Überdachungen helfen gegen Diebstahl und nassen Sattel
Fahrradmobilität wird zunehmend attraktiver, Wohnbestand soll es bleiben. Nach diesem Motto modernisieren viele Wohnungsbauunternehmen und -verwaltungen Ihre Immobilien. Die Zuwegung mit Außenbereichen ist die Visitenkarte eines Gebäudes. Dies erfordert innovative, wie auch zweckmäßige und nachhaltige Lösungen für Abstellbereiche in den Eingangszonen.
Autofreie Wohnquartiere, körperliche Fitness oder geringere Kosten – was auch immer einen Menschen motiviert, das Fahrrad zu benutzen, es soll am Aufenthaltsort sicher abgestellt werden. Dies im Zusammenwirken mit einer attraktiven Lösung für den Wohnungsgeber, um dem gewünschten Nutzen und gleichzeitig der Gestaltung zu entsprechen. Eine Aufgabe, die an die Weland GmbH (www.weland.de) für ein Wohnquartier mit sozial verträglicher Bebauung in Lüneburg aus den 1970er Jahren gestellt wurde. Die Bauherrschaft hat sich für Ihre Objekte ein organisches System gewünscht, das mit einem Bogendach im angenehmen Kontrast zur geradlinigen und vergleichsweise schmucklosen Architektur ihrer 3-geschossigen Mehrfamilienhäuser steht.
Sichtbarkeit und Transparenz
Das Tragsystem der Fahrradabstellanlage „Ymer“ und der Abschirmung „Thebe“ mit einem gewählt dunklen Grau als Farbgebung für die Aluminium-Bauteile, paßt sich elegant den neuen Fenstern des anliegenden Gebäudes an. Die Wandfüllungen mit Holzlamellen aus Kiefernholz natur korrelieren angenehm mit der frisch sanierten Klinker-Fassade. Aus der Wohnung von oben betrachtet, schmiegt sich der Pflanzbewuchs des Daches in die Grünanlagen ein. Die eingestellten Fahrräder und Container sind geschützt und der dafür vorgesehene Raum ist gut geordnet. Von allen Seiten einsehbar, lassen Ymer und Thebe sogleich ihren jeweiligen Zweck erkennen und entsprechen dabei dem Sicherheitsgedanken einer sozialen Überwachung, zur besseren Eindämmung von Fahrraddiebstahl und Mülltourismus. Der Optik wurde genüge getan, was ist mit der Instandhaltung?
Wartungsarm und nachhaltig
Das äußerst wartungsarme System bietet Tragprofile aus Aluminium, die mit ihrer werksmäßigen Pulverbeschichtung über eine durchgehend harte und haltbare Oberfläche verfügen. Verunreinigungen durch langwierige Umwelteinflüsse können leicht und Graffiti zumeist mit dem Hochdruckreiniger entfernt werden. Das schwedische Holz ist von hoher Farbbeständigkeit, nachhaltig gewonnen und PEFC-zertifiziert. Kunststoffelemente sind UV-beständig ausgelegt, bei der Option Gründach schützt der Pflanzbewuchs die belegte Konstruktion vor Sonneneinstrahlung.
Die Objekte stehen fest auf den bauseits vorgerichteten Einzelfundamenten, für die der Bodenbelag rund ausgeschnitten und die Fußplatten aus feuerverzinkt Korrosions-geschütztem Stahl oberseitig aufgedübelt wurden. Das Abheben der Pulver-beschichteten Aluminiumstützen aus der Bodenberührung erfolgt über die auf den Fußplatten angesetzten Standrohren. Der standardmäßige Radhalter „BIKE“ mit gewohnter Sicherung des Vorderrades, wurde bei diesem Projekt durch die verlängerte Version „RAMBO“ ergänzt. Diese Erweiterung ist konzipiert für die zunehmend schweren Fahrräder, die vorzugsweise am Rahmen gesichert werden. Die Konstruktion ist stimmig, wie war die Umsetzung für die Ausführenden?
Miteinander sprechen, von Planung bis Montage
„Wir haben auf Empfehlung der Weland GmbH den Auftrag zur Montage von der Bauherrschaft erhalten“, berichtet der erfahrene Schlosser-Meister Karl-Wilhelm Reineke von der Fa. Körner Stahltore GmbH & Co. KG aus Lüneburg. „Als regional erprobtes Unternehmen waren wir der Bauherrschaft schon bekannt und konnten mit der Aufstellung des Ymer-Fahrradunterstandes und der Einhausung Thebe erneut gute Akzente setzen. Zu allen technischen Details der Objekte, bis hin zu deren Anlieferung standen wir im direkten Kontakt zum Hersteller, entsprechend reibungslos hat die Zusammenarbeit für alle Beteiligten funktioniert.“ Die Bauherrschaft war im Vorwege bei der Zuweisung des Aufstellortes, sowie abschließend noch bei der Abnahme der Leistungen gefordert, das hat im freundlichen Umgang miteinander dann einen guten Abschluß des Projektes ergeben. Auch die Bauherrschaft ist somit zufrieden, was sagen die Nutzer?
Ulf Reinhardt, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Lüneburg eG, positioniert sich hier klar zu den aktuellen Herausforderungen: „Attraktiver Lebensraum ist ein ungebrochen hohes Gut, dem wir mit unserem Wohnbestand nach Kräften entsprechen wollen.“ Sanieren im Bestand habe hierbei einen neuen Stellenwert erfahren, bei den Wohngebäuden selbst, wie auch bei der Zuwegung dazu. „Unsere Angebote an unsere Mieter in den Außenbereichen finden gute Zustimmung, die neuen Fahrradabstellanlagen und die Sammelstellen für Wertstoffe wurden schon vor der Abnahme von den Mietern genutzt“, so Reinhardt. „In Kombination zu den vielfach weiteren Sanierungsmaßnahmen der Bestandsobjekte bilden die sichtbaren Elemente Fassade, teilweise außenliegende Gebäudetechnik und die Außenbereiche eine überaus zeitgerechte Visitenkarte unserer Wohnangebote.“
Wirtschaftlich und dauerhaft
Das am Hauptsitz des Unternehmens in Schweden entwickelte Modell Ymer, erlaubt mit seinem modularen System bei festem Giebelmaß eine beliebige Anreihung von Sektionen, um möglichst wirtschaftlich die gewünschte Anzahl an Stellplätzen zu ergeben. Neben der einreihigen Ausführung, steht auch das beidseitig zu bestückende Ymer Dubbel zur Verfügung. Weitere Nutzungsvarianten sind die Servicestation für Fahrräder mit viel Sonderausstattung und Bushaltestellen für den öffentlichen Bereich. Die seit vielen Jahren erprobte Modellreihe Tellus ergänzt das Programm als geschlossene Einhausung, ebenfalls als modulares System. Mit einer Nutzung als Fahrrad- und Gerätehaus oder Recyclingstation, ist Tellus in Variationen auch als Raucherunterstand, Aluminium-Glas-Pavillon oder Gewächshaus erhältlich. Für alle Modelle bietet sich verschiedenes Zubehör an, für die überdachten Modelle besteht zumeist eine integrierte LED-Beleuchtung zur Auswahl, sowie die gern gewählte Gründachoption.
Von der Aufgabe über die Durchführung zum Ziel, alle am Vorgang Beteiligten sollen zufrieden sein. Das gilt vielerorts und die schwedische Ideengebung kann sich auch im hier beschriebenen Projekt von der besten Seite präsentieren.