BFW NRW: „Wir können Flüchtlingen ein Zuhause bauen“

Die vom NRW-Landesministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr jetzt herausgegebenen Richtlinien zur Förderung von Wohnraum für Flüchtlinge sind für den BFW-Landesverband NRW nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der Unternehmerverband fordert dauerhafte und schnelle Lösungen, um Flüchtlingen bezahlbaren Wohnraum und damit ein Zuhause bieten zu können. „Nur wenn die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft, können wir diese Herausforderung gemeinsam meistern“, betont der BFW-Landesvorsitzende Martin Dornieden.


Die Flüchtlingssituation erfordert ein schnelles Handeln. Fakt ist: Viele Flüchtlinge werden dauerhaft bleiben. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist vor allen Dingen in den Ballungsräumen ohnehin schon riesengroß. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wird diese Nachfrage in kürzester Zeit weiter rapide ansteigen. Daher fordert der Verband der mittelständischen Immobilienwirtschaft einen Regulierungsstopp, eine Beendigung der Kostenspirale, die ausreichende Ausweisung von Bauland und zügige Genehmigungsverfahren bei den Behörden. „Der Wohnungsbau muss jetzt entbürokratisiert und beschleunigt werden. Wir wollen und wir können Flüchtlingen ein Zuhause bauen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, betont Dornieden. Die mittelständische Immobilienwirtschaft sei bereit, diese Herkulesaufgabe zusammen mit der Politik im intensiven Dialog gemeinsam anzugehen.

Investoren Freiräume ermöglichen


Die jetzt herausgegebenen Richtlinien zur Förderung von Wohnraum für Flüchtlinge sehen – abweichend von den bisherigen Wohnraumförderungsbestimmungen (WFB) – Tilgungsnachlässe auf die Grundpauschale oder der sich auf die WFB beziehenden Darlehenssummen vor.  Des Weiteren müssen Investoren sogenannte Freisitze (Balkone, Loggien, Terrassen) nicht sofort baulich realisieren, sondern für den Zeitraum der Unterbringung von Flüchtlingen nur „technisch vorsehen“. Dreh- und Angelpunkt aber wäre die Versorgung der Bauwirtschaft mit Grundstücken und eine schnelle Baurechtschaffung. „Gerade hier hapert es aber“, so Dornieden weiter.


„Machbare Rahmenbedingungen schaffen“


Für den BFW müssen angesichts der enormen Zuwanderungszahlen schnellstmöglich weitere Maßnahmen folgen, damit bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. „Neben der Entwicklung von Bauland sind das vor allen Dingen verlässliche und ökonomisch machbare Rahmenbedingungen“, erklärt BFW-Geschäftsführerin Elisabeth Gendziorra. Seit 13 Jahren sinke die Zahl der Sozialwohnungen kontinuierlich, während fast zeitgleich die Baukosten um 40 % gestiegen sind. „Die Politik muss schnell und effektiv eine vernünftige Wohnungspolitik gestalten. Nur so können Bauprojekte zügig umgesetzt und das Problem der immer enger werdenden Wohnungsmärkte gelöst werden. Das kommt nicht nur den Flüchtlingen zugute, sondern allen Menschen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.“
 

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