Abgabe und profitieren zudem wirtschaftlich vom Thema. Ganz nebenbei geben sie ihren Mieterinnen und Mietern ein wirksames Instrument an die Hand, mit dem sie aktiver Teil der Energiewende werden und von günstigeren Stromkosten profitieren können.

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