Klimaschutz in Serie: Bundeswirtschaftsminister besucht das LEG-Reallabor für serielles Sanieren

Die Sommerreise des Bundeswirtschaftsministers Dr. Robert Habeck, die unter dem Motto „Handwerk und Hightech“ steht, führte nach Mönchengladbach-Hardt. Der Hintergrund: Die LEG Immobilien SE (www.leg-wohnen.de) hat sich hier mit einer Reihe von Partnern aus der Bauwirtschaft und in Kooperation mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) die Erprobung und sukzessive Optimierung der umfassenden seriellen Sanierung zur Aufgabe gemacht.

Die ehrgeizigen Ziele des Projektes lauten:

„Von Energieeffizienzklasse H auf A in drei Monaten, 100 Prozent Dekarbonisierung und 90 % Energieeinsparung zu Kosten, die marktwirtschaftliche Anreize setzen, in die Bestände zu investieren bei Warmmietenneutralität für Mieterinnen und Mieter.“

Das Unternehmen ist überzeugt, dass das serielle Sanieren signifikant die Kosten für die energetischen Modernisierungsmaßnahmen senken und die Geschwindigkeit erhöhen kann. Voraussetzung hierfür ist die Skalierung des Verfahrens, um entsprechende Kostenvorteile generieren zu können. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen ein Reallabor für serielles Sanieren ins Leben gerufen sowie das 50:50 Joint Venture „RENOWATE“, ein Lösungsanbieter für serielle Sanierung, zwischen der LEG-Gruppe und der österreichischen Rhomberg-Gruppe gegründet. 

Der Rundgang der Delegation um Vizekanzler Habeck und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur umfasste insgesamt 51 Gebäudeeinheiten, die von der LEG und ihren jeweiligen Baupartnern – B&O, Fischbach, St. Gobain, Ecoworks und RENOWATE – seriell energetisch saniert und jeweils kurz vorgestellt wurden.

Habeck betonte: „Die serielle Sanierung kann für die Wärmewende eine Schlüsseltechnologie werden. Sie zeichnet sich durch Digitalisierung und serielle Vorfertigung aus. Damit können wir das Sanierungstempo erheblich beschleunigen. Deswegen fördert die Bundesregierung die serielle Sanierung und unterstützt den Markthochlauf mit Hilfe des dena Energiesprong-Teams.“

„Um bis 2045 Klimaneutralität im Gebäudesektor zu erreichen, müssen wir den Gebäudebestand schnell, effizient und sozialverträglich dekarbonisieren. Es freut mich sehr, dass die LEG und ihre Projektpartner hier in Mönchengladbach-Hardt, wie auch an anderen Standorten, Pionierarbeit für die Wärmewende in unserem Land leisten. Das ‚LEG-Reallabor‘ spiegelt den Erfindergeist und die Innovationsstärke des Standorts Nordrhein-Westfalen wider“, so Neubaur.

Dr. Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE, erläutert: „Wir müssen neue Wege gehen, um schnell, effizient und günstiger unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Das serielle Sanieren ist ein solcher neuer Weg. Wir freuen uns daher sehr über den 15%-igen Investitionszuschuss der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), der dazu beitragen wird, diesen Sanierungsprozess skalierbarer und daher günstiger zu gestalten. Es muss uns insgesamt gelingen, marktwirtschaftliche Anreize zur energetischen Sanierung von Gebäuden für die Eigentümer*innen von Immobilien zu setzen – nur so kann die Wärmewende gelingen.“    

Seit 2020 erprobt die LEG in ihrem Reallabor für serielles Sanieren mit insgesamt fünf Baupartnern Möglichkeiten der seriellen Sanierung. Die Projekte orientieren sich am sogenannten Energiesprong-Prinzip. Um den Hochlauf des seriellen Sanierens weiter zu beschleunigen, gründete die LEG Ende 2021 mit Rhomberg-Bau zudem das Gemeinschaftsunternehmen RENOWATE, das sich auf die serielle energetische Sanierung und Modernisierung von Wohnimmobilien spezialisiert hat.

Das Joint-Venture verwendet dabei Laserscanning-Technologie, um einen sogenannten digitalen Zwilling von Bestandsgebäuden zu erstellen. So kann die neue Gebäudehülle ortsunabhängig und industriell vorgefertigt werden. Die großflächigen Fassendenteile werden dann im nächsten Schritt am zu sanierenden Gebäude angebracht. Zudem werden die komplette technische Gebäudeausrüstung (TGA) sowie die Dachflächen saniert.

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 10/2023 Serielle Sanierungslösungen

Mit Schwarmintelligenz aus dem Sanierungsstau

Als zweitgrößter deutscher Wohnungskonzern sieht sich die LEG in der Verantwortung, die Dekarbonisierung des Gebäudebestandes aktiv voranzutreiben. Im Mönchengladbacher Stadtteil Hardt lässt die...

mehr
Energiesprong Convention 2023 in Berlin

Serielles Sanieren auf dem Sprung zur Schlüsseltechnologie

Dr. Volker Hoppenbrock, Referatsleiter im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), hob in seiner Keynote das Innovationspotenzial serieller Sanierungslösungen hervor: „Nichts ist...

mehr
Ausgabe 09/2024 Energiesprong-Prinzip

Mit serieller Sanierung schneller auf Kurs

Das innovative Sanierungskonzept setzt auf Digitalisierung, Automatisierung und Standardisierung. Große Bestände lassen sich so mit weniger Fachkräften in kürzerer Zeit energetisch modernisieren....

mehr

Modellprojekt: WBG Nürnberg saniert in Serie

Die derzeitige Situation der Wohnungswirtschaft ist geprägt einerseits von der Forderung, den Bestand schnell klimaneutral zu ertüchtigen, andererseits sollen bezahlbare Mieten ein verträgliches...

mehr
Ausgabe 09/2023 40 EE-Standard

Serielles Sanieren setzt energetische Maßstäbe

Wie viele Nachkriegsgebäude war das Mehrfamilienhaus an der Schwalbacher Straße 24/26 unzureichend gedämmt, wurde mit Gas beheizt und verbrauchte fünfmal mehr Energie als heutzutage technisch...

mehr